Spielbericht Heuchelheim - Männer 2

Gerechtes Unentschieden beschert HSG Wettertal II weiterhin Spitzenplatz

(fg) In der HH-Bezirksliga B Gießen war Spitzenreiter HSG Wettertal II am Wochenende zu Gast beim Zweitplatzierten TSF Heuchelheim II. Nach sechzig fairen aber hart umkämpften Minuten trennten sich die beiden Kontrahenten mit einem 21:21-Unentschieden. „Über die gesamte Partie betrachtet war es sicherlich ein gerechtes Ergebnis, denn Heuchelheim hatte über knapp 40 Minuten teilweise deutlich die Nase vorne und führte mehrmals mit vier Toren Vorsprung. Mit Blick auf die letzten zehn Minuten und vor allem eine unglückliche Schiedsrichterentscheidung ca. 20 Sekunden vor Schluss müssen wir von einem verlorenen Punkt sprechen,“ so das erste Fazit von Gäste-Trainer Florian Großmann. Der Wettertaler Übungsleiter musste in diesem Spiel auf einige Stammkräfte verzichten, konnte dafür aber wider Erwarten kurzfristig Marvin Menges aufbieten.

Eigentlich starteten die Gäste gut in die Partie und konnten sowohl beim 0:1 (Bergemann, 2. Minute) als auch 1:2 (Kreuzer, 6. Minute) jeweils vorlegen. Die Abwehr arbeitete gut gegen den starken Heuchelheimer Schützen Mastenbroeck und ließ zu Beginn wenige Möglichkeiten zu. Zudem konnte sich Torhüter Niklas Rettig das eine oder andere Mal gegen die Heuchelheimer Angreifer auszeichnen. „Die Abwehr war heute nicht unser Problem, aber vorne haben wir viel zu oft zu langsam und behäbig gespielt,“ war Großmann mit der Angriffsleistung über weite Strecken der ersten Hälfte nicht zufrieden. Heuchelheim hingegen bestrafte die Wettertaler Fehler umgehend und konnte sich bis zur 12. Minute einen Vier-Tore-Vorsprung herauswerfen (6:2, Wiegand). Großmann reagierte mit einer Auszeit, um seine Mannschaft neu einzustellen, was auch zunächst Wirkung zeigen sollte, denn in den nächsten zehn Minuten verkürzten sein Jungs den Rückstand auf 8:7 (Kreuzer, 20. Minute). Allerdings stellten sich dann wieder vermehrt Fehler im Angriffsspiel ein und Heuchelheim nutzte die Gunst der Stunde um erneut mit vier Toren in Führung zu gehen (12:8, Mastenbroek, 27. Minute). Die Wettertaler aber gaben sich nicht auf und erzielten in Person von Klaus Bergemann noch zwei Siebenmeter-Tore, sodass beim 12:10 für Heuchelheim die Seiten gewechselt wurden.

„Wir haben in der Halbzeit dann klar abgesprochen, dass wir im Angriff mit mehr Konzept und Bewegung agieren müssen. Das hat über weite Strecken auch besser geklappt, allerdings haben wir dann wieder zu viele freie Chancen liegen lassen,“ so Großmann zum Verlauf der zweiten Hälfte. Zunächst konnten seine Schützlinge den Abstand nicht verkürzen und sahen sich beim 18:14 (Mastenbroeck, 40. Minute) weiter deutlich im Hintertreffen. „Dann ging ein Ruck durch die Mannschaft und wir haben es vorne verstanden, unsere herausgespielten Chancen besser zu verwerten. In der Abwehr hatten wir zudem weiterhin die nötige Aggressivität und den nötigen Zugriff, um uns so Tor für Tor heranzurobben,“ so Großmann mit Blick auf die letzten zwanzig Minuten. Angetrieben von Rechtsaußen Philipp Rumpf („Er hat heute eine super Chancenverwertung gehabt“) und dem sicheren Siebenmeterschützen Klaus Bergemann konnten die Gäste bis zehn Minuten vor Schluss auf 18:18 ausgleichen. Was dann folgte, war schon ein kleiner Krimi, denn zuerst gelang Heuchelheim trotz verworfenem Siebenmeter wieder die 19:18-Führung (Mastenroeck), ehe die Wettertaler sich mit zwei eigenen Toren zum 19:20 (Michel Görlach, 51,Minute) erstmals nach dem 1:2 wieder die Führung sicherten. „Wir haben in den letzten zehn Minuten leider zu viele technische Fehler und verworfene Bälle dabei gehabt, sonst hätten wir hier heute sicherlich auch beide Punkte mitnehmen können,“ war Großmann überzeugt davon, dass bei einer Zwei-Tore-Führung „Heuchelheim nicht mehr zurückgekommen wäre !“ So blieb es aber bis in die letzten Sekunden spannend und auch die an sich gut leitenden Schiedsrichter hatten einen gewissen Anteil daran, dass es noch zum Unentschieden kam. „Wir haben 25 Sekunden vor Schluss nochmal eine Auszeit genommen, da die Schiedsrichter uns Zeitspiel signalisiert haben. Wir haben dann Tobi Kreuzer auf Linksaußen sehr schön freigespielt und bekommen dann Zeitspiel abgepfiffen, obwohl wir noch nicht die maximale Anzahl an Pässen gespielt haben. Das war schon ärgerlich, „spielte Großmann auf die vielleicht entscheidende Szene im Spiel an. „Das wäre die 20:22-Führung gewesen 20 Sekunden vor Schluss.“ So kam es, wie es bekanntlich immer kommen muss, und Heuchelheim erzielte wenige Sekunden vor Schluss den 21:21-Ausgleichstreffer.

„Die letzte Aktion ist sicherlich ärgerlich und für uns unbefriedigend, aber wir müssen uns auch ein wenig an die eigene Nase greifen, dass wir über weite Strecken des Spiels im Angriff nicht die richtigen Lösungen gefunden haben. Am Ende nehmen wir den einen Punkt mit und konzentrieren uns auf das nächste schwere Spiel gegen Marburg/Cappel II,“ wollte Großmann nicht lange mit der verpassten Siegchance hadern.

Im Stenogramm:

 TSF Heuchelheim II: Finn Niklas Müller und Patrick Scheld im Tor, Jonas Lichert (3), Jan-Felix Kaluza (1), Alexander Gehle, Maximilian Hoffmann, Timo Konopko, Lukas Exner (1), Yannik Peter (3), Alexander Mastenbroeck (8/2), Michel Bechlinger (2), Jan Chowanietz (1) und Jannik Kosatz

 HSG Wettertal II : Niklas Rettig und Steffen Roth im Tor, Louis Heller, Johannes Brückel, Merten Mosch, Klaus Bergemann (9/8), Michel Görlach (3), Benedikt Hübschle, Marvin Menges, Tobias Kreuzer (3), Philipp Reuhl, Jonas Bayer und Finn Görlach

Zeitstrafen: Lichert (2) und Mastenbroeck / Hübschle (2), Reuhl und Mosch

Siebenmeter: Heuchelheim (6/2) – Wettertal (8/8)

Schiedsrichter: Sebastian Hofmann und Torsten Rödel (HSG Eibelshausen/Ewersbach)

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