Wettertaler Frauen starten erfolgreich ins neue Jahr

(kzm) Nachdem sich die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal bereits zum Abschluss des vergangenen Kalenderjahres mit einem Unentschieden für eine engagierte Leistung gegen die HSG Kleenheim-Langgöns II belohnt hatte, legten die Langsdorf-Schützlinge im ersten Spiel des neuen Jahres noch einmal zu und konnten gegen den (Tabellen-)Nachbarn aus Griedel sogar doppelt punkten.

Der erste Treffer des Revierderbys fiel in dem von Anfang an körperbetontem Spiel (vier Verwarnungen in den ersten sieben Minuten) erst in der dritten Minute (1:0, Krüger). Zwar war es in den ersten zehn Minuten vorerst immer die Heimmannschaft, die vorlegen konnte, jedoch ließen sich die Wettertalerinnen nicht abschütteln und belohnten sich letztlich für ihre Hartnäckigkeit: Elisa Kerschner erzielte zwei Treffer und die Gäste übernahmen erstmals die Führung (3:5, 9‘). Sichtlich beflügelt kam die Gästemannschaft immer besser ins Spiel und konnte die Führung, trotz zwei aufeinanderfolgenden Zeitstrafen und somit vier Minuten in Unterzahl, für sich behaupten. Tor für Tor setzten sich die nun stark aufspielenden Wettertalerinnen in dieser Spielphase ab, sodass in der 20. Minute eine 6:10-Führung auf der Anzeigentafel leuchtete.

Dass es der Heimmannschaft gelang, noch einmal in Schlagdistanz zu kommen, war insbesondere der Verdienst der sehr stark haltenden Torfrau Svenja Heller, die laut Wettertals Trainer Tim Langsdorf „immer wieder spektakuläre Paraden“ gezeigt habe. In der Schlussphase der ersten Halbzeit wachten die Hausherrinnen auch offensiv noch einmal auf und konnten sich in der 27. Minute noch einmal herankämpfen (10:12, Jantos). Während es Griedel beim Stand von 10:13 noch verpasste, den Rückstand per 7m-Wurf wieder zu verkürzen, zeigte Melisa Lukac kurze Zeit später starke Nerven und versenkte den Ball – ebenfalls per 7m – zum 11:13-Halbzeitstand.

Wettertals Jenny Wolfner war es, die kurz nach Wiederanpfiff das erste Tor der zweiten Halbzeit erzielte (11:14). Bis zur 37. Minute gelang es den gastierenden Wettertalerinnen, ihre Führung wieder auszubauen (12:16, S. Kerschner). Dann jedoch besann sich Griedel auf die eigenen Stärken. Da die Wettertaler in dieser Phase außerdem mehrere gute Torchancen liegenließen, erzielte Griedels sechsfache Torschützin Lina Jantos nach einem 4:0-Lauf ihrer Mannschaft den 15:16-Anschlusstreffer (38‘). Das Momentum war nun auf Seiten der Heimmannschaft, der sechs Minuten später der Ausgleichstreffer gelingen sollte (17:17, Lukac). Kurz darauf verpasste es Griedel (erneut durch einen verworfenen Strafwurf), in Führung zu gehen. Die Heimmannschaft ließ sich dadurch jedoch nicht beirren und übernahm durch einen Treffer von Gianna Gros doch noch die Führung (18:17, 44‘).

Obwohl es der Heimmannschaft gelang, diese auf zwei Tore auszubauen (20:18, Lukac, 50‘), ließen sich die Wettertalerinnen keinesfalls abschütteln und kamen durch Lara Roos und Sophie Kerschner zum Ausgleich (20:20, 51‘). Griedels Trainer Marvin Menges sah sich in dieser Phase gezwungen, seine Mannschaft noch einmal zu instruieren und entschied sich dazu, das seiner Mannschaft zustehende Timeout zu nutzen. Diese kurze Pause schien jedoch insbesondere den gastierenden Wettertalerinnen gut zu tun. Durch konzentriertes Arbeiten und effiziente Torabschlüsse übernahmen die Gäste vier Minuten vor Spielende erneut die Führung (20:21, S. Kerschner). Auch die darauffolgende Unterzahlsituation gestalteten die Wettertalerinnen clever und kamen durch Elisa Kerschner sogar zum Torerfolg (20:22, 59‘). Schlussendlich gelang der Heimmannschaft zwar noch einmal der Anschlusstreffer (Erletz, 22:21), kurz darauf setzte Lara Roos jedoch den Schlusspunkt zum 21:23.

Wettertals Trainer Tim Langsdorf zeigt sich nach der Partie durchaus zufrieden: „Schlussendlich kann man heute schon von einem verdienten Sieg sprechen, da meine Mannschaft insgesamt gesehen die bessere Mannschaft war.“ Das einzige Manko sei das Abschlussverhalten gewesen, wobei man hierbei ganz klar die hervorragende Leistung der Griedeler Torhüterin loben müsse, die ihre Mannschaft zwischenzeitlich im Spiel gehalten habe. Im Vergleich zum Hinspiel sei es seiner Mannschaft vor allem gut gelungen, Lena Jantos in Schach zu halten. Dabei hat sich vor allem Alina Rettig ein Sonderlob verdient, die Jantos gerade am Anfang des Spiels „taktisch und engagiert aus dem Spiel genommen hat, sodass Griedel nicht in den Anfangsschwung gekommen ist“. Zudem lobte Langsdorf Spielmacherin Jenny Wolfner, die „über nahezu 60 Minuten sehr klug Regie geführt hat“ und das Abschlussverhalten von Lara Roos, die „immer wieder in wichtigen Situationen Tore gemacht hat“.

Im kommenden Spiel erwartet die HSG Wettertal gegen den Tabellenzweiten eine große Herausforderung. Nichtsdestotrotz war es den Wettertalerinnen im Hinspiel gelungen, der favorisierten TSG Oberursel auswärts lange die Stirn zu bieten. Somit könnte es am kommenden Samstag (27.01.2024) ein spannendes Spiel vor heimischer Kulisse werden. Anpfiff ist um 17:30 Uhr in der Sporthalle Münzenberg.

Im Stenogramm:

TSV Griedel: Svenja Heller im Tor; Madelene Brandt (1), Laura Brück (5/4), Emelie Erletz (1), Jeanette Fritz, Gianna Maria Gros (2), Lisa Hachenburger, Laura Heil, Lena Jantos (6), Lea-Janice Krüger (1), Melisa Lukac (5/2), Christin Möbs und Sara Lobgesang

HSG Wettertal: Anne-Sophie Glock und Patricia Haub im Tor; Antonia Gondermann (1), Elisa Kerschner (5/1), Sophie Kerschner (4), Hannah Kielich (1), Saskia Müller (1), Alina Rettig (1), Lara Roos (6), Hannah Schepp, Kristina Schmidt, Lea Weckmann, Mona Weil (1) und Jenny Wolfner (3)

Siebenmeter: 6/11 – 1/2

Zeitstrafen: Brandt, Brück, Lobgesang / E. Kerschner (2x), Roos (2x)