(fg) Am vergangenen frühen Samstagabend gegen 19 Uhr war die Freude groß im Lager der HSG Wettertal II, hatte man doch gerade eben das schwere Auswärtsspiel beim TSV Södel II gewonnen und sich so vorübergehend den Platz an der Sonne in der Bezirksliga B gesichert. „Das war heute das erwartet schwere Auswärtsspiel. Södel hat mit viel Körperlichkeit gespielt, gegen die wir im Laufe des Spiels immer bessere Lösungen gefunden haben. Auch die Umstellung auf unsere offensivere Deckungsvariante Mitte der ersten Hälfte zeigte nach und nach Früchte,“ war Trainer Florian Großmann zufrieden mit der von seiner Mannschaft gezeigten Leistung. Begünstigt wurde der Auswärtssieg zudem von der Tatsache, dass mit Pascal Schmidt (Tor) und Markus Ohly zwei wichtige Eckpfeiler beim TSV nicht zur Verfügung standen und mit Basti Lind, „der ein starkes Spiel bis zu seinem Ausfall zeigte“, ein weiterer Stammspieler verletzungsbedingt ab Minute 20 passen musste. „Wir haben unsere eigenen Ausfälle heute gut kompensieren können. Marvin Menges hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und in der ersten Hälfte das Trikot übergestreift. Zudem wussten Michel Görlach und Tom-Luca Kneissl als Anleihe der Ersten zu gefallen. Ihre einfachen Tore aus der Ersten Welle und in den Eins-gegen-Eins-Situationen im Angriff haben uns zu einfachen Toren verholfen. In der Abwehr hat ab der Deckungsumstellung jeder seinen Mann gestanden,“ war Großmann froh über die personellen Alternativen.

Das Derby in der Södler Turnhalle unter der souveränen Leitung von Schiedsrichter Andreas „Beppo“ Laudt startete ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Immer wieder fanden die Witzenberger & Co die Lücken im Wettertaler Defensivverbund und wussten diese zu eigenen Toren zu nutzen. „Wir haben in den ersten zwanzig Minuten einfach keinen richtigen Zugriff in der Deckung bekommen, egal wen ich da in der Zentrale aufgeboten habe. Im Angriff haben wir teilweise überhastet abgeschlossen und waren in vielen Situationen zu drucklos. Für die Leistung nach der Umstellung und vor allem in Hälfte zwei muss ich den Hut ziehen von meiner Mannschaft. Sie hat ordentlich dagegengehalten und sich selbst für ihre couragierte Leistung belohnt,“ so der Wettertalter Übungsleiter. Nach dem 9:9 (Marvin Menges, 20. Minute) waren es erstmals die Södler, die sich mit zwei Toren absetzen konnten und auch beim 13:11 (Stefan Witzenberger, 24. Minute) noch die Nase vorne hatten. „Wir haben dann unsere 6:0-Formation aufgelöst und offensiver gedeckt in einer Mischung aus 5:1 und 3:2:1. Damit haben wir das Södler Angriffsspiel weitestgehend unterbunden und uns selbst mehr Sicherheit in den eigenen Aktionen gegeben,“ wusste Großmann von einem der Knackpunkte im Spiel zu berichten. Dass der zu diesem Zeitpunkt stärkste Spieler, Basti Lind, verletzungsbedingt das Parkett verlassen musste, spielte den Gästen zudem in die Karten. Bis zur Pause drehten die Großmann-Schützlinge mit 4:1-Lauf die Partie und lagen nach einem Tempogegenstoßtreffer durch Louis Heller zur Pause mit 14:15 in Führung.

„Wir haben in der Halbzeitpause nochmal darauf hingewiesen, dass wir in der Abwehr weiter aggressiv und robust arbeiten und Södel mit unserem Tempospiel unter Druck setzen müssen. Das hat dann im weiteren Verlauf sehr gut funktioniert, wenn auch nicht alles perfekt war,“ war Großmann sehr zufrieden mit der zweiten Hälfte. Seine Spieler verteidigten die knappe Halbzeitführung bis zum 20:21 (Florian Heller, 46. Minute), wobei sich die Treffer auf Wettertaler Seite auf viele Schultern verteilten, während auf Seiten von Södel II oftmals Andreas Hofmann der Aktivposten war. „Wir haben uns Mitte der zweiten Hälfte dann entscheidend auf drei Tore abgesetzt und Södel nicht mehr wirklich rankommen lassen. Ich denke, heute hat auch die etwas breitere Bank und natürlich die Unterstützung von Tom und Michel den Ausschlag gegeben, ohne die Leistung der anderen schmälern zu wollen,“ nannte Großmann die zweite entscheiden Phase im Spiel und lobte zudem Steffen Roth im Tor für seine gute Leistung. Beim 25:29 (Tom-Luca Kneissl, 57. Minute) war das Spiel zu Gunsten der Wettertaler entschieden und Klaus Bergemann setzte mit dem Schlusspfiff des gut leitenden Unparteiischen Laudt den Schlusspunkt zum 27:31-Auswärtssieg.

„Das ist jetzt eine schöne Momentaufnahme und die Jungs können sich über zwei hart erkämpfte und verdiente Auswärtspunkte und die Tabellenführung freuen. Aber der Fokus richtet sich schon ganz klar auf die nächste Partie gegen die HSG Mörlen 2. Das wird wieder ein ganz anderes Spiel als die beiden ersten Partien,“ wollte Großmann ein wenig auf die Euphorie-Bremse treten.

 

Im Stenogramm:

 

TSV Södel II: Rene Gruner und Thomas Lück im Tor, Steffen Günther, Nick Schlichting (2), Bastian Lind (3), Sascha Thönges (1), Stefan Witzenberger (5), Robin Luckau, Julius Schiller (2), Jan Schäfer (1), Andreas Hofmann (10/6), Benjamin Paul Eulenkamp (1) und Carsten Weiser (2)

 

HSG Wettertal II: Steffen Roth und Niklas Rettig im Tor, Jonas Bayer, Louis Heller (3), Tobias Kreuzer (3), Johannes Brückel (1), Tom-Luca Kneissl (5), Klaus Bergemann (8/4), Florian Heller (3), Marvin Menges (4), Jonas Heinze, Jannis Tauber, Philipp Reuhl und Michel Görlach (4)

 

Zeitstrafen: Schlichting, Witzenberger und Weiser / Bergemann (2), Kneissl und Menges

Siebenmeter: Södel II (7/6) – Wettertal II (4/4)

Schiedsrichter: Andreas Laudt