Spielbericht Hungen/Lich - Männer 1

(kzm) Am vergangenen Wochenende traf die HSG Wettertal zu ungewohnter Anwurfzeit auf die HSG Hungen/Lich. Bereits am Freitagabend musste sich die Mannschaft von Trainer Sven Tauber gegen den Viertplatzierten beweisen. Man hatte sich vorgenommen, an die guten Leistungen der vergangenen Spiele anzuknüpfen, denn nur so wäre es möglich gewesen, Zählbares aus Lich nach Hause zu bringen. Von diesem Vorhaben war auf dem Spielfeld fast die gesamte erste Hälfte über nichts zu sehen. In den ersten acht Minuten des Spiels gelangen den Gästen ganze zwei Treffer, zu diesem Zeitpunkt lag man bereits mit 6:2 (Alexander Diehl) zurück. In Überzahl konnten sich die Gastgeber in den Folgeminuten sogar auf 8:2 absetzen (Timo Metzger, 11. Minute).


Daraufhin reagierte Tauber und bat seine Mannschaft zur Besprechung an die Seitenlinie, doch die Auszeit sollte keine Besserung bewirken. Den Gästen gelang es weiterhin nicht, im Angriff sowie in der Abwehr annährend Normalform zu erreichen, während auf Seiten der heimischen Sieben alles gelang. So fiel jeder Zweikampf, ob in der Offensive oder der Defensive, zugunsten der Gastgeber aus. Beim Spielstand von 10:3 (Bardo Raab, 15. Minute) begann das Trainergespann der Wettertaler, die gesamte Aufstellung zu rotieren.
Philipp Landvogt, Oliver Roth, Marco Boller, Danny Hendrischke, Marcel Mengel, Florian Zimmer und Tim Grossmann im Tor sollten neue Energie in die Partie bringen. Nichtsdestotrotz änderte sich nichts am gewohnten Bild. Die Wettertaler fielen weiterhin mit einer indiskutablen Leistung auf, wodurch die sich Heimmannschaft scheinbar uneinholbar absetzen konnte. Nach 25 gespielten Minuten erzielte Luca Macht das 16:6 für die HSG Hungen/Lich und die Partie schien bereits in der ersten Halbzeit entschieden. Dann ging jedoch überraschenderweise ein Ruck durch die Gästemannschaft und man schaffte es, sich durch einen 6:0-Lauf bis zur Pause auf 16:12 heran zu kämpfen.


Da man es wieder in Reichweite geschafft hatte, vertraute man auf Seiten der Gäste der Aufstellung, die das schier Unmögliche geschafft hatte, und sollte dafür belohnt werden. Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte gehörten den Wettertalern. Tor um Tor konnte man den Rückstand verkleinern und erzielte in der 39. Minute der verdienten 18:18-Ausgleich (Marcel Mengel). Der Heimmannschaft gelang in dieser Phase kaum etwas. Zusätzlich musste man den Verlust von Alexander Diehl verkraften, der sich fünf Minuten nach Wiederanpfiff eine rote Karte einhandelte.
Nachdem Hungen/Lich wieder mit einem Tor vorlegen konnte, schien die Partie für einige Minuten still zu stehen. Erst fünf Minuten später gelang Yannick Kreuzer der erneute Ausgleich für seine Mannschaft (19:19, 44. Minute). Auf Seiten der Wettertaler machte sich der kräftezehrende Kampf nun bemerkbar, weshalb man wieder rotieren musste. Das Resultat war eine erneute 3-Tore-Führung für die heimische Spielgemeinschaft (22:19, Anton Hahn, 46. Minute), welche bis zur 54. Minute Bestand hatte. In der nun folgenden Aktion kam es zu einer letztendlich richtungsweisenden Schiedsrichterentscheidung. Während ein Foulspiel aus Sicht der Wettertaler mit einem 7-Meter und einer Zeitstrafe hätte bestraft werden müssen, entschieden die Unparteiischen auf Grund des lautstarken Reklamierens der Wettertaler Auswechselbank auf eine Zeitstrafe gegen ebendiese.


Anstelle der möglichen Aufholjagd sah man sich auf Seiten der Gäste mit einem vorentscheidenden 27:23-Rückstand (Paul Dönicke, 54. Minute) konfrontiert. Zwar kamen die Wettertaler nochmals auf 27:25 (Andreas Boller, 58. Minute) heran, vergaben jedoch im Anschluss noch drei vielversprechende Chancen, weshalb man sich schlussendlich mit 29:25 geschlagen geben musste. Letztendlich muss man sich im Gästelager die Frage stellen, wodurch eine Schwächephase wie in den ersten 25 Minuten der ersten Halbzeit zu erklären ist. Nur über den Kampfgeist kann ein solches Spiel nicht gewonnen werden. Nichtsdestotrotz muss man der Mannschaft für die Moral, die sie vor allem bis zum Ausgleichstreffer bewiesen hat, Respekt zusprechen. Sicher ist jedoch, dass man mit einer solch desolaten Vorstellung auch im kommenden Heimspiel gegen die MSG Florstadt/Gettenau (14.12.2019, 19:30 Uhr) keine Chance hätte und es deshalb einer deutlichen Steigerung bedarf.

Im Stenogramm:
HSG Hungen/Lich I: Marcel Hastermann und Maximilian Krieg im Tor, Jan Anhäuser, Maximilian Böhm, Alexander Diehl (3), Paul Dönicke (1), Anton Hahn (3), Matthias Kresse (1), Johannes Kreß (9), Michael Kümpel (2, 2/3), Luca Macht (5), Timo Metzger (4), Marvin Schmied (1) und Marc Stania


HSG Wettertal I: Tim Grossmann und Julian Schremmer im Tor, Andreas Boller (6), Marco Boller (1), Danny Hendrischke (5), Jonas Kielich (2), Tobias Kreuzer, Yannick Kreuzer (2), Philipp Landvogt (1), Marcel Mengel (2), Merlin Metzger (4, 4/4), Bardo Raab (1), Oliver Roth (1) und Florian Zimmer


Zeitstrafen: Hahn, Kümpel, Stania (2x) / Hendrischke, Kielich, Mengel, Raab (2x)
Disqualifikationen: Diehl (ohne Bericht)

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