Wettertalerinnen beschenken sich mit einem Unentschieden

(kzm) Nach einem eher enttäuschenden Rückrundenstart in der Vorwoche stand für die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal am vergangenen Samstagabend bereits das Rückspiel gegen die HSG Kleenheim-Langgöns II auf dem Plan. Erst zwei Wochen zuvor hatte man sich der Mannschaft von Trainer Sebastian Vogel 33:28 geschlagen geben müssen; dementsprechend hatten die Wettertalerinnen noch etwas gutzumachen.

Vor heimischem Publikum in der Sporthalle Münzenberg erwischten die Wettertalerinnen den besseren Start und konnten die Führung bis zur 14. Minute für sich behaupten (12:11, Gondermann). Immer wieder gelang es der Heimmannschaft, Lücken in der offensiven 5:1-Deckung der Gäste zu finden und die sich bietenden Chancen erfolgreich zu nutzen. Trotz der konstanten Führung gelang es den Wettertalerinnen in dieser Phase nicht, sich mit mehr als zwei Treffern abzusetzen, denn auch die Gäste aus Kleenheim wussten, ihre Chancen zu nutzen. Nach dem Treffer zum 12:11 reagierte der Gästetrainer und nahm eine Auszeit, die eine Umstellung der Kleenheimer Defensive zur Folge hatte; und diese sollte Früchte tragen. Hatten die Wettertalerinnen zuvor noch Mittel und Wege gegen die offensive Abwehrformation gefunden, taten sie sich nun gegen die defensivere Variante schwer, wodurch es den Gästen gelang, die Führung zu übernehmen und sich mit drei Treffern abzusetzen (12:15, Paliga, 18‘).

Der plötzliche Rückstand veranlasste dann auch den Trainer der Heimmannschaft dazu, seine Auszeit zu nutzen. Diese sollte jedoch weitaus weniger Wirkung zeigen, denn die Kleenheimerinnen gaben weiterhin den Ton an. Schließlich waren es zwei spektakuläre Paraden von Anne-Sophie Glock im Tor der Wettertalerinnen, die die Heimmannschaft zurück in die Partie brachten. In einer torarmen Schlussphase der ersten Halbzeit gelang es den Wettertalerinnen, den Rückstand zu verkürzen und somit mit nur einem Tor Rückstand (16:17) in die Halbzeitpause zu gehen.

Im Vergleich zum Vorspiel waren es dieses Mal die Spielerinnen der HSG Wettertal, die sehr stark und voller Elan aus der Halbzeitpause zurückkamen. Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Sophie Kerschner den 17:17-Ausgleich und kurze Zeit später gelang es der Heimmannschaft, sich die Führung zurückzuerobern (19:18, Rettig, 34‘). Ein vorentscheidendes Absetzen gelang den Wettertalerinnen jedoch nicht. Dies lag jedoch laut Wettertals Trainer auch an der Qualität der Gegner: „Wir hatten durchaus die Chancen, uns in dieser Phase abzusetzen, jedoch muss man an dieser Stelle auch einmal die Qualität der Kleenheimerinnen erwähnen. Sie haben alles gegeben und erreicht, dass wir nicht wirklich davonziehen konnten.“

Zehn Minuten vor Spielende stand es demnach 26:26 und eine nervenaufreibende Schlussphase bahnte sich an. Beide Mannschaften zeigten in der Crunchtime der Partie Nerven und ließen zahlreiche Chancen liegen, sodass es weiterhin keiner Mannschaft gelang, eine entscheidende Führung herauszuwerfen. Beim Spielstand von 28:28 (57‘) mussten die Wettertalerinnen dann eine Zeitstrafe hinnehmen und Kleenheim bekam zusätzlich einen Siebenmeterwurf zugesprochen; doch was die Vorentscheidung hätte sein können, wurde zum Triumph der Wettertaler Torfrau, Patricia Haub, denn es gelang ihr, den Strafwurf zu parieren. Zwar konnten die Gäste zwei Minuten vor Spielende noch einmal die Führung übernehmen (28:29, Klarner), doch auch die Wettertalerinnen hatten noch ein Ass im Ärmel und Hannah Kielich erzielte mit dem letzten Treffer des Spiels den 29:29-Endstand.

Wettertals Trainer Tim Langsdorf zeigte sich nach dem letzten Spiel des Kalenderjahres durchaus zufrieden: „Die Punkteteilung am heutigen Abend ist absolut gerecht, der Spielverlauf hat eigentlich kein anderes Ergebnis hergegeben; deshalb bin ich heute sehr zufrieden.“ Insbesondere nach der Pause und kurz vor Schluss habe seine Mannschaft ihre tolle Einstellung und Moral bewiesen und letztendlich verdient einen Punkt geholt. „Meine Mannschaft ist heute wirklich bemerkenswert aus der Halbzeitpause gekommen, das war sicherlich mitentscheidend. Als es dann in der 57. Minute den Siebenmeter für Kleenheim gab, hätte das Spiel kippen können, aber Patricia hat uns mit einer Riesenparade im Spiel gehalten.“ Neben Patricia Haub, die eine starke Leistung gezeigt habe, lobte Langsdorf außerdem Elisa Kerschner, die „von der ersten bis zur letzten Minute mit vorbildlicher Einstellung vorangegangen ist und somit einen Großteil zum heutigen Punktgewinn beigetragen hat.“

Nun geht es für die Mannschaften der Frauen Landesliga Mitte in die wohlverdiente Winterpause. Am 21.01.2024 geht es für die Wettertalerinnen beim Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn und Lokalrivalen, den TSV Griedel, um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Anpfiff ist um 15:00 in der August-Storch-Halle in Butzbach.

 

Im Stenogramm:

HSG Wettertal I: Anne-Sophie Glock und Patricia Haub im Tor; Antonia Gondermann (2), Elisa Kerschner (10/2), Sophie Kerschner (6/2), Hannah Kielich (2), Saskia Müller, Alina Rettig (2), Lara Roos (2), Hannah Schepp (1), Lea Weckmann, Mona Weil (1) und Jenny Wolfner (4)

HSG Kleenheim-Langgöns II: Melike Neidel im Tor; Anna-Marie Arch (6/1), Lauren Bretz (1), Pauline Bühler, Ronja Dickhaut, Madeleine Ivenz (3), Nele Klarner (4/1), Leonie Knop, Marie Manfraß (1), Lisa Paliga (5), Olivia Pietzner (2), Celina Rüspeler (6), Lisa Ulm (1) und Johanna Wolf

Siebenmeter: 4/5 – 2/4

Zeitstrafen: E. Kerschner (2x), Rettig, Roos / –