Wettertal hat Spitzenreiter nichts entgegenzusetzen
Frauen BOL (Gr. 2): HSG Wettertal I mit verdienter Niederlage gegen HSG Hungen/Lich I

(kzm) Blickt man auf den Spielverlauf zurück, muss man sich auf Seiten der Gäste eingestehen, dass die Niederlage gegen den Tabellenführer der Bezirksoberliga (Gruppe 2) insgesamt auch in der Höhe verdient war. Bereits im Hinspiel mussten sich die Wettertalerinnen gegen den Ligaprimus aus Hungen/Lich geschlagen geben. Im Gegensatz zum Spiel am vergangenen Samstag hatte man dem Tabellenführer damals jedoch in der ersten Halbzeit noch Paroli geboten. Dass ein Punktgewinn schwierig werden würde, war bereits im Vorfeld klar, dennoch wollte man sich teuer verkaufen und es den Damen aus Hungen und Lich so schwierig wie möglich machen. Doch wie so häufig lief gerade im Angriff der Wettertalerinnen wenig zusammen.
Vielmehr glänzte man in den ersten fünf Minuten des Spiels durch Fehlwürfe und eine Zeitstrafe, sodass sich Gästetrainer Tim Langsdorf bereits nach sieben Spielminuten (Spielstand: 5:0) zu einer Auszeit gezwungen sah. Erst in der achten Minute gelang den Gästen durch Sophie Kerschner der erste Treffer. Nichtsdestotrotz legten die Hausherrinnen weiter vor, jeder Angriffsfehler der Wettertalerinnen wurde hierbei durch blitzschnelle Tempogegenstoßstore bestraft. Nachdem Lucia Schneider das 9:2 für ihre Farben erzielt hatte, stellte man auf Wettertaler Seite die Abwehr um, was kurzzeitig in einer leichten Verbesserung resultierte. Dennoch war es kaum möglich, den Abstand zu verkürzen, vielmehr schaffte man es in dieser Phase, die Heimmannschaft nicht noch weiter davonziehen zu lassen. Insgesamt lief jedoch gerade im Angriff der Gäste kaum etwas zusammen, die notwendige Konzentration in den Abschlüssen war nicht vorhanden, was insbesondere dazu führte, dass freie Chancen leichtfertig vergeben wurden. So leuchtete zur Halbzeitpause ein deutliches 21:13 auf der Anzeigentafel.
Die zweite Halbzeit änderte grundlegend nichts am Spielverlauf. Die Heimmannschaft spielte konsequent die individuellen Stärken in der Defensive und Offensive aus und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor der Wettertalerinnen auf. Bezeichnend für die Wettertaler Torflaute waren insbesondere die ersten 11 Minuten der zweiten Halbzeit, welche erneut mit 6:1 Treffern deutlich an Hungen/Lich ging. Die restliche Zeit lief man einem immer größer werdenden Abstand hinterher. Lediglich in den letzten fünf Minuten des Spiels schien ein schwacher Ruck durch die Mannschaft zu gehen, schaffte man es doch, den Rückstand noch auf zehn Treffer und somit zum 34:24-Endergebnis zu verkürzen.
Gästetrainer Tim Langsdorf zeigte sich nach dem Spiel ratlos. Gerade die nicht zu verkennenden Mängel im Torabschluss seien gravierend und immer wieder spielentscheidend. „Teilweise schaffen wir es nicht, uns klare Chancen herauszuspielen und wenn wir einmal frei zum Wurf kommen, findet der Ball den Weg nicht ins Tor.“ Insgesamt sei die Abschlussquote seiner Mannschaft heute unterirdisch gewesen. In den letzten beiden Spielen der Spielrunde (19.02.2022 HSG Butzbach, 12.03.2022 FSG Gettenau/Florstadt) hat die Mannschaft noch einmal die Möglichkeit, Punkte zu sammeln, um letztendlich den dritten Platz und somit die Aufstiegsrunde zu sichern. Bis dahin liegt jedoch noch einiges an Arbeit vor dem Trainer sowie den Spielerinnen.

Im Stenogramm:
HSG Hungen/Lich I: Nele Liebich und Rika Schneider im Tor; Stefanie Dickel (2), Annalena Knoblauch (7), Lena Kötter (4), Maria Kreß (2), Aimee Mitzkat (6), Madeleine Nathes (2), Lina Richter (1), Kassandra Rink (1), Chiara Schneider (1), Lucia Schneider (6/2), Larissa Schön (2) und Laura Spieker
HSG Wettertal I: Patricia Haub und Tamara Marsteller im Tor; Charlotte Brückel (6/1), Lisa Glaum (3), Elisa Kerschner (2), Sophie Kerschner (3), Hannah Kielich, Hanne Müll (2), Saskia Müller (1), Alina Rettig (3), Mona Weil (2) und Jenny Wolfner (2)
Zeitstrafen: Dickel / E. Kerschner