Spielbericht Männer 2 - TSV Södel

(fg) „Derbysieger, Derbysieger“ hallte es am vergangenen Samstagabend durch die Rockenberger Wettertalhalle. Die HSG Wettertal II gewann ein sogenanntes Vierpunkte-Spiel gegen den Tabellennachbarn vom TSV Södel am Ende glücklich aber auch irgendwie verdient mit 35:33, hatte man doch den breiteren Kader und die besser besetzte Auswechselbank aufzuweisen. Während beim TSV Södel aufgrund der angespannten Personalsituation (u.a. fehlten neben Thomas Roth auch Phlipp Hlawiczka) mit Torhüter Pascal Schmidt ein Spieler auflief, der mit seiner bärenstarken Leistung seinen Farben beinah mindestens einen Punkt gesichert hätte, konnte die heimische HSG erstmals ihren Neuzugang Tobias Schöbe auf Linksaußen aufbieten. Der 21jährige machte seine Sache im ersten Pflichtspiel sehr gut und steuerte fünf Tore für den Sieg der Heimmannschaft bei. Auch die während der Woche fraglichen Chris Henke und Flo Großmann standen Trainer Sven Bachenheimer ebenso zur Verfügung wie überraschenderweise auch Klaus Bergemann.

Die HSG Wettertal II startete gut in die Partie und legte ständig ein bis zwei Tore vor, konnte sich aber gegen eine zu Beginn des Spiels noch leicht verunsicherte wirkende Gästemannschaft nicht deutlicher absetzen, was vor allem mit Unzulänglichkeiten in der Abwehrarbeit zu begründen war. Über die Stationen 2:0 (Mario Bell, 3.), 5:4 (7-Meter Eric Röhrsheim, 7.) stand nach 14. Spielminuten eine eigene 9:8-Führung durch den siebenfachen Torschützen Mario Bell auf der Anzeigetafel. Bereits jetzt merkte man aber, dass sich die Gästeabwehr besser auf das Angriffsspiel der HSG eingestellt hatte und mit Pascal Schmidt nun einen Torhüter zwischen den Pfosten wusste, der die eine oder andere Chance der Angreifer zunichte machte. Bis zum 12:10 (Mario Bell, 22.) konnten sich die Wettertaler aber noch auf Ihren Angriff und die teilweise stabilere Abwehr verlassen. Nun kam aber ein unerklärlicher Bruch ins Spiel der Heimmannschaft. Vorne wurde gegen eine Södler 5:1-Abwehr zu oft der Weg ins Eins-gegen-Eins oder eine schlechte Wurfposition gesucht. Die Gäste wussten die Fehler vor allem durch Tempospiel zu nutzen und drehten das Spiel bis zur 29. Minute in eine eigene 12:16-Führung durch Jannic Tauchmann. Innerhalb der verbleibenden zwei Minuten bis zur Halbzeit gelang es der HSG dann allerdings durch konsequente Abwehrarbeit und drei schnelle Tore den Rückstand auf 15:16 (Lukas Knorr, 30.) zu verkürzen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte hoffte man auf Seiten der heimischen HSG darauf, den positiven Schwung von vor der Halbzeit mitnehmen zu können. Diesem Vorhaben machten die Gäste aber einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Gestützt auf eine weiterhin aggressive und variable Abwehr sowie einem starken Pascal Schmidt gelang es den Södlern sich auf 17:21 (Phlipp Brehm, 35.) abzusetzen. Jetzt war es widerrum die heimische HSG die das Spiel mit aller Gewalt drehen wollte. In der Abwehr wurde beherzter zugepackt, die Angriffe wieder konsequenter zu Ende gespielt und die sich bietenden Chancen erfolgreich genutzt. Nach dem 21:21 (Flo Großmann, 39.) gelang Klaus Bergemann in dieser von einigen Zeitstrafen begleiteten Phase sogar der Führungstreffer für seine Farben. Wer jetzt dachte, den Gästen würde aufgrund der engen Personaldecke jetzt die Luft ausgehen sah sich getäuscht. Die Gästen kämpften sich wieder zurück, drehten die Partie und legten bis zum 23:26 (Niklas Zehner, 44.) wieder eine Schippe drauf. Kurz darauf musste allerdings einer ihrer an diesem Tage stärksten Abwehrspieler Max Jankowetz nach der dritten Zeitstrafe das Feld mit der roten Karte verlassen. Die heimische HSG nutze diese Überzahl nun endlich einmal aus und erzielte drei Tore in Folge zum Unentschieden, welches auch beim 27:27 durch den ebenfalls siebenfachen Torschützen Flo Großmann in der 50. Spielminute Bestand hatte. Die letzten zehn Minuten sollten sich dann noch einmal zu einem wahren Krimi mit einer hohen Anzahl an Toren entwickeln. Zunächst legte der Gast immer wieder ein bis zwei Tore vor und erst in der 56. Spielminute konnte die HSG wieder zum 31:31 /Flo Großmann) ausgleichen. Zwei weitere Tempogegenstoßtore durch Neuzugang Tobi Schöbe sollten eigentlich die Vorentscheidung bedeuten. Allerdings gelang es Södel noch einmal zum 33:33 (Niklas Zehner, 59.) auszugleichen. Die beiden zentralen Figuren bei den Wettertalern (Mario Bell und Flo Großmann) stellten dann aber mit Ihren beiden letzten Tagestreffern den am Ende glücklichen 35:33-Sieg gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gast sicher.

Während sich die HSG Wettertal nach dem Sieg mit 4:4 Punkten erstmal ins sichere Mittelfeld verabschiedet hat, dürften beim TSV Södel schon die ersten Alarmglocken schrillen, hat man doch mit 0:8 Punkten einen klassischen Fehlstart hingelegt. Allerdings kann Trainer Michael Zehner sicherlich auf die gezeigte Leistung aufbauen, sodass in Kürze auch das erste Erfolgserlebnis zu verzeichnen sein dürfte. Die heimische HSG wird versuchen, im kommenden Auswärtsspiel am 20.10.2019 um 15:30 Uhr als Gast der TSF Heuchelheim auch endlich einmal etwas Zählbares aus der Ferne mitzunehmen

 

Im Stenogramm:

 

HSG Wettertal II: Maurice Krüger und Niklas Rettig im Tor, Kai Röhrsheim, Tobias Schöbe (5), Jonas Heinze (1), Mario Bell (7), Oliver Roth (1), Florian Heller, Florian Großmann (7), Eric Röhrsheim (5/3), Lukas Knorr (1), Klaus Bergemann (2/1), Joshua Schreiber (2) und Christopher Henke (4)

 

TSV Södel: Pascal Schmidt und Jan-Hendrik Scharf im Tor, Paul Nimz, Philipp Brehm (5), Max Jankowetz, Constantin Vellenzer (8), Niklas Zehner (5), Johannes Glas (9/5), Max Pischinger, Kevin Bayer und Jannic Tauchmann (6)

 

Zeitstrafen: Roth, Großmann, Heinze / Vellenzer (2), Jankowetz (3), Bayer, Nimz

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