Saisonrückblick Männer 2 und Interview mit Trainer Sven Bachenheimer

(fg) Die Wettertaler Reserve spielt auch in der kommende Handballsaison 2020/2021 in der Bezirksliga A – und das auch Dank der durch Corona vorzeitigen Beendigung der laufenden Saison. Wie der Präsidiumsentscheidung des HHV vom 03.04.2020 zu entnehmen ist, werden in allen Spielklassen des HHV und seiner Bezirke keine Abstiege vollzogen. Somit verbleibt die HSG Wettertal II mit 10:30 Punkten und 558:604 Toren als Vorletzter eine weitere Spielzeit in der zweithöchsten Spielklasse des Bezirk Gießen. Nach einem guten Start in die Saison mussten die HSG allerdings ab Mitte der Hinrunde und bis weit in die Rückrunde hinein um den Klassenerhalt zittern und hätten bei normalem Verlauf der Saison wahrscheinlich den Weg über die Relegation nehmen müssen – Ausgang ungewiss. Nach dem überraschenden Aufstieg in der Vorsaison von der B- in die A-Klasse also ein weiterer Grund für die Mannen von Coach Sven Bachenheimer zum Feiern.

Der Start in die Runde glückte den Wettertalern recht gut in der neuen Umgebung, konnte man doch im ersten Heimspiel der Saison mit 32:30 gleich den ersten Sieg gegen Dilltal II erringen. Bei  den beiden folgenden Auswärtsspielen in Bieber und Eibelshausen musste man das Feld mit exakt dem gleichen Ergebnis (25:30) leider als Verlierer verlassen. Bereits hier zeigte sich, dass eine Klasse höher keine leichten Gegner auf die HSG warten sollten und das Hauptmanko im Abwehrbereich zu suchen war. Stellte man doch am Ende die zweitschlechteste Abwehr bei einem Mittelfeldplatz im Angriffsbereich. Aber auch ein Blick auf die meisten Ergebnisse in der abgelaufenen Runde zeigt, dass man sich so gut wie vor keinem Gegner verstecken musste. Selten wurden die Spiele mit mehr als drei Toren verloren oder gewonnen. Allein dies sollte für die kommende Spielzeit Hoffnung auf eine bessere Platzierung machen.  Im zweiten Heimspiel wurde dann gegen die Nachbarn vom TSV Södel in einem spannenden Spiel die Oberhand behalten und durch das 35:33 ein ausgeglichenes Punktekonto erreicht. Ab diesem Spieltag sollte man dann aber für die nächsten fünf Spiele auf einen seiner Leistungsträger verzichten müssen. Aufgrund personeller Engpässe in der Ersten (v.a. durch Verletzungen) wurde Florian Großmann in den BOL-Kader befördert und stand fortan vorerst nicht für die „Zwot“ zur Verfügung. Dafür konnte die Mannschaft um die Kapitäne Flo Helle rund Oli Roth mit Tobias Schöbe einen Neuzugang im Spiel gegen Södel begrüßen, der nach einjähriger Handballpause vom Nachbarn Pohlheim II zu den Wettertalern wechselte und auf Linksaußen auf Anhieb seinen Stammplatz inne hatte.  In den drei folgenden Spielen konnte die Mannschaft die veränderte Situation noch gut kompensieren und holte immerhin zwei Auswärtssiege in Heuchelheim II (35:33) und beim Derby in Butzbach-Degerfeld (34:26) bei einer vermeidbaren Heimniederlage gegen Wettenberg II (20:27). Dann sollte jedoch der heiße Herbst einsetzen mit Spielen gegen fast ausschließlich Spitzenmannschaften aus dem oberen Tabellendrittel. So ist es nicht verwunderlich, dass man hier regelmäßig den Kürzeren zog und sich nach Niederlagen gegen Vollnkirchen (28:34), Lumdatal II (35:38) und Hüttenberg III (21:33) in den unteren Tabellenregionen wiederfinden sollte. Leider verletzte sich in Lumdatal der zweite Eckpfeiler im Wettertaler Spiel, Mario Bell, so schwer am Fuß, dass er erst wieder Anfang Februar mitwirken konnte. Sein Fehlen sollte sich vor allem im Angriff bemerkbar machen, fehlten doch oftmals die einfachen Tore aus dem Rückraum, für die „Bello“ (mit 94 Toren bester Torschütze der HSG) bekannt ist. Mit der Rückkehr von Florian Großmann im Spiel gegen Hüttenberg hoffte di e HSG diese Lücke schließen zu können. Allerding sollte es bei dieser Hoffnung bleiben. Leider ging das Auswärtsspiel in Pohlheim gegen einen direkten Konkurrenten nach hartem Kampf in der zweiten Halbzeit mit drei Toren (28:31) verloren. Auch die beiden letzten Spiele der Hinrunde gegen die Topteams aus Gedern/Nidda (25:27) und Langgöns II (24:28) mussten nach einem lange offenen Spiel am Ende abgegeben werden, sodass sich die Spielgemeinschaft aus Münzenberg/Gambach und Oppershofen auf einem Platz im unteren Drittel der Tabelle mit wenig Vorsprung zu den Abstiegsrängen wieder finden musste.

Zur Rückrunde wollte man in Dilltal eigentlich da anknüpfen, wo man in der Hinrunde gestartet war und nach einer guten ersten Halbzeit war man auch guter Dinge, dass man mit Zählbarem wieder die Heimreise antreten konnte. Durch eine indiskutable Leistung in Halbzeit musste man aber dem Gastgeber beim 27:40 deutlich die beiden Punkte überlassen. Auch die kommenden Heimspiele gegen Bieber (28:29) und Eibelshausen (26:32), in denen man sich durchaus doppelte Punktgewinne ausgerechnet hatte, mussten nach teilweise schwachen Leistungen abgegeben werden. Beim dann folgenden Derby in Södel sah man bei eigener Zwei-Tore-Führung und Überzahl  fünf Minuten vor Schluss schon wie der sichere Sieger aus, musste dann aber nach unnötigen Ballverlusten und inkonsequentem Abwehrverhalten dem Gastgeber noch den Sieg überlassen. Eine weitere Chance auf ein Heranrücken an die Nichtabstiegszone war also leichtfertig vergeben worden. Nach einer Durststrecke von insgesamt zehn sieglosen Spielen und 0:20 Punkten sollte dann beim 37:26 gegen Schlusslicht Heuchelheim II endlich wieder ein Erfolgserlebnis folgen. Leise Hoffnung machte sich im Lager der HSG breit, da nun weitere machbare Gegner warteten. Aber weder beim Gastspiel in Wettenberg III (27:29) noch beim Heim-Derby gegen Butzbach-Degerfeld (23:24) sollte man die Punkte aus dem Heuchelheim-Spiel bestätigen können. Somit machte sich bereits erste Resignation im Team der Wettertaler Reserve breit und man arrangierte sich schon mit der unangenehmen Relegation gegen den Zweitplatzierten der Bezirksliga B. Dass es doch nicht so kommen sollte ist o.g. Entwicklung rund um das Corona-Virus zu verdanken. Nach einer relativ langen handballfreien Zeit wird es für Coach Bachenheimer und seine Truppe in der Vorbereitung auf die kommende Runde darum gehen, sich wieder auf die alten Stärken zu besinnen und eine schlagkräftige Truppe zu formen. Warten doch wieder viele interessante Derbys und bekannte Gesichter in der kommenden Runde auf die BOL-Reserve.

 

In einem abschließenden Interview stand uns Sven Bachenheimer noch einmal Rede und Antwort und gab seine Einschätzung zur abgelaufenen und kommenden Runde wieder.

FG: Sven, die abgelaufene Runde wurde ja frühzeitig durch das abrupte Ende durch das Corna-Virus geprägt. Wie bewertest Du die abgelaufene Saison?

Bachenheimer: Die Saison war durchwachsen und nicht wirklich zufriedenstellend. Eine respektablen Vorrunde folgte ein regelrechter Einbruch in der Rückrunde. Verletzungs- und berufsbedingt hat die Trainingsbeteiligung merklich nachgelassen und wir haben es nicht geschafft, Zählbares zu produzieren. Unbefriedigend ist natürlich auch das abrupte Saisonende, was uns aber die droehende Relegation erspart hat.

FG: Was sind in Deinen Augen die Highlights der abgelaufenen Runde ?

Bachenheimer: Highlights waren sichlerinch die Speiel geegn den HSV Butzbach-Degerfeld (v.a. der Auswärtssieg), aber auch die bitteren Niederlagen in Lumdatal und zu Hause gegen Bieber.

FG: Wie hälst Du aktuell Kontakt zu Deinen Spielern?

Bachenheimer: Der Kontakt erfolgt über SpielerPlus und über meinen WhattsApp-Beauftragten. J

FG: Noch ein Blick auf die neue Runde. Was wird sich bei Euch ändern bzw. wie sieht dein Plan und Dein Ziel für die kommende Runde aus.

Bachenheimer: Der Plan für die kommende Runde ist in erster Linie aus der abgelaufenen zu lernen. Wir müssen konstanter, cleverer und bissiger werden. Wir müssen uns das Quäntchen Glück am Ende auch verdienen.

Zurück