Saisonrückblick Frauen 2 und Interview mit dem Trainergespann

(kzm) Auch in der Bezirksliga A Gießen ist der Spielbetrieb seit Mitte März eingestellt und die endgültigen Tabellen stehen fest. Zwar war bis vor einigen Wochen unklar, wie genau die Auf- bzw. Abstiegsfrage geregelt werden sollte, eines stand jedoch bereits fest: Die zweite Frauenmannschaft der HSG Wettertal unter Regie von Jenny Wolfner und Klaus Bergemann hat als Aufsteiger den Klassenerhalt erreicht. Im Lager der Wettertalerinnen blickt man auf eine Saison mit Höhen und Tiefen zurück, die letztendlich zufriedenstellend endete.

Die Mannschaft beschließt das erste Jahr in der Bezirksliga A auf dem neunten Tabellenplatz. Mit einer Punktausbeute von 13:23 kann man hierbei stolze fünf Punkte Abstand auf den Zehntplatzierten und 10 Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz vorweisen. Die Wettertalerinnen konnten fünfmal zweifach und dreimal einfach punkten, zehnmal musste man eine Niederlage hinnehmen. In den insgesamt 18 Partien gelangen durchschnittlich 24 Treffer pro Spiel, ca. 23 Tore ließ man zu.

Die Vorbereitung auf die Saison stand besonders im Zeichen des Zusammenwachsens, da sich die Mannschaftszusammensetzung aufgrund der vielen Neuzugänge aus der A-Jugend und Vereinsrückkehrern im Gegensatz zur Vorsaison änderte. Zudem hatte man im Hinterkopf, dass man es in der kommenden Saison mit hochkarätigeren Gegnern aufnehmen würde müssen. Trotz der insgesamt zufriedenstellenden Vorbereitung mit hoher Trainingsbeteiligung wurden die Wettertalerinnen zu Beginn der Saison umgehend auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn die ersten vier Partien der Saison konnten nicht gewonnen werden. Besonders ärgerlich waren hierbei vor allem die Niederlagen gegen die Mitaufsteiger aus Marburg/Cappel und Dornholzhausen. Insgesamt wäre in allen Spielen deutlich mehr drin gewesen, jedoch stand sich die Mannschaft durch die mangelnde Chancenauswertung bzw. Konzentration oft selbst im Weg.

Im fünften Spiel erkämpfte sich das Team dann endlich den ersten Punkt. In einem spannenden Spiel konnte sich die Mannschaft einen nicht unverdienten Auswärtspunkt erspielen. Leider schien dieser Erfolg den Bann noch nicht gebrochen zu haben, setzte es doch in der Folgewoche eine mehr als unnötige Niederlage gegen den Tabellenzweiten aus Lumdatal. Vor heimischem Publikum führten die Wettertalerinnen bis 15 Minuten vor Schluss, gaben das Spiel dann jedoch aus der Hand und verloren denkbar knapp mit 18:19. Unter Umständen war diese Leistung ein Weckruf für die Mannschaft, denn aus den restlichen fünf Partien bis zur Winterpause holten die Wettertalerinnen sieben Punkte.

Der erste Sieg gelang gegen das Tabellenschlusslicht aus Hungen/Lich. Die Wettertalerinnen ließen den Gastgeberinnen hierbei keine Chance und gewannen nach einer überzeugenden Leistung verdient mit 23:32. Auch in der Folgewoche belohnte man sich gegen den BOL-Absteiger aus Waldernbach mit einem doppelten Punktgewinn (Ergebnis: 24:29). Nach zwei Auswärtssiegen wollte das Team auch vor heimischem Publikum punkten. Gegen die TG Friedberg sah es lange Zeit gut aus, denn 13 Minuten vor Spielende führte die Heimmannschaft mit fünf Toren. Leider ließ man im Anschluss die notwendige Konzentration vermissen und musste den Ausgleich und sogar noch den Rückstand hinnehmen. Glücklicherweise konnten die Wettertalerinnen diesen wieder ausgleichen, der entscheidende Siegtreffer wollte jedoch nicht mehr gelingen. Somit mussten sich beide Mannschaften mit einer Punkteteilung zufriedengeben (Ergebnis: 17:17).

Die letzten beiden Partien der Hinrunde hielten für die Mannschaft aus der Wetterau zwei hochkarätige Gegner bereit. Gegen den nun feststehenden Aufsteiger aus Bieber zeigte die Mannschaft in der ersten Halbzeit eine überzeugende Leistung und hielt mit dem Tempo des Tabellenführers mit. Dass man am Ende keinen Punkt mitnehmen konnte, war auf eine Schwächephase nach der Pause zurückzuführen. Im letzten Spiel vor Weihnachten gelang dann jedoch ein Überraschungserfolg. Gegen die HSG Linden, die zu diesem Zeitpunkt den zweiten Tabellenplatz belegte, gelang den Wettertalerinnen ein fulminanter 35:24-Erfolg. Mit diesem Sieg im Rücken hatte man den neunten Tabellenplatz gefestigt und konnte beruhigt in die Winterpause gehen.

Die Rückrunde startete versöhnlich, denn der Mannschaft gelang gegen die HSG Marburg/Cappel II die verdiente Revanche (Ergebnis: 20:15). In den folgenden vier Partien stand sich die Mannschaft jedoch erneut überwiegend selbst im Weg, weshalb man jedes Mal leer ausging. Die letzten zwei Spiele vor dem Saisonabbruch gestalteten sich dann aber erfolgreich. In einem spannenden Spiel gelang es dem Team, einen Punkt aus Lumdatal zu entführen, bevor man die Saison mit einem zu keinem Zeitpunkt gefährdeten 34:11-Erfolg gegen die HSG Hungen/Lich II beendete.

Insgesamt ist man auf Seiten der HSG Wettertal mit dem Saisonverlauf zufrieden. Das gesetzte Ziel „Klassenerhalt“ wurde erreicht. Erfreulich ist hierbei vor allem, dass die Mannschaft rechnerisch auch bei regulärer Durchführung der Saison nicht mehr auf den direkten Abstiegsplatz hätte abrutschen können. Zwar wären mit Sicherheit einige Siege mehr drin gewesen, hätte die Mannschaft kontinuierlich die eigenen Stärken ausgespielt, dennoch hat das Team gezeigt, dass es in der A-Klasse bestehen kann und dabei sogar einige Favoriten geärgert.

 

Interview mit dem Trainergespann

 

Wie verlief die Vorbereitung auf die neue Herausforderung "Bezirksliga A?

„In der Vorbereitung ist insbesondere die gute Trainingsbeteiligung zu erwähnen, was vor allem dahingehend wichtig war, dass wir sehr viele neue Spielerinnen aus der A-Jugend dazubekommen haben, die erst einmal ihren Platz in der Mannschaft finden mussten. In den Vorbereitungsspielen und beim Elektro-Klein-Cup unseres Vereins haben wir akzeptable Ergebnisse erzielt. Allen Beteiligten war jedoch klar, dass noch Luft nach oben war.“

 

Mit welchen Erwartungen seid ihr in die Saison gegangen?

„Uns war bewusst, dass es gerade gegen die Mannschaften im oberen Tabellendrittel schwer werden würde. Unser Ziel war es jedoch, die Klasse zu halten und die vielen jungen Neuen zu integrieren.“

 

Wie verlief die Abstimmung im neuen Trainergespann?

„Die Absprache im Trainergespann verlief problemlos. Sowohl im Trainingsbetrieb als auch auf der Bank konnten wir uns die Verantwortung teilen.“

 

Welche Qualitäten zeichnen die Mannschaft besonders aus?

„Die Mannschaft zeichnet sich vor allem durch ihren Zusammenhalt aus. Obwohl wir viele neue Spielerinnen hatten, ist das Team schnell zu einer Einheit zusammengewachsen. Eine weitere Stärke ist auch unsere Defensive, die der Mannschaft Sicherheit geben kann.“

 

Woran muss noch gearbeitet werden?

„Während die Defensive gelobt werden kann, haben wir insbesondere in der Offensive noch etwas Arbeit vor uns. Nicht nur das schnelle Angriffsspiel, sondern auch die Gestaltung des Angriffs selbst und unsere Abschlussquote sind verbesserungswürdig.“

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