Spielbericht Frauen 1 - Goldstein/Schwanheim

Wettertalerinnen nutzen Heimvorteil

(kzm) Mit einem Start-Ziel-Sieg am vergangenen Samstagabend ist der ersten Frauenmannschaft der HSG Wettertal der zweite Sieg in der Landesliga Mitte gelungen. Nachdem vor zwei Wochen die ersten zwei Punkte eingetütet worden waren, war es den Wettertalerinnen bereits im letzten Spiel gegen Ligaprimus Hungen/Lich gelungen, eine starke Leistung auf das Spielfeld zu bringen. Die positive Formkurve bestätigte sich nun im Heimspiel gegen die im Tabellenmittelfeld angesiedelte HSG Goldstein/Schwanheim (8. Platz, 6:14 Punkte).

Obwohl es auf Seiten der Wettertaler zu Beginn der Trainingswoche noch nach einer längeren Verletzungsliste ausgesehen hatte, konnte Trainer Tim Langsdorf am Samstagabend glücklicherweise auf einen breiten Kader zurückgreifen. Dies sollte letztlich der entscheidende Faktor sein. Während die Gästemannschaft leider auf ihre Toptorschützin der letzten Wochen verzichten musste, bissen die angeschlagenen Spielerinnen der Heimmannschaft auf die Zähne und taten ihr Möglichstes, um ihre Mannschaft in dem so wichtigen Spiel zu unterstützen.

Von Beginn an waren es die Gastgeberinnen, die das Spiel in der eigenen Halle in die Hand nahmen. Nach dem Eröffnungstreffer durch Alina Rettig (1:0, 2‘) lagen die Wettertalerinnen durchgehend in Führung; die Gäste ließen sich jedoch nicht abschütteln und legten stets nach. Beide Mannschaften warfen insbesondere in der Defensive alles in die Partie und schenkten sich keinen Meter. Erst nach fünfzehn Minuten gelang es den Wettertalerinnen, sich erstmals etwas Luft zu verschaffen und sich mit drei Treffern abzusetzen (8:5, Exner). In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit schaffte es die Heimmannschaft, die HSG Goldstein/Schwanheim konstant drei bis vier Tore auf Abstand zu halten.

Ein Sonderlob verdienten sich in dieser Phase die Rückraumspielerinnen der Wettertalerinnen: „Meine Rückraumspielerinnen haben insbesondere ab der 20. Minute ihre Qualitäten stark ausgespielt und immer wieder Verantwortung übernommen, ganz egal, wer in diesem Moment auf dem Feld stand“, freute sich Wettertals Trainer. Sinnbildlich für dieses Lob war beispielsweise der Treffer von Lara Roos zum 12:9, den sie aus einer Unterzahlsituation heraus erzielte. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit war es erneut Roos, die mit ihrem zweiten Treffer den 15:11-Halbzeitstand herstellte.

Die Anfangsphase der zweiten Spielhälfte weiterhin der Heimmannschaft, die die Gäste förmlich überrannten. Letztlich war es der achte Treffer der 12-fachen Torschützin Elisa Kerschner, der die Gäste beim Spielstand von 20:14 (36‘) zur frühen Auszeit zwang. Die Ansage an der Seitenlinie zeigte dann eindrucksvoll Wirkung, denn nun wachten auch die Gäste auf und konnten sich über einen 3:0-Lauf auf 20:17 herankämpfen (K. Schreibner, 38‘). Das Momentum war nun eindeutig auf Seiten der HSG Goldstein/Schwanheim, denn wenige Minuten später gelang den Gästen der Anschlusstreffer zum 21:20 (J. Schreibner, 42‘). Der Ausgleich sollte der Mannschaft aus dem Kreis Frankfurt jedoch nicht gelingen. Vielmehr war es erneut ein Treffer aus dem Rückraum, der bei den Wettertalerinnen nach vier torlosen Minuten für Erleichterung sorgte (22:20, Roos, 43‘).

Die Gäste, die nun wieder im Rhythmus zu sein schienen, machten es der heimischen HSG nun schwer und ließen die Langsdorf-Sieben erst einmal nicht mehr davonziehen. In der 47. Spielminute schien die Partie dann sogar zugunsten der HSG Goldstein/Schwanheim zu kippen. Kurz nach dem erneuten Anschlusstreffer durch Eva Wittchen (23:22) gerieten die Wettertalerinnen in eine Unterzahlsituation. Um seine Mannschaft auf die möglicherweise richtungsweisende Spielphase einzustellen, nahm der Wettertaler Trainer eine Auszeit, die sich positiv auf den Spielverlauf auswirken sollte. Die Wettertalerinnen überstanden die Unterzahl ohne Gegentor und schafften es sogar, einen eigenen Treffer zu erzielen (24:22, E. Kerschner, 48‘). Dieser Umstand verschaffte der heimischen HSG Aufwind und das Team setzte sich mit einem 4:0-Lauf bis zur 53. Spielminute vorentscheidend auf 28:22 ab. Diesen Vorsprung ließ sich die Heim-Sieben bis zum Spielende nicht mehr nehmen. Schlussendlich war es passenderweise die an diesem Abend nicht zu stoppende Elisa Kerschner, die den Ball zwei Sekunden vor Schluss zum zwölften Mal im gegnerischen Tor unterbrachte und somit den verdienten 33:29-Endstand herstellte.

Im Lager der Wettertaler überwog nach Abpfiff Freude und Stolz. „Das war heute sowohl mental bzw. charakterlich als auch handballerisch ein tolltes Spiel“, freute sich Wettertals Trainer Tim Langsdorf. In einer insgesamt sehr intensiven Partie seien an diesem Abend vor allem der breite Kader und die Alternativen im Rückraum spielentscheidend gewesen. „Natürlich hatte insbesondere Elisa Kerschner heute einen absolut überragenden Abend, aber auch alle anderen Rückraumspielerinnen haben heute ihre Qualität bewiesen und in den entscheidenden Phasen immer wieder erfolgreiche Torabschlüsse kreiert.“

Nun gilt es, die positive Energie und das Selbstvertrauen mit in die nächste Partie zu nehmen, um sich Schritt für Schritt zu verbessern. Weiter geht es für die Wettertalerinnen am kommenden Sonntag (26.11.2023) um 15:30. Das Team aus der Wetterau gastiert dann bei der TG Kastel (6. Platz, 9:11 Punkte) in der Wilhelm-Leuschner-Schule in Mainz-Kostheim.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal I: Anne-Sophie Glock und Patricia Haub im Tor; Katharina Exner (1), Antonia Gondermann (4), Elisa Kerschner (12/4), Sophie Kerschner (3), Saskia Müller, Alina Rettig (2), Lara Roos (5), Hannah Schepp, Lea Weckmann, Mona Weil (1) und Jenny Wolfner (5)

HSG Goldstein/Schwanheim: Alexandra Lehmann, Emilia Porceddu und Maria Voßhagen im Tor; Patricia Döppner (3), Giulia Porceddu (3), Julia Röhring (1/1), Annika Sauer (7), Karolina Schreibner (3), Julia Schreiber (2/1), Tatiana Vrocharidou (4), Selina Wiesner, Wiona Wintterlin (4), Eva Wittchen (2) und Maren Zimmer

Siebenmeter: 5/4 – 4/2

Zeitstrafen: E. Kerschner (2x), S. Kerschner / Röhring, Wintterlin (2x), Wittchen

 

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