Spielbericht Frauen 1 - Gedern/Nidda

Chancenverwertung kostet Wettertal den Sieg

BOL Frauen (Gr. 2): HSG Wettertal I unterliegt Gedern/Nidda erneut

(kzm) Für das erste Spiel des neuen Jahres hatten sich die Wettertalerinnen gegen den die HSG Gedern/Nidda II einiges vorgenommen, schließlich hatte man die unglückliche Auftaktniederlage in Gedern nicht vergessen. Die heimische Sieben wollte vor allem die wieder einsatzbereite Claudia Pfaff sowie Helena Appel, die im Hinspiel zwei Drittel der Tore erzielt hatten, unter Kontrolle bekommen. Vor heimischem Publikum war die Zielvorgabe trotz langer Ausfalliste klar: die sich bietenden Chancen nutzen, sich nicht vom individuellen Talent der gegnerischen Spielerinnen beeindrucken lassen und die zwei Punkte in der heimischen Halle behalten.

Die Einstellung war zu Beginn des Spiels deutlich zu spüren, denn das Momentum lag klar bei den Hausherrinnen, die sich schnell auf 3:0 absetzen konnten (3‘, Glaum). Erst in der vierten Minute gelang der Gästemannschaft der erste Treffer: Helena Appel verwandelte den ersten 7-Meter des Spiels. Die Wettertalerinnen ließen sich jedoch nicht beirren und standen weiterhin aggressiv in der Deckung, bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass Patricia Haub im Tor der Heimmannschaft einen exzellenten Tag erwischt hatte, konnte sie doch bereits zu Beginn des Spiels einige Torchancen der Gäste vereiteln. Doch auch die Wettertalerinnen waren nicht treffsicher, so blieb zwar die Führung bestehen, richtig absetzen konnte man sich jedoch nicht.

Beim Stand von 5:2 (12‘) sah sich Gästetrainer Michael Chadim gezwungen, seine Mannschaft an den Spielfeldrand zu zitieren. Seine Ansprache schien zu wirken, denn den Gästen gelang fünf Minuten später der erste Ausgleichstreffer (5:5, C. Pfaff), bevor Alicia Pfaff die Gederner sogar erstmals in Führung werfen konnte (5:6, 20‘). Bis zur Pause konnte sich keiner der Mannschaften absetzen, Fehlwürfe und sehenswerte Paraden beider Torhüterinnen verhinderten dies. Folglich endete die erste Hälfte eines bis dato sehr torarmen Spiels 8:8.

Müsste man die Leistung der Wettertalerinnen in der ersten Hälfte der zweiten dreißig Minuten mit drei Worten beschreiben, so müsste man sich für unkonzentriert, überhastet und nervös entscheiden. Binnen weniger Minuten lief man einem 5-Tore-Rückstand hinterher und schien das Spiel gänzlich aus der Hand verloren zu haben (9:14, 45‘, A. Pfaff). Nun war es an Tim Langsdorf, die eigene Auszeit früh zu nutzen, um seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Jedoch machten sich die Wettertalerinnen – wie bereits im Hinspiel – in der entscheidenden Phase das Leben schwer. Drei Zeitstrafen sowie etliche nicht genutzte (Tempogegenstoß-)Chancen führten letztendlich dazu, dass fünf Minuten vor Spielende ein 14:18-Rückstand auf der Anzeigetafel leuchtete.

Doch die Heimmannschaft hatte den Punktgewinn noch nicht gänzlich aus den Augen verloren. Lea Weckmann (erster Einsatz in der ersten Mannschaft) läutete mit ihrem zweiten Tor die Aufholjagd ein (15:18, 57‘). Durch einen Treffer durch Jenny Wolfner per Gegenstoß und einem schönen Tor Tina Enzmann von Rechtsaußen rückte der Punktgewinn auf einmal wieder in greifbare Nähe (59‘). Die turbulente Schlussminute war bezeichnend für das enge Spiel: Patricia Haub im Tor der Wettertalerinnen gelang es, einen 7-Meter-Versuch sowie zwei freie Nachwürfe zu entschärfen. Sehr zum Verdruss der Wettertalerinnen landete der Ball jedoch immer im Seitenaus und somit blieben die Gegnerinnen im Ballbesitz. Gedern/Nidda gelang es 35 Sekunden vor dem Abpfiff, eine 2-Tore-Führung zu erzielen (17:19, A. Pfaff), die jedoch postwendend von Mona Weil gekontert wurde. Sehr zum Leidwesen der Heimmannschaft setzte Claudia Pfaff der nervenaufreibenden Aufholjagd kurze Zeit später mit ihrem Treffer zum 18:20 ein Ende.

Wettertals Trainer Tim Langsdorf zeigte sich nach dem Spiel realistisch: „Mit einer solch katastrophalen Chancenverwertung gewinnt man dieses Spiel nicht. Wir haben zu viele (freie) Chancen liegengelassen und uns damit selbst das Leben schwer gemacht.“ Dennoch zeigte er sich sehr zufrieden mit den Leistungen der Aushilfsspielerinnen aus der zweiten Mannschaft, insbesondere Lea Weckmann habe ihre Sache sehr gut gemacht. Für die HSG Wettertal steht am kommenden Wochenende eine machbarere Aufgabe auf dem Programm, denn es geht zum noch punktlosen Tabellenschlusslicht nach Mörlen. Obwohl man das Hinspiel sehr deutlich für sich entscheiden konnte, müssen die Wettertalerinnen eine konzentrierte Leistung abrufen, um Punkte für die Aufstiegsrunde zu sammeln. Anpfiff ist kommenden Samstag (22.01.2022) um 18 Uhr in der Frauenwaldhalle Nieder-Mörlen.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal I: Patricia Haub und Tamara Marsteller im Tor; Charlotte Brückel (3), Elissa Eifert (2), Christina Enzmann (1), Lisa Glaum (2), Elisa Kerschner (1), Sophie Kerschner (1), Hanne Müll (2), Lea Weckmann (2), Mona Weil (3) und Jenny Wolfner (1)

HSG Gedern/Nidda II: Licia Heister und Sandra Stroh im Tor; Helena Appel (4/1), Nora Appel (2), Fabienne Berting, Clarissa Feth (2), Jasmin Grube, Alexa Hild (3), Kristina Holzapfel, Luisa Kosor, Franziska Menzel, Ida Marie Naumann, Alicia Pfaff (5/1) und Claudia Pfaff (4)

Zeitstrafen: Enzmann, Glaum (2), E. Kerschner, Müll / N. Appel, C. Pfaff

7-Meter: 0/2 / 2/5

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