Spielbericht Eibelshausen - Frauen 1

Wettertal glänzt in der Rolle des Underdog

(kzm) Einen überraschenden Punktgewinn konnten die Landesligahandballerinnen der HSG Wettertal am vergangenen Samstag beim Auswärtsspiel gegen die favorisierte HSG Eibelshausen/Ewersbach feiern.

Personell stark dezimiert traten die Wettertalerinnen am Samstag die lange Anfahrt nach Eibelshausen an. Dass es personell eng werden würde, hatte sich bereits im Laufe der Trainingswoche angedeutet; sehr zum Leidwesen aller Beteiligten gab es dann am Spieltag selbst noch Ausfälle zu beklagen, sodass Tim Langsdorf sich spontan um Unterstützung aus der zweiten Frauenmannschaft bemühen musste. Doch selbst mit Mariella Hübschle und Lea Weckmann, die dankenswerterweise kurzfristig zur Verfügung standen, reiste man mit lediglich neun Feldspielerinnen und einer Torfrau an. Doch auch Eibelshausen hatte mit Ausfällen zu kämpfen; hierbei wog insbesondere die Verletzung der starken Rückraumspielerin Sara Nikolovska schwer.

Völlig befreit von jeglicher Art von Druck waren es zu Beginn die Wettertalerinnen, die engagiert in die Partie starteten. Trotz einer sehr frühen Unterzahlsituation ließ sich die Langsdorf-Sieben nicht beeindrucken und führte nach acht gespielten Minuten verdient mit 2:5 (S. Kerschner). Insbesondere die Tatsache, dass man die Führung auch in Unterzahl behaupten konnte, gab den Wettertalerinnen die nötige Ruhe bzw. das nötige Selbstbewusstsein, das im weiteren Spielverlauf von größter Wichtigkeit sein sollte. In den Folgeminuten gelang es den Gästen, die Führung erst einmal zu behaupten (4:6, Weil, 11‘), doch die Heimmannschaft fand nach und nach besser in die Partie und konnte kurze Zeit später ausgleichen (6:6, J. Müller, 12‘). Lea Eckhardt gelang es schließlich in der 20. Minute, ihre Mannschaft mit ihrem Treffer zum 9:8 in Führung zu werfen. Jedoch schaffte es die Spielgemeinschaft aus Eibelshausen/Ewersbach nicht, sich nennenswert abzusetzen; immer wieder konnten die Wettertalerinnen den Anschluss- bzw. teilweise sogar den Ausgleichstreffer erzielen; und so kam es, dass zwar zur Pause leichte Vorteile für die Heimmannschaft erkennbar waren (Halbzeitstand: 16:14), das Spiel jedoch noch lange nicht entschieden war.

Nach der Pause offenbarten die Wettertalerinnen eine – insbesondere aufgrund der dünnen Personaldecke – erwartbare Schwächephase, welche die Heimmannschaft zu ihrem Vorteil nutzen konnte: Durch einen 5:1-Lauf setzten die Hausherrinnen bereits in der 35. Minute ein Ausrufezeichen (20:15, Austen). Doch die Wettertalerinnen gaben sich keinesfalls auf. Vielmehr gelang es der Mannschaft, die Spannung hochzuhalten, geduldig zu spielen und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, sodass man sich kurze Zeit später bereits wieder auf zwei Treffer herangekämpft hatte (20:18, Kielich, 38‘). Nichtsdestotrotz war Eibelshausen bis kurz vor Schluss tonangebend, sodass es fünf Minuten vor Spielende 29:26 für die heimische Spielgemeinschaft stand. Doch in der Crunchtime des Spiels sollten sich die taktischen Anweisungen des Wettertaler Trainers letztendlich auszahlen. Die Umstellung der Defensive sowie die angesagten Angriffskonzeptionen trugen Früchte und den Wettertalerinnen gelang es, den Rückstand aufzuholen und 35 Sekunden vor Schluss auf 30:30 zu stellen (E. Kerschner). Trotz eines erneuten Treffers der Heimmannschaft und einer Zeitstrafe gegen die Gäste behielten die Wettertalerinnen die Nerven und so war es schließlich Sophie Kerschner, der zehn Sekunden vor Spielende trotz Unterzahl der entscheidende Durchbruch zum 31:31-Endstand gelang.

Im Anschluss an die Partie zeigte sich Wettertals Trainer Tim Langsdorf mehr als zufrieden: „Wir haben hier heute sicherlich überraschend, aber keinesfalls unverdient einen Punkt mitgenommen! Die Mannschaft hat trotz widriger Personallage heute alles gegeben und sich für ihre Leistung belohnt.“ Besonders freue er sich, dass sich nicht nur seine etablierten Kräfte, wie beispielsweise Mona Weil, die Kerschner-Zwillinge oder Jenny Wolfner, die seit Wochen eine starke Leistung zeigen, ihr Können abrufen konnten, sondern dass auch die restlichen Spielerinnen, z.B. Hannah Kielich oder die noch an diesem Tag rekrutierten Aushilfen Mariella Hübschle und Lea Weckmann ihre Spielanteile toll genutzt hätten und letztlich ein tolles Erfolgserlebnis auf dem Spielfeld feiern konnten. Zudem verdanke es seine Mannschaft einigen „spektakulären Paraden“ von Torhüterin Patricia Haub, dass man letztlich einen Punkt aus Eibelshausen mitgenommen habe.   

Nun geht es für die Wettertalerinnen in eine verdiente Karnevalspause. Ab dem 17.02.2024 geht es für die Wetterauer Mannschaft dann in die wichtigste Phase der Saison, da man sich dann gegen die direkten Tabellennachbarn beweisen muss, um schlussendlich im Abstiegskampf Oberwasser behalten zu können. Insbesondere gegen den nächsten Gegner, die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden, gilt es, sich für die 23-18-Hinspielniederlage zu revanchieren. Anpfiff ist am 17.02.2024 (19:30 Uhr) in der Wettertalhalle Rockenberg.

Im Stenogramm:

HSG Eibelshausen/Ewersbach: Lena Bräuer und Manuela Klein im Tor; Claire Sophie Austen (3), Lea Eckhardt (4), Lena Klein (1), Kea Marie Manderbach (3), Danielle Müller (7), Jaqueline Müller (8/1), Rika Rein (2), Jamie Kay Schmidt (1), Emma Schmitt, Kim Aline Tirjan und Melina Ulmer (2)

HSG Wettertal: Patricia Haub im Tor; Mariella Hübschle (3), Elisa Kerschner (8), Sophie Kerschner (8/3), Hannah Kielich (5), Saskia Müller, Paula Ritzel, Lea Weckmann (1), Mona Weil (2) und Jenny Wolfner (4)

Siebenmeter: 1/1 – 3/3

Zeitstrafen: L. Klein, Ulmer / E. Kerschner (2x), Weckmann

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