Spielbericht Driedorf - Männer 2

(fg) Das war kein guter Start ins neue Jahr. Die HSG Wettertal II hat in der Bezirksliga B Gießen der Männer am späten Sonntagabend beim abstiegsgefährdeten VfB Driedorf eine schmerzhafte 40:37-Niederlage einstecken müssen und konnte die gute Leistung aus dem Hinspiel nicht wiederholen. Die HSG musste dabei zwar auf einige Stammkräfte verzichten, konnte aber kurzfristig mit Klaus Bergemann, Marvin Menges und Tobias Kreuzer auf drei erfahren Akteure zurückgreifen. Verstärkt wurde das Team von Trainer Florian Großmann zudem von Erstmannschaftsspieler Merlin Metzger sowie den beiden A-Jugendlichen Kai Ioannis Heiden und Tom Weckmann („Er hat in Hälfte zwei seinen Einsatz absolut gerechtfertigt und drei blitzsaubere Tore erzielt.“). Durch die Niederlage ist die HSG auf Rang fünf abgerutscht und steht nächstes Wochenende beim nach Minuspunkten aktuellen Tabellenführer TG Friedberg vor einer Herkulesaufgabe.

Der Start in die Sonntagabend-Partie in Driedorf verlief sehr ausgeglichen. Beim 0:1 und 1:2 hatten die Gäste zunächst die Nase vorne, ehe die Gastgeber beim 4:3 (Jannis Heimannsfeld, 3. Minute) erstmals die Führung für sich behaupten konnten. Bis zum 9:9 (Philipp Rumpf, 17. Minute) gelang es keiner Mannschaft, sich deutlicher abzusetzen. Erst danach schafften es die Gastgeber, allerdings begünstigt durch Wettertaler Unzulänglichkeiten, sich erstmals deutlicher auf 13:10 (Lucas Jansen, 21. Minute) abzusetzen. „Wir hatten in den ersten zwanzig Minuten massive Probleme mit Mittelmann Jansen. Ihn haben wir viel zu oft zur Entfaltung kommen lassen und frei Würfe genehmigt. Nach der Umstellung auf eine zunächst einfache und dann doppelte Manndeckung haben wir in der Deckung etwas besser Zugriff bekommen und uns wieder in die Partie zurückgekämpft. Allerdings haben wir es danach nicht mehr geschafft in Führung zu gehen, sodass man am Ende von einem verdienten Sieg für Driedorf sprechen muss, da sie unsere Fehler konsequenter bestraft haben,“ war Großmann enttäuscht und geknickt, dass man nach der Heimniederlage gegen Butzbach dem nächsten Kellerkind zu zwei Punkten verholfen hat. Gut eine Minute vor dem Halbzeitpfiff gelang Wettertal der 16:16-Ausgleich (Klaus Bergemann), ehe Driedorf in Person von Felix Horn wieder in Führung gehen konnte.

„Wir haben in Hälfte eins viel zu viele freie Chancen liegen gelassen, zu viele technische Fehler gemacht und unter anderem vier Tempogegenstöße in die Hände des Gegners gespielt. In der Abwehr waren wir gegen die körperlich starken Driedorf oft nicht präsent genug und haben sie zu einfachen Toren eingeladen. Dort wollten wir in Hälfte zwei ansetzen,“ so Großmann zur taktischen Ausrichtung in der zweiten Hälfte. Wettertal setzte weiter konsequent auf die Manndeckung, bekam allerdings zusehends Probleme mit den beiden Driedorfer Außenspielern, Felix Horn und Christian Bernhardt, die ein ums andere Mal erfolgreich durch die Wettertaler Reihen glitten, wie das berühmte warme Messer durch die Butter. Dadurch konnten die Gäste auch den zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand (21:18, 22:19 und 26:23) nicht nennenswert verkürzen. „Jedes Mal, wenn wir im Angriff ein Tor erzielt haben, hat unsere Defensive es nicht geschafft, Ballgewinne zu provozieren. Driedorf hat das clever und routiniert aus- und runtergespielt und konnte im Vergleich zu uns in der Abwehr etwas zulegen. Zudem muss man sagen, dass das Torhüterduell an diesem Abend ganz klar an die Gastgeber ging,“ so Großmann zum Verlauf der zweiten Hälfte, in der neben Klaus Bergemann und Merlin Metzger vor allem der junge Tom Weckmann bei seinem Kurzeinsatz zu überzeugen wusste. „Eigentlich hatte ich nie so wirklich das Gefühl, dass wir aussichtslos zurückliegen, da auch Driedorf fehleranfällig war. Aber wir haben leider auch in Hälfte zwei zu viele eigene Chancen aus- und dem Gegner zugelassen, sodass dieser den Abstand ständig halten konnte,“ war für Großmann selbst beim 35:30 (Kevin Beul, 51. Minute) die Begegnung noch nicht entschieden. „Hintenraus haben uns vielleicht ein paar Körner gefehlt. Was wir aber in Friedberg definitiv besser machen müssen ist, unsere Fehler und Fehlwürfe deutlich zu reduzieren und in der Abwehr konsequenter zu Werke zu gehen,“ war für Großmann relativ schnell klar, woran es unter Woche zu arbeiten gilt. Nach dem Driedorfer Treffer zum 40:36 gelang Florian Zimmer der letzte Treffer der Partie, was allerdings nur noch kosmetischen Charakter hatte. Trotz der Niederlage wollte Großmann mit dem sicheren Siebenmeter- und elffachen Torschützen Klaus Bergemann sowie „Aushilfe“ Merlin Metzger zwei Akteure positiv herausheben, ohne die es sicherlich eine deutliche Niederlage gegeben hätte.

Im Stenogramm:

 VfB Driedorf: Benjamin Kappi und Andreas Heidrich im Tor, Tobias Müller (7/4), Christian Bernhardt (6), Jost Klaas, Jannis Heimannsfeld (5), Felix Horn (9), Lucas Jansen (9), Pascal Kluge, Christian Metz, Kevin beul (2) und Marvin Holler (2)

HSG Wettertal II: Steffen Roth und Niklas Rettig im Tor, Merlin Metzger (9), Philipp Rumpf (5), Tobias Kreuzer (2), Florian Zimmer (3), Kai Ioannis Heiden, Jonas Heinze (1), Klaus Bergemann (11/7), Tom Louis Weckmann (3), Florian Heller, Philipp Reuhl, Jannis Tauber und Marvin Menges (3)

Zeitstrafen: Bernhardt (2), Heimannsfeld (2), Müller, Metz und Holler / Zimmer und Heinze

Siebenmeter: Driedorf (4/4) – Wettertal (7/7)

Schiedsrichter: Thorsten Große (HSG Dutenhofen/Münchholzhausen)

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