(kzm) Am vergangenen Wochenende stand für die Mannschaften der Bezirksoberliga Gießen das zweite Spiel der Rückrunde auf dem Programm. Die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal musste hierfür eine weite Anfahrt in Kauf nehmen, spielte man doch auswärts gegen die Mannschaft der HSG Herborn/Seelbach. Nach einem ernüchternden Rückrundenstart vergangene Woche wollte die Mannschaft nun einen Sieg folgen lassen, um sich weiterhin im oberen Tabellenmittelfeld festzusetzen. Für die Heimmannschaft von Trainerin Sabine Debus ging es hingegen vorrangig um Punkte im Abstiegskampf. Die Mannschaft aus Herborn verweilt aktuell auf dem vorletzten Tabellenrang und benötigt jeden Zähler, um den zum jetzigen Zeitpunkt drohenden Abstieg zu vermeiden.

Während der Sieg im Hinspiel die Wettertalerinnen vor eine schwierige Aufgabe gestellt hatte, erschien der Punktgewinn im Rückspiel beinahe mühelos. Bereits nach zehn Spielminuten hatten die Wettertalerinnen für klare Verhältnisse gesorgt. Zu diesem Zeitpunkt lag man durch einen Treffer von Jenny Wolfner mit 6:1 in Führung. Durch eine im Kollektiv konzentriert arbeitende Defensive mit einer starken Tamara Marsteller im Tor und die wiedergefundene Treffsicherheit im Angriff konnte man sich in den Folgeminuten weiter absetzen. Den Gastgeberinnen hingegen wollte an diesem Abend so gar nichts gelingen. Bereits nach 22 Minuten sahen sich diese mit einem 8-Tore-Rückstand konfrontiert, als Charlotte Brückel per 7-Meter das 3:11 für die Gäste erzielte. Zwar gelang es der Heimmannschaft, die eigene Torausbeute in der verbleibenden Zeit der ersten Hälfte zu verdoppeln, jedoch zeigten sich auch die Wettertalerinnen weiterhin torhungrig. Nachdem man zwischenzeitlich bereits mit 10 Toren in Führung gelegen hatte (6:16, Charlotte Brückel), markierte Cornelia Nießmann per 7-Meter kurz vor Ende der ersten Spielhälfte den 7:16-Halbzeitstand.

Diesen bereits vorentscheidenden Vorsprung ließen sich die Gäste in der zweiten Halbzeit nicht mehr nehmen. Trotz gesteigerter Effektivität und Treffsicherheit der Gastgeberinnen konnten die Wettertalerinnen die eigene Führung souverän ausbauen. Mitte der zweiten Hälfte war es Charlotte Brückel, die durch einen sehenswerten Heber vom 7-Meter-Punkt erstmals eine 12-Tore-Führung für die Gäste herstellen konnte. Auch eine Unterzahlsituation sollte dem Spielfluss der Weisel-Schützlinge keinen Abbruch tun, viel mehr gelang es Johanna Wolf, sich den Ball zu erobern und den resultierenden Tempogegenstoß sicher zum 13:26 zu verwandeln (53. Minute). Drei Minuten später war es Sabrina Reif, die sich in einer schönen Einzelaktion den Ball erkämpfen und ihre Ballgewinn mit einem schönen Tempogegenstoßtor zum 30:15 veredeln konnte (56. Minute). In der verbleibenden Spielzeit konnten die Gastgeberinnen noch einige Treffer erzielen, wobei bei einem Endstand von 19:31 keinesfalls von Ergebniskosmetik die Rede sein konnte.

Insgesamt war der Sieg der Wettertalerinnen mehr als verdient und zu keinem Zeitpunkt des Spiels gefährdet. Die Gäste waren den Hausherren in allen Belangen überlegen und auch wenn man teilweise die fehlende Effektivität aus dem Positionsangriff bemängeln könnte, so kam man endlich wieder gefährlich in die erste Welle und konnte somit viele einfache Treffer erzielen. Die stabile Defensivarbeit und das schnelle Umschaltspiel gilt es nun in die Partie am kommenden Wochenende mitzunehmen. Im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Burgsolms (Sa, 01.02.2020, 19:30 Uhr, Münzenberg) gilt es, die Niederlage aus dem Hinspiel vergessen zu machen.

Im Stenogramm:
HSG Herborn/Seelbach: Nina Kräger und Yvonne Sonnenberg im Tor, Johanna Arch, Laura Bartling (2), Johanna Diehl (2), Manuela Dietrich, Sara Hermann, Dana Hochfeld (1), Lisa Marinovic (4), Cornelia Nießmann (3, 3/3), Rika Ramdohr (3) und Sarina Würz (4)

HSG Wettertal I: Patricia Haub und Tamara Marsteller im Tor, Charlotte Brückel (7, 3/3), Katharina Exner, Lisa Glaum, Elisa Kerschner (2), Sophie Kerschner (5), Hannah Kielich (5), Sabrina Reif (1), Alina Rettig (4), Johanna Wolf (5) und Jenny Wolfner (2)

Zeitstrafen: - / Glaum