Wettertal auch in eigener Halle sieglos

(kzm) Auch im vierten Saisonspiel der laufenden Landesligasaison ist für den Liganeuling nichts zu holen. Der letztjährige Drittplatzierte – die HSG Eibelshausen/Ewersbach – ist letztendlich eine Nummer zu groß für die Wettertalerinnen. Nach der denkbar knappen und unter keinen Umständen verdienten Niederlage gegen die SV Seulberg am vergangenen Dienstag hatte sich die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal viel vorgenommen: „Wir waren voll fokussiert und wollten vor heimischem Publikum natürlich was erreichen“, sagte Wettertals Trainer Tim Langsdorf.

Zu Beginn der Partei startete die Heimmannschaft wie gewohnt engagiert und konnte der favorisierten Gästemannschaft Paroli bieten und das, obwohl die Wettertalerinnen in den ersten fünf Minuten direkt eine Zeitstrafe hinnehmen mussten. Diese nutzen die Gäste aus Eibelshausen, um sich auf 2:4 abzusetzen (K. Tirjan, 6‘). In den anschließenden zehn Minuten waren es jedoch die Unparteiischen, die für viel Aufmerksamkeit sorgten. Insbesondere bei den Wettertalerinnen, gegen welche zahlreiche Verwarnungen und Zeitstrafen ausgesprochen wurden, sorgte die Linie der Schiedsrichter für sehr viel Verunsicherung. Die Gäste aus Eibelshausen konnten diese Phase für sich nutzen und mit fünf Toren davonziehen (5:9, Müller, 17‘).

Wie bereits in den letzten Partien bewiesen die Wettertalerinnen jedoch, dass man sie zu keinem Zeitpunkt abschreiben sollte. Die Mannschaft warf alles in die Waagschale und konnte sich bis zur 24. Minute bis auf ein Tor herankämpfen (10:11, Gondermann). Gästetrainer Matthias Hoffmann war von der Leistung seiner Mannschaft in dieser Phase keinesfalls begeistert und nutze die anschließende Auszeit, um sein Team für die Schlussminuten der ersten Halbzeit einzustellen. Die Ansprache zeigte Wirkung: Mit einem 4:0-Lauf konnten die Gäste sich erneut absetzen (10:15, Manderbach, 30‘), bevor Elisa Kerschner mit ihrem Tor zum 11:15 den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte.

Die ersten Minuten der zweiten Hälfte gehörten dann eindeutig der gastierenden HSG. Die Mannschaft aus Nordhessen dominierte die Anfangsphase und setzte sich innerhalb von fünf Minuten mit 10 Toren ab (11:21, Müller, 35‘). In dieser Phase hatten die Wettertalerinnen kaum Zugriff auf das Spiel, zusätzlich agierte man erneut in Unterzahl, was die Gäste clever auszunutzen wussten. Erst in der 37. Minute gelang Mona Weil der erste Treffer für die HSG Wettertal, doch für eine erneute Aufholjagd reichten die Kräfte der Wettertalerinnen nicht. Die HSG Eibelshausen/Ewersbach dominierte das Spiel ohne Probleme und präsentierte sich athletisch und handballerisch auf hohem Niveau. Der Vorsprung der Gäste wuchs in dieser Phase auf dreizehn Tore an (12:25, Manderbach, 41‘). Diesen Rückstand sollten die Wettertalerinnen nicht mehr aufholen können. Zwar fand die Heimmannschaft in den verbleibenden 20 Minuten offensiv wieder besser ins Spiel und schaffte es, die erzielte Trefferanzahl noch zu verdoppeln, der Angriffsstärke der Gäste aus Eibelshausen konnte man jedoch nichts entgegensetzen – insbesondere in den Unterzahlsituationen musste man die Nordhessinnen immer wieder davonziehen lassen. Drei Sekunden vor Schluss war es dann Jana Tirjan, die zum 24:33-Endstand einnetzte.

Wettertals Trainer Tim Langsdorf war nach der vierten Niederlage aufgebracht: „Insgesamt ist die Niederlage heute zu hoch ausgefallen. Natürlich muss man dem Gegner eine unglaubliche Athletik attestieren und sicherlich war Eibelshausen heute die deutlich stärkere Mannschaft, aber neun Tore hätten es heute nicht sein müssen.“ Es sei zudem schade, dass die Rahmenbedingungen heute nicht gestimmt hätten und man letztendlich mit einer deutlichen Niederlage dastehe. „Ich kann meiner Mannschaft mal wieder keinen Vorwurf machen; alle Spielerinnen haben sich heute reingeworfen.“

Aller aufbauenden Worte zum Trotz steht man mit 0:8 Punkten auf dem vorletzten Tabellenrang der Landesliga Mitte. Einzig der Gegner am kommenden Wochenende - die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden – steht noch hinter den Wettertalerinnen. Am kommenden Sonntag ist es also höchste Zeit für den ersten Sieg, wenn auch erneut in der Fremde. Anwurf ist um 15 Uhr in der Horst Bundschuh Sporthalle in Wiesbaden.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal: Anne-Sophie Glock und Patricia Haub im Tor; Katharina Exner (1), Antonia Gondermann (5), Elisa Kerschner (7), Sophie Kerschner (2), Saskia Müller, Alina Rettig (1), Paula Ritzel, Hannah Schepp (1), Mona Weil (3) und Jenny Wolfner (4)

HSG Eibelshausen/Ewersbach: Manuela Klein im Tor; Claire Sophie Austen (1), Lea Eckhardt (3), Lena Klein, Kea Marie Manderbach (9), Danielle Müller (4), Sara Nikolovska (7/3), Rika Rein (2), Jamie Kay Schmidt (2), Emma Schmitt, Jana Tirjan (2/1), Kim Aline Tirjan (2) und Melina Ulmer (1)

Siebenmeter: 1/0 – 6/4

Zeitstrafen: Exner, E. Kerschner (2), Rettig (2x), Schepp, Weil / L. Klein, Manderbach, Müller, Schmidt