Spielbericht Gedern/Nidda 2 - Frauen 1

(kzm) Am vergangenen Wochenende stand für die Mannschaften der Bezirksoberliga Gießen nach einwöchiger Karnevalspause der 17. Spieltag auf dem Programm. Im Zuge dessen gastierte die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal am Samstagabend bei der zweiten Mannschaft der HSG Gedern/Nidda. Die Mannschaft von Trainer Manfred Gerum belegt aktuell den ersten Tabellenplatz, dicht gefolgt von der TSG Leihgestern II, die jedoch noch ein Nachholspiel zu absolvieren hat. In der Hinrunde war es den Wettertalerinnen gelungen, dem bis dato ungeschlagenen Tabellenführer den ersten Punktverlust zu bescheren. Trotzdem war man sich bewusst, dass es ein schwieriges Unterfangen werden würde, auch auswärts zu punkten. Nicht mit von der Partie waren Lisa Glaum (verhindert) und Sabrina Reif (krankheitsbedingt), dafür stand Hanne Müll nach verletzungsbedingter Pause das erste Mal wieder im Kader.


Die Marschroute der Gäste war klar: kompakt in der Defensive stehen, um das brandgefährliche Eins-gegen-Eins sowie die Kreisanspiele zu verhindern, geordnet zurücklaufen, damit die Heimmannschaft ihre Stärke über die erste Welle nicht ausspielen kann und die sich im eigenen Angriff bietenden Chancen konsequent nutzen, um dem Favoriten Paroli bieten zu können. Zu Beginn gestaltete sich das Spiel offen. Die Gäste konnten das erste Kreisanspiel verhindern und zwei Mal selbst in Führung gehen (1:2, Elisa Kerschner, 3. Minute). Dann jedoch fanden die Gastgeberinnen vermehrt Lücken in der Wettertaler Defensive und nutzten zusätzlich technische Fehler bzw. überhastete Torabschlüsse aus, um über Tempogegenstöße zum Torerfolg zu kommen (5:3, Helena Appel, 11. Minute).
Zwar schafften es die Gäste, diesen Rückstand nochmals auszugleichen (5:5, Elisa Kerschner, 13. Minute), doch dies sollte auch der letzte Ausgleich des Spiels gewesen sein. Bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit setzten sich die Hausherrinnen Stück für Stück ab. Neben den passgenauen Tempogegenstoßpässen, die zumeist einen erfolgreichen Abnehmer fanden, war es insbesondere Kreisläuferin Nadin Patz, die von ihren Mitspielerinnen gekonnt in Szene gesetzt wurde. Dass der Rückstand lediglich 4 Tore (12:8) betrug, als Gästetrainer Weisel kurz vor dem Halbzeitpfiff seine Auszeit nahm, war vor allem Tamara Marsteller im Wettertaler Tor zu verdanken, die noch einige freie Chancen und Abschlüsse der Heimmannschaft entschärfen konnte. Die Auszeit sollte jedoch keine Besserung verschaffen, denn durch weitere Unkonzentriertheiten der Wettertalerinnen gelang es Gedern/Nidda, sich bis zur Pause auf 15:10 (Claudia Pfaff) abzusetzen.


Auch im zweiten Durchgang änderte sich das Bild nicht. Die Heimmannschaft spielte gekonnt ihre Stärken aus und auf Seiten der Wettertaler schwanden zunehmend die Kräfte, weshalb die heimische erste Welle kaum noch unterbunden werden konnte. So lag man immer noch mit fünf Toren (18:13) zurück, als man durch zwei Zeitstrafen gleich vier Minuten in Unterzahl bestehen musste. In dieser Phase stemmten sich die Wettertalerinnen jedoch mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage und verkürzten durch einen Tempogegenstoß von Jenny Wolfner trotz Unterzahl auf 19:16 (41.). Charlotte Brückel gelang kurze Zeit später in Überzahl sogar nochmals der Anschlusstreffer für ihre Mannschaft (19:18, 45 Minute), doch dann schienen die Kräfte auf Seiten der Wettertaler aufgebraucht zu sein. Die Gastgeberinnen konnten sich nun immer weiter absetzen, während man selbst die eigenen Chancen nicht mehr nutzen konnte. Beim Stand von 26:20 (52.) nahm Weisel seine zweite Auszeit, um seiner Mannschaft nochmals letzte Anweisungen zu geben. Dennoch konnte die Niederlage nicht mehr abgewendet werden und so war es passenderweise Nadin Patz, die mit ihrem zehnten Treffer letztendlich den 33:25-Endstand markierte.
Alles in allem war es ein verdienter Sieg für die Gastgeberinnen. Auf Seiten der Wettertaler fand man gerade in der zweiten Halbzeit kein Mittel mehr gegen die eingespielte und teilweise drittligaerfahrene Heimmannschaft. „Gegen den Tabellenführer kann man hier auf jeden Fall verlieren“, resümierte Weisel nach dem Spiel. Seine Mannschaft habe jedoch phasenweise ein sehr gutes Spiel gezeigt und daraus müsse man nun Kraft für die kommende Aufgabe gegen die HSG/Hungen Lich I (07.03.2020, 17:30 Uhr, Sph. Münzenberg) schöpfen.

Im Stenogramm:
HSG Gedern/Nidda II: Sandra Stroh im Tor, Helena Appel (4), Nora Appel (2), Giuliana Blum, Katja Eberhardt (9, 4/4), Luisa Kosor, Jasmin Lachmann (2), Nadin Patz (10), Alicia Pfaff (2), Claudia Pfaff (4), Giusi Ragone und Ines Unger,


HSG Wettertal I: Patricia Haub und Tamara Marsteller im Tor, Charlotte Brückel (6), Katharina Exner, Elisa Kerschner (9, 3/3), Sophie Kerschner (2), Hannah Kielich (1), Hanne Müll, Alina Rettig (1), Mona Weil (1), Johanna Wolf (2) und Jenny Wolfner (3)


Zeitstrafen: C. Pfaff / S. Kerschner, Wolf

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