(fg) Leider konnte die HSG Wettertal am Sonntag nicht an die Leistungen aus den vorherigen Spielen anknüpfen und musste eine verdiente 20:27-Niederlage gegen eine an diesem Tag bessere und abgezocktere Mannschaft von der HSG Wettenberg III hinnehmen. „Wir haben heute zu viele technische Fehler gemacht und sind zu oft am gegnerischen Torwart gescheitert. Da war auch nicht immer eine optimale Wurfauswahl dabei,“ musste Sven Bachenheimer, Trainer der HSG Wettertal II, ernüchtert feststellen.

Das Spiel begann eigentlich noch recht gut, denn die heimische HSG legte bis zum 5:4 (Flo Heller, 10.) immer ein bis zwei Tore vor und man schien die gute Angriffsleistung aus dem Heuchelheim-Spiel mitnehmen zu können. Allerdings wurden in dieser Phase bereits leichtfertig Bälle hergeschenkt (u.a. zwei Tempogegenstöße), sodass es nicht gelang, sich noch weiter abzusetzen. Die HSG Wettenberg III ihrerseits nutzte jetzt konsequent die schlechte Wurfausbeute der Hausherren. Immer wieder scheiterten die Bell & Co. am starken Gästetorhüter und ermöglichten es den Wettenberger Spielern um Antreiber Moritz Leib so, ein ums andere Mal zu schnellen und einfachen Toren zu gelangen. Kontinuierliche bauten die Gäste Ihren Vorsprung bis zum 6:11 (Moritz Leib, 23.) aus und versetzten den Wettertalern schon einen kleinen, vorentscheidenden Knock-Out. Auch eine Auszeit durch Coach Bachenheimer sollte in der ersten Halbzeit nicht mehr dafür sorgen, dass der Abstand verringert werden konnte, um so in Schlagdistanz für die zweite Halbzeit zu kommen. Ganz im Gegenteil – nachdem Chris Henke (23.) und Erik Röhrsheim (Siebenmeter, 24.) kurzzeitig verkürzen konnten, leuchtete nach 3 Wettenberger Toren in Folge ein 8:14-Pausenrückstand von der Anzeigetafel. Es galt also in der Halbzeit einiges aufzuarbeiten für das Trainerteam.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit merkte man den Spielern an, dass man sich in der Kabine etwas ausgedacht hatte. Der stärkste Akteur der Wettenberger, Moritz Leib, wurde nun in Manndeckung genommen und mit zwei schnellen Toren durch Merten Mosch (31. und 32. ) konnte zumindest der Kontakt wieder hergestellt werden. Die Gäste ließen sich aber nicht beirren und spielten weiter konsequent und zielstrebig Ihre Angriffe zu Ende. Über das 12:17 (Tobi Schöbe, 35.) enteilten die Wettenberger Handballer bis zur 42. Spielminute auf 13:21 (Christian Zimbelmann), wobei in dieser Phase dem sonst so treffsicheren Mario Bell sein einziges Tor an diesem Tag bezeichnenderweise per Siebenmeter gelang. Auch dies ist sicherlich einer der Gründe, neben dem Fehlen der tragenden Säulen Großmann und Bergemann, warum die HSG Wettertal II an diesem Tag eine Niederlage einstecken musste. Nach dieser deutlichen Führung der Gäste keimte durch Tore von Chris Henke (44.), Tobi Schöbe (45.) und Flo Heller (46.) nochmal ein Funke Hoffnung auf. Die HSG Wettenberg III ließ sich aber nicht mehr von Ihrem Weg abbringen und nutze die immer wieder vorhandene Unzulänglichkeiten im Angriffsspiel der Gastgeber, um selbst wieder auf 17:24 (Christian Zimbelmann, 51.) zu erhöhen. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt, denn jedes Tor der heimischen HSG wurde postwendend von Wettenberg mit einem weiteren Treffer beantwortet, sodass am Ende eine „auch in dieser Höhe verdiente Niederlage“ (O-Ton Bachenheimer) zu Buche stand.

Aus einer eher schwächeren Mannschaftsleistung ist sicherlich noch Flo Heller herauszuheben, der fünf Tore beisteuerte und immer wieder versuchte, seine Mitspieler anzutreiben. „Dieses Spiel sollte uns eine Lehre sein. Mit dieser Leistung gewinnst du in dieser Klasse kein Spiel,“ war Trainer Bachenheimer nach dem Spiel schon ein bisschen enttäuscht und verärgert. Mit 6:6 Punkten rangiert die HSG Wettertal II nun im Mittelfeld der Tabelle und muss aufpassen, dass sie in den kommenden Wochen nicht näher an die Abstiegsränge heranrutscht, denn zum Einen werden die anderen Mannschaften im Tabellenkeller punkten und zum Anderen warten in den kommenden Wochen auch die richtig schweren Brocken mit Vollnkirchen und Hüttenberg III. Nächste Woche geht es aber erst einmal im schwierigen Auswärtsspiel zum Nachbarn HSG Butzbach/Degerfeld, der nur zwei Punkte schlechter auf Tabellenplatz 11 rangiert. Hier wird sicherlich eine Leistungssteigerung notwendig sein, will man nicht die nächste Niederlage einstecken müssen.

 

Im Stenogramm:

 

HSG Wettertal II: Maurice Krüger und Niklas Rettig im Tor, Kai Röhrsheim, Tobias Schöbe (4), Stephan Leitner, Mario Bell (1/1), Oliver Roth (1), Florian Heller (5), Merten Mosch (4), Erik Röhrsheim (2/2), Lukas Knorr (1), Tobias Kullbach, Joshua Schreiber und Christopher Henke (2)

 

TSV Södel: Jan Becker im Tor, Lucca Schmitz (1), Luis Paul Valentin (4/2), Noah Kemper (2), Christian Zimbelmann (8), Moritz Kemper (3), Moritz Leib (5), Nick Stroh (4) und Konrad Kleinberg

 

Zeitstrafen: Schreiber, Heller, K. Röhrsheim, Kullbach, Leitner / N. Kemper, Kleinberg