Wettertal zurück in der Erfolgsspur

Frauen BOL (Gr. 2): Nachbarschaftsduell geht auch in der Rückrunde an Wettertal

(kzm) Die Ausgangslage auf Seiten der Wettertalerinnen war ähnlich wie im Hinspiel. Mit einer unnötigen Niederlage gegen den Tabellenzweiten im Gepäck reiste man zum Spiel gegen den bisher punktlosen Tabellenletzten aus Mörlen an. Die Vorgaben des Trainers waren hierbei klar: Um die Aufstiegsrunde zu erreichen, muss ein klarer Sieg her. Es galt an die Abwehrleistung aus dem letzten Spiel anzuknüpfen und im Angriff die nötige Konzentration zu bewahren und über die erste und zweite Welle zu einfachen Toren zu gelangen.

In der ersten Halbzeit wurde zumindest die zweite Vorgabe erfüllt. Die Wettertalerinnen kamen gut ins Angriffsspiel und konnten sich mit 0:4 absetzen (5‘, E. Kerschner). Erst in der sechsen Minute gelang den Hausherrinnen der erste Treffer durch die 12-fache Torschützin Mara Flach. Dies schien der Heimmannschaft Aufwind zu geben, die sich im Angriff sehr bemüht zeigten. Eine löchrige Wettertaler Abwehr, die immer wieder einen Schritt zu spät war und nicht im Verbund verteidigte, führte letztendlich dazu, dass die Heim-Sieben den Anschlusstreffer erzielen konnte (5:6, 10‘, Flach). Durch einige Wechsel in der Abwehr konnten sich die Gäste jedoch wieder fangen und durch schöne Treffer vom Kreis bzw. der Rechtsaußenposition eine 4-Tore-Führung herausspielen (6:10, 15. Minute, Glaum).

Bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit gehörte das Spiel nun den Gästen. Tor um Tor konnte man sich absetzen und durch eine druckvolle zweite Welle zu einfachen Toren gelangen. So stand es nach 27 gespielten Minuten bereits 10:16 (S. Kerschner). Dennoch ließ man zu, dass die Gastgeberinnen noch zwei weitere Treffer in der ersten Hälfte erzielen konnten, sodass beim Stand von 12:16 die Seiten gewechselt wurden. In der Halbzeitpause nahmen sich die Wettertalerinnen vor, die Abwehr zu stabilisieren, insbesondere die torgefährliche Mara Flach früher anzugehen und die Anzahl der Gegentore in der zweiten Halbzeit deutlich zu verringern.

Aus einer deutlich stabilisierten Defensive heraus zogen die Gäste nach der Pause ungehindert davon. Zwar fand ein Torwurf der Heimmannschaft kurz nach Wiederanpfiff den Weg ins Tor der Wettertalerinnen, dies sollte jedoch vorerst der einzige Treffer der Mörler bleiben. Tor um Tor zogen die Wettertalerinnen nun davon, die deutlich dezimierten Gastgeberinnen hatten in dieser Phase nichts entgegenzusetzen und so stand es nach knapp 38 Minuten 13:22 (S. Kerschner). Als sich Gül Ercan in der 40. Minute nach einem Schubser gegen die pfeilschnelle Jenny Wolfner im Tempogegenstoß die rote Karte einhandelte, war das Spiel letztendlich entschieden. In doppelter Unterzahl und einer ihrer auffälligsten und aktivsten Spielerinnen beraubt mussten die Mörlerinnen die Gäste weiter davonziehen lassen.

Diese kamen nun immer wieder zu blitzschnellen Torerfolgen über die erste und zweite Welle oder schön herausgespielte Lücken in der Mörler Abwehrreihe und konnten sich somit auf 16:29 absetzen (48‘, Wolfner).

Schlussendlich gewann die gastierende HSG verdient mit 19:33. Besonders positiv ist hervorzuheben, dass sich alle Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten und man somit auf jeder Position Torgefahr ausstrahlen konnte. Trainer Tim Langsdorf zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: „Wir haben heute besonders in der zweiten Hälfte unsere Leistung abgerufen. Nachdem die Abwehr anfangs etwas unsicher stand, haben insbesondere Mona Weil und Elissa Eifert für Stabilität in der Defensive gesorgt. Beide haben ihren Job heute sehr gut gemacht.“ Aber auch mit Jenny Wolfner, die ihre Stärken heute perfekt ausspielen konnte, und Saskia Müller, die sich in der Abwehr als große Unterstützung präsentierte und ihre Leistung mit einem schönen Tor vom Kreis krönen konnte, war der Trainer mehr als zufrieden.

Trotz des deutlichen Endergebnisses gilt es nun, weiterhin an den eigenen Schwächen zu arbeiten und sich konzentriert auf das wichtige Heimspiel gegen Gettenau/Florstadt (Sa, 05.02.2022, 19:30 Uhr, Sph. Münzenberg) vorzubereiten, welches bereits wegweisend für die Eingruppierung in Auf- und Abstiegsrunde sein kann.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal I: Patricia Haub im Tor; Charlotte Brückel (2), Elissa Eifert (1), Lisa Glaum (5), Elisa Kerschner (3/2), Sophie Kerschner (6), Hanne Müll (2), Saskia Müller (1), Alina Rettig (3), Mona Weil (2) und Jenny Wolfner (9)

HSG Mörlen: Sabrina Hahn im Tor; Mara Flach (12/5), Gül Ercan, Xenia Holtzem, Franziska Schnoor (1), Maggy Strube (2), Malin Strube (3), Annalena Werse und Laura Wölfl (1)

Zeitstrafen: Gül (2x), Malin Strube / Glaum, S. Kerschner (2x)

Disqualifikationen: Gül (o.B.)