Spielbericht Frauen 1 - HSG Mörlen

(kzm) Am vergangenen Samstag standen sich im Lokalderby die ersten Frauenmannschaften der HSG Wettertal und der HSG Mörlen in der Sporthalle Münzenberg gegenüber. Nachdem die Wettertalerinnen das Hinspiel bereits deutlich (18:25) für sich entschieden hatten, wollte man nun vor heimischer Kulisse nachlegen. Auf Seiten der Gäste hatte man sich sicherlich vorgenommen, die Hinspielniederlage vergessen zu machen und wichtige Punkte im Abstiegskampf zu holen. Verzichten musste die HSG Mörlen hierbei auf Rückraumspielerin Nora Schneider, die auf Grund einer Verletzung nicht zur Verfügung stand. Im Wettertaler Lager musste Trainer Holger Weisel auf Charlotte Brückel verzichten, auch Mona Weil war verletzungsbedingt lediglich im Notfall einsetzbar. Aufgefüllt wurde der Kader durch Nina Bäker aus der zweiten Frauenmannschaf und auch Alina Rettig war nach überstandener Krankheit wieder mit von der Partie.

Zu Beginn gestaltete sich das Spiel eng, jedoch immer mit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft, konnte man doch jeweils vorlegen. Bis zum 4:4 (Katharina Dietz, 7. Minute) gelang es den Gästen mitzuhalten, doch dies sollte der letzte Ausgleich des Spiels gewesen sein. In den Folgeminuten setzten sich die Wettertalerinnen durch schön herausgespielte Tormöglichkeiten kontinuierlich ab und führten nach 18 gespielten Minuten bereits mit 14:8. Gästetrainer Michael Chadim zog folglich die Konsequenzen und zitierte seine Mannschaft zur Besprechung an die Seitenlinie. Doch die Taktikbesprechung sollte ohne Erfolg bleiben, denn der nächste Treffer der Mörler fiel erst Minuten später, während sich die Gastgeberinnen unter anderem durch ein Rückraumtor der etatmäßigen Kreisspielerin Alina Rettig weiter absetzen konnten. In den verbleibenden Spielminuten der ersten Halbzeit konnten die Wettertalerinnen die Führung durch Sophie Kerschner, die in der ersten Halbzeit die Hälfte aller Wettertaler Treffer erzielte, zeitweise auf 9 Tore (20:11) ausbauen, bis Katharina Dietz mit ihrem Tor zum 20:12 den Halbzeitstand herstellte.

Nach dem Seitenwechsel bot sich Zuschauern und Spielern das altbekannte Bild: die heimische HSG zog weiterhin davon, während den Mörlern wenig gelang. Bereits nach vierzig Minuten hatten sich die Wettertalerinnen durch ein schönes Tempogegenstoßtor in Unterzahl mit 11 Toren abgesetzt (26:15, Jenny Wolfner). Die Gäste bekamen in dieser Phase keinen Zugriff auf das Spiel und sahen sich folglich wenige Minuten später mit einem 14-Tore-Rückstand konfrontiert (29:15, Hannah Kielich, 43. Minute). Dieser schien die gastierende HSG aufzuwecken, denn diese wusste in den Folgeminuten Unkonzentriertheiten und technische Fehler der Heimmannschaft zu nutzen und schaffte es, auch in Folge zweier Überzahlsituationen, den Abstand durch einen 2:7-Lauf auf 31:22 (Theresa Wagner, 55. Minute) zu verkürzen. Letztendlich war der Sieg der Wettertalerinnen trotz dieser stärkeren Phase der Mörler nie ernsthaft in Gefahr und man gewann mehr als verdient mit 34:24.

Alles in allem waren eine kompakte Defensive mit einer in der zweiten Hälfte stark haltenden Tamara Marsteller im Tor, eine effektive Offensive und die gut aufgelegten Kerschner-Zwillinge, die mit 17 Toren die Hälfte der Treffer auf sich verbuchen konnten, der Schlüssel zum Erfolg. Die Souveränität des Sieges lässt sich außerdem daran erkennen, dass die Heimmannschaft niemals in den Rückstand geraten war, obwohl man gegen Ende der zweiten Hälfte nachließ. Dies könnte man angesichts des deutlichen Sieges zwar bereitwillig unter den Tisch fallen lassen, im nächsten Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer der HSG Gedern/Nidda (Sa, 29.02.2020, 19 Uhr, Sph. Gymnasium Nidda) wird man sich jedoch keine solche Schwächephase leisten dürfen, wenn man erneut Punkte gegen den Favoriten holen möchte.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal I: Patricia Haub und Tamara Marsteller im Tor, Nina Bäker, Katharina Exner (1), Lisa Glaum (2), Elisa Kerschner (6), Sophie Kerschner (11, 6/7), Hannah Kielich (2), Sabrina Reif, Alina Rettig (1), Mona Weil, Johanna Wolf (5, 1/1) und Jenny Wolfner (6)

HSG Mörlen I: Saskia Bruch, Sabrina Hahn und Ann-Kathrin Kieninger im Tor, Johanna Borman (3), Pauline Bühler (1), Katharina Dietz (5), Yagmur Güzelkücuk (2), Mandana Khalil, Elena Kloppenburg (3), Aneken Lass, Malin Strube (2), Lisa Vetter (6) und Theresa Wagner (2)

Zeitstrafen: Glaum, S. Kerschner, Kielich, Wolfner / Hahn, Güzelkücük, Wagner

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