Spielbericht Frauen 1 - SV Seulberg

Wettertaler positive Serie reißt

 

(bzlk) Am vergangenen Samstag empfing die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal die Damen des SV Seulberg. Auf Seiten der Wettertaler hatte man nach der sehr unglücklichen und denkbar knappen 28:27-Niederlage aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen. Vor heimischem Publikum waren die Wettertalerinnen dementsprechend hochmotiviert, wichtige Punkte im Abstiegskampf einzufahren.

Zu Beginn der Partie gab die Heimmannschaft den Takt an. Zwar gelang es den Gastgeberinnen in den ersten Minuten noch nicht, eine deutliche Führung zu erspielen, nichtsdestotrotz waren es bis zur 10. Minute immer die Wettertalerinnen, die in Führung gingen. Auch als es Vivien Wenserski in der 11. Minute gelang, ihre Mannschaft erstmals in Führung zu bringen (6:7), ließ sich die Heimmannschaft dadurch nicht aus der Ruhe bringen und lag durch zwei Treffer von Jenny Wolfner postwendend wieder vorne (8:7; 14‘). Die Wettertalerinnen spielten nun stark auf und schafften es, sich binnen vier Minuten eine 13:9-Führung zu erspielen. Mitten in der Wettertaler Drangphase kam es dann zu einer schwerwiegenden Fingerverletzung bei Wettertals Rückraumspielerin Lara Roos, die damit natürlich nicht nur für die laufenden Partie raus war, sondern voraussichtlich für mehrere Wochen nicht einsetzbar sein wird.

„Laras Verletzung war ein Schock für die Mannschaft und hat zu einem Bruch in unserem Spiel geführt. Da wir aufgrund der Verletzung kaum noch Alternativen im Rückraum hatten, hat dieser Ausfall sicherlich auch dazu beigetragen, dass wir das Spiel letztlich aus der Hand gegeben haben“, kommentierte Wettertals Trainer Tim Langsdorf nach der Partie. Der Heimmannschaft gelang in den verbliebenen zwölf Minuten der ersten Spielhälfte kein eigener Treffer mehr, sodass die Gäste aus Seulberg den Rückstand nicht nur aufholen (13:13, Barth, 24‘), sondern sogar mit einer 13:16-Führung in die Pause gehen konnten.

In der zweiten Spielhälfte musste man im Wettertaler Lager versuchen, den Ausfall im Rückraum zu kompensieren. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang es den Wettertalerinnen, nicht den Anschluss zu verlieren (15:18, Kielich, 33‘), dann jedoch musste man die Gäste aus Seulberg ein erstes Mal davonziehen lassen (16:22, Grauer, 37‘). Die taktischen Maßnahmen der Heimmannschaft fruchteten nur bedingt; schwerwiegend waren zudem auch die vielen vergebenen Chancen vom Siebenmeterpunkt. Die erfahrene Gästemannschaft hingegen ließ sich nicht beeindrucken und zog das eigene Spiel routiniert durch. Zehn Minuten vor Schluss lagen die Gäste mit neun Toren vorne (20:29, Barth), was schlussendlich spielentscheidend war. Zwar gelangen den Wettertalerinnen noch fünf Treffer, für eine Aufholjagd sollte es jedoch nicht mehr reichen; und so musste sich das zuletzt sehr erfolgreiche Team aus der Wetterau am Ende mit einer 25:34-Niederlage begnügen.

Wettertals Trainer Tim Langsdorf resümierte im Anschluss an die Partie: „Eigentlich lief alles nach Plan. Meine Mannschaft hat super angefangen und sich eine verdiente Führung erspielt. Nach der Verletzung von Lara Roos kam es zu einem Bruch in unserem Spiel.“ Dieser Ausfall würde seiner Mannschaft aber nicht nur in diesem Spiel wehtun: „Nach der Verletzung von Toni (Gondermann) waren wir im Rückraum sowieso schon geschwächt, Laras Verletzung stellt uns natürlich vor noch größere Herausforderungen.“ Zudem haderte man auf Seiten der Wettertaler mit einigen Schiedsrichterentscheidungen, bei denen die Auslegung nicht immer ganz nachvollziehbar gewesen sei. Dennoch ist festzuhalten, „dass die Schiedsrichter bei einer 9-Tore-Niederlage nicht der entscheidende Faktor waren.“

Aufgrund der Ausdünnung des Kaders stehen den Wettertalerinnen schwere Wochen bevor. Da die Tabellensituation in der unteren Tabellenhälfte ungeheuer eng ist, muss eigentlich in jedem Spiel ein Sieg her, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu wahren; und selbst dann ist man abhängig von den Abstiegsmechanismen der höheren Spielklassen. Darüber zerbrechen sich die Spielerinnen der HSG Wettertal jedoch in diesem Augenblick nicht den Kopf; vielmehr liegt der Fokus auf der nächsten sehr wichtigen Spielpaarung. Am 09.03.2024 (17:30 Uhr) reisen die Wettertalerinnen zur zweiten Garde der TSG Leihgestern. Gegen den direkten Tabellennachbarn ist ein doppelter Punktgewinn eigentlich Pflicht.

 

 

Im Stenogramm:

HSG Wettertal: Anne-Sophie Glock und Patricia Haub im Tor; Katharina Exner (1), Elisa Kerschner (10/4), Sophie Kerschner (1), Hannah Kielich (1), Saskia Müller, Alina Rettig (5), Paula Ritzel, Lara Roos, Hannah Schepp, Mona Weil (2) und Jenny Wolfner (5)

SV Seulberg: Lucie Haberstock und Anissa Tamimi im Tor; Milena Barth (5), Lena Bützow (1), Alina Dix, Alexandra Fietze (1/1), Juliane Grauer (10), Vanessa Alexandra Hübschen (3), Marie Lausch (1), Finja Alexandra Müller, Stefanie Richter (5/4), Vivien Wenserski (2), Rebekka Weyand (4) und Theresa Zeuner (2)

Siebenmeter: 8/4 – 6/5

Zeitstrafen: E. Kerschner, Rettig (2x), Schepp (2x), Weil / Barth, Lausch, Müller, Richter, Wenserski

 

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