Abenteuer Landesliga

Nach dem Herzschlagfinale und dem daraus resultierenden Aufstieg in die Landesliga Mitte muss sich die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal nun gegen neue Gegner beweisen. Dabei war der Aufstieg zu Beginn der vergangenen Saison nicht unbedingt Thema im Wettertaler Lager; vielmehr wollte die Mannschaft in jedem Spiel alles geben, eine feste Platzierung als Ziel wurde nicht genannt. Doch nach einigen Höhen (sieben siegreiche Spiele in Serie) und Tiefen (Rückschläge gegen Bieber und Burgsolms) sowie einem an Spannung nicht zu übertreffenden Saisonfinale gegen den Mitaufstiegskonkurrenten aus Marburg stand im Endeffekt der Aufstieg in die Landesliga fest. Trainer Tim Langsdorf fasste die vergangene Saison folgendermaßen zusammen: „Am Anfang und am Ende ein Hoch, dazwischen zwei Tiefs.“ Besonders stolz sei er auf die Entwicklung, die seine Mannschaft durchgemacht hat und darauf, welche Rückschlüsse das Team aus einer „extrem spannenden und lehrreichen Saison“ gezogen habe.

Über Ziele für die Saison 2023/24 sei jedoch noch nicht konkret gesprochen worden. Der alljährliche Anspruch, jedes Spiel gewinnen zu wollen, ist nach wie vor das Mantra der Wettertalerinnen, inwiefern dies jedoch auch in der nächsthöheren Spielklasse gelingen wird, steht in den Sternen. Fakt ist, dass die Mannschaft alles dafür geben wird, um so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um das „realistische Ziel Nichtabstieg“ zu erreichen. Wettertals Trainer Tim Langsdorf geht davon aus, dass sich seine Mannschaft mit ihrem Leistungsniveau im unteren Drittel der Landesliga befindet. Mannschaften wie die HSG Hungen/Lich, die HSG Kleenheim-Langgöns oder die TSG Oberursel dürften in der Breite auch über die Regelspielerzahl von 14 Spielerinnen besser besetzt sein als die Wettertalerinnen. Auch Wettertals Auftaktgegner, die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, attestiert Langsdorf „deutliche Unterschiede“ zum eigenen Leistungsniveau. Nichtsdestotrotz dürfe man die mentale Stärke, die Widerstands- und Teamfähigkeit sowie den mannschaftlichen Zusammenhalt der Wettertaler Frauen nicht unterschätzen.

Das Team von Trainerteam Langsdorf/Bergemann ist im Juni vielversprechend mit einem großen Kader in die Vorbereitung gestartet. Leider kristallisierte sich aufgrund fehlender Trainingsbeteiligung relativ schnell der Stammkader heraus und das Thema Leistungssteigerung durch Konkurrenzkampf hatte sich zeitnah erledigt. Zudem ist man im Wettertaler Lager von Verletzungssorgen geplagt: Sowohl Hannah Kielich als auch Charlotte Brückel werden der Mannschaft vorerst fehlen.  

Umso erleichterter ist man über die Neuzugänge Lara Roos von Oberliga-Aufsteiger TV Hüttenberg und Antonia Gondermann, die mit einem Zweitspielrecht (SG Kirchhof, Oberliga) ausgestattet ist. Beide Spielerinnen steigern das qualitative Niveau der Wettertalerinnen deutlich und sind Spielerinnen, die der Mannschaft mit ihren Stärken Alternativen und Optionen in der taktischen Ausrichtung bringen. Bei Antonia Gondermann hat jedoch die SG Kirchhof das Erstzugriffsrecht. Wettertals Trainer Tim Langsdorf hofft jedoch, „dass Antonia uns oft zur Verfügung stehen wird“. Bei personellen Engpässen wird man in Absprache mit Petra Hobler, der Trainerin der zweiten Frauenmannschaft, eine Lösung finden müssen. Gerade Spielerinnen wie Emma Ritzel und Luisa Noll, die in der vergangenen Saison für beide Mannschaften auflaufen und wichtige Akzente setzen konnten, fallen in der kommenden Saison nicht mehr unter die U21-Regel, sodass man laut Langsdorf „mit Blick auf den Gesamtverein und die Entwicklung der zweiten Mannschaft in der nächsten Wochen noch schwierige Entscheidungen fällen“ muss.

 

Trotz starker Konkurrenz blicken man im Wettertaler Lager freudig und gespannt auf die neue Saison und freut sich auf viele spannende Duelle mit hochklassig besetzen Mannschaften.

Kader:

Zugänge: Lara Roos (TV Hüttenberg), Antonia Gondermann (Zweitspielrecht, Stammverein: SG Kirchhof)

Abgänge: Tamara Marsteller (Handballpause)

Tor: Anne-Sophie Glock, Patricia Haub

Rückraum: Charlotte Brückel, Antonia Gondermann, Elisa Kerschner, Hannah Kielich, Lara Roos, Mona Weil und Jennifer Wolfner

Kreis: Hannah Schepp und Saskia Müller

Außen: Katharina Exner, Sophie Kerschner, Luisa Noll, Alina Rettig Emma Ritzel und Kristina Schmidt

Trainerteam: Tim Langsdorf, Melissa Bergemann, Christoph Reitz (Torwarttrainer)