Spielbericht HSV Butzbach/Degerfeld - Männer 2

(fg) Einen vor allem in dieser Höhe unerwarteten 34:26-Auswärtssieg feierte die HSG Wettertal II am frühen Samstagnachmittag beim HSV Butzbach/Degerfeld. Durch diesen Sieg rutscht die Mannschaft von Sven Bachenheimer auf Position sechs vor während sich die Gastgeber in den Niederungen der Tabelle auf Platz 11 wiederfinden. „Das war mit die beste Saisonleistung, die wir hier abgeliefert haben. Ich bin froh, dass die Mannschaft nach dem schwachen Heimauftritt letzte Woche so eine Reaktion gezeigt hat,“ äußerte sich Trainer Bachenheimer zufrieden nach dem Spiel. Begünstigt wurde dieser Sieg sicherlich durch die Tatsache, dass dem HSV mit Andi Schuster, Michael Schaubach, Matthias Gniza und Jannis Laspoulas gleich eine ganze Reihe an guten Spielern nicht zur Verfügung stand, wobei auch auf Seiten der HSG der in den letzten Wochen starke Tobi Schöbe neben Klaus Bergemann auf der Ausfallliste zu finden war.

Die Wettertaler starteten gut in die Partie und legten nach nicht einmal einer Minute durch den treffsicheren Mario Bell (insgesamt 9 Tore) mit 1:0 vor. Schon in den ersten zehn Minuten zeichnete sich ab, dass die Gäste heute gewillt waren, die Scharte von letzter Woche wieder auszumerzen. Über das 2:4 (Chris Henke, 5.) zog man Tor um Tor davon und bereits in der zwölften Minute war der Trainer des HSV, Julian Grumbach, beim Stand von 4:8 (Mario Bell) zur ersten Auszeit gezwungen. Doch die HSG ließ sich durch diese Zwangspause nicht aus der Ruhe bringen und machte nach der Auszeit einfach da weiter, wo sie vorher aufgehört hatte. Dank eines sehr gut aufgelegten Niklas Rettig hinter einer kompakten Abwehr zog man den Angreifern des HSV mehrfach den Zahn und baute den Vorsprung bis zum 9:16 (Joshi Schreiber, 21.) kontinuierlich aus. In dieser Phase des Spiels machte sich die Hereinnahme des starken Kai Röhrsheim vor allem in der Abwehr bemerkbar, der nicht nur seine Nebenleute gut organisierte, sondern dem sonst so starken Rafael Heß am Kreis des HSV hervorragend Paroli bot. Durch das weiterhin disziplinierte und effektive Spiel sowohl in Angriff als auch in Abwehr legten die Wettertaler mit einem 4:1-Lauf vor der Halbzeit den Grundstein für den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison. Die Tore erzielten dabei Mario Bell (3) und Kai Röhrsheim (1).

Die Halbzeitansprachen der beiden Trainer dürften nach dieser ersten Halbzeit sehr unterschiedlich ausgefallen sein. Während Sven Bachenheimer seinen Mannen mit auf den Weg gegeben haben dürfte, jetzt weiter konzentriert zu bleiben und das Spiel nicht zu früh abzuhaken, war Julian Grumbach aufgrund schwacher 30 Minuten dazu gezwungen, seine Spieler wachzurütteln.

Dass ihm das zumindest teilweise gelungen sein dürfte, beweisen die beiden ersten Treffer nach der Halbzeit, die auf das Konto des HSV gingen. Die HSG ihrerseits war nun gewarnt und gezwungen dagegen zu halten, wollte man den Gegner nicht nochmal in Schlagdistanz gelangen lassen. Bis zum 16:21 (Dennis Daniel, 36.) hatte jedoch der HSV das Heft des Handelns weiter in der Hand und die HSG konnte sich bei Maurice Krüger bedanken, der in dieser Phase einen wichtigen Siebenmeter hielt. Ab diesem Zeitpunkt waren aber auch die Mannen um Kapitän Flo Heller wieder auf dem Platz und zogen das Tempo etwas an, sodass nach drei eigenen Toren durch Kai Röhrsheim (2) und Flo Heller (1) wieder eine beruhigende 16:24-Führung von der Anzeigetafel prangerte. Nachdem Maurice Krüger einen weiteren Siebenmeter entschärft hatte, bauten die Wettertaler durch eine geschlossene Mannschaftsleistung mit insgesamt neun verschiedenen Torschützen Ihre Führung über 18:27 (Merten Mosch, 45.) bis zum 20:31 in der 50. Spielminute durch die Leihgabe der ersten Männer, Jonas Kielich, aus. Das die letzten zehn Minuten mit 6:3 verloren gingen, konnte im Lager der HSG verschmerzt werden, denn der am Ende nie gefährdete und verdiente 26:34-Sieg im Nachbarschaftsduell war bereits unter Dach und Fach. Bezeichnend für den souverän herausgespielten Sieg der HSG ist auch die Tatsache, dass man an diesem frühen Samstagnachmittag nie in Rückstand lag und immer eine Antwort auf die Aktionen des Gegners parat hatte. Unrühmlicher Höhepunkt der ansonsten fair geführten und von Schiedsrichter Kühn umsichtig geleiteten Partie war acht Minuten vor Schluss die rote Karte für Chris Henke (HSG Wettertal II) sowie aus der gleichen Aktion heraus die blaue Karte für Nils Wilke (HSV Butzbach/Degerfeld).

„Ich bin sehr froh, dass wir es geschafft haben, innerhalb einer Woche den Tiefschlag gegen Wettenberg III zu verdauen und dann so eine erste Halbzeit hier gegen sonst sehr heimstarke Butzbacher abzuliefern,“ war Bachenheimer nicht nur stolz sondern auch froh über zwei erhoffte, aber nicht fest eingeplante Punkte. Aus einer starken Mannschaftsleistung können Niklas Rettig sowie die bei beiden Röhrsheim-Brüder Erik und Kai hervorgehoben werden. Die HSG Wettertal kann jetzt gestärkt mit neuem Selbstbewusstsein in die kommenden Wochen gehen, hat man sich doch mit nun 8:6 Punkten in der oberen Tabellenhälfte etabliert. Blickt man allerdings auf den Terminkalender, dann wird man in den kommenden Spielen mindestens eine Leistung wie gegen den HSV benötigen, denn die Gegner heißen TUS Vollnkirchen (letztjähriger Vizemeister), Lumdatal II (4.) und Hüttenberg III (8.) ehe es im Dezember noch gegen die HSG Pohlheim (13.) und die beiden Top-Teams aus Gedern/Nidda (3.) und Langgöns II (2.) geht.

 

Im Stenogramm:

HSG Wettertal II: Maurice Krüger und Niklas Rettig im Tor, Jonas Kielich (2), Joshua Schreiber (4), Merten Mosch (2), Erik Röhrsheim (7/3), Florian Heller (3), Oliver Roth, Kai Röhrsheim (3), Mario Bell (9/2), Jonas Heinze (2) und Christopher Henke (2)

HSV Butzbach/Degerfeld: Dennis Hildebrand und Chris Messerschmidt im Tor, Benjamin Stork (4), Kevin Hinkel (3), Philipp Witzenberg (3), Nils Wittig (3), Dennis Daniel (3/1), Oliver Göckel, Nils Wilke (2), Rafael Heß (4), Steven Hesse, Tobias Röhrig (4/3) und Jannik Droß

 

Zeitstrafen: Schreiber / Wittig

Rote Karte: Henke (52.) / Blaue Karte: Wilke (52.)

Zurück