Spielbericht Hungen/Lich - Männer 1

Für die HSG Wettertal I war mehr drin

(fg) Wieder einmal konnte die HSG Wettertal I ihre Chance zum Sieg gegen eine der Top 5-Mannschaften nicht nutzen und musste am Sonntagabend eine 30:25-Niederlage als Gast der HSG Hungen/Lich quittieren. „An sich haben wir das Spiel in Hälft eins verloren. Wir hatten im Angriff einige schlechte Abschlüsse und technische Fehler zu viel dabei, was Hungen gnadenlos durch Tempogegenstöße ausgenutzt hat. Der 17:10-Pausenrückstand ist exakt dies Differenz an Tempogegenstößen, die Hungen in Halbzeit eins gelaufen ist,“ hatte Sven Tauber relativ schnell die Erklärung für die am Ende sicherlich wieder einmal bittere Niederlage parat. Die Wettertaler mussten in diesem Spiel auf ihren Etatmäßigen Linksaußen, Merlin Metzger, verzichten, der aber von Finn Görlach sehr gut vertreten wurde.

Hungen legte von Beginn an den Grundstein in der eher defensiv und kompakt agierenden 6:0-Abwehr und konnte aus den bereits oben beschriebenen Fehlern der Wettertal immer wieder durch schnelle Vorstöße von Paul Dönicke und Anton Frederic Hahn Kapital schlagen. Kaum verwunderlich war dann auch die 6:2-Führung für die Gastgeber nach zwölf Minuten, wobei sich hierfür Michel Schäfer vom Kreis verantwortlich zeichnete. Sven Tauber bat seine Mannschaft zur ersten Auszeit und nahm einige personelle Veränderungen im Angriffsspiel vor. So wusste Michel Görlach bei seiner Rückkehr in den Wettertaler Kader mit einigen guten Aktionen zu überzeugen und übernahm auch vom Siebenmeterpunkt die Verantwortung. Die Gäste fanden nun besser ins Spiel, auch weil Sie Hungen/Lich immer wieder in den eigenen Positionsangriff zwangen. „Wenn wir es geschafft haben, das Tempospiel von Hungen zu unterbinden und im Verbund arbeiten konnten, dann hat man gesehen, dass wir auch gegen die Topmannschaften mithalten können. Leider war das in Hälfte eins aber viel zu selten der Fall,“ konnte Tauber mitansehen, wie sein Team zwischen der 13. und 20. Minuten überwiegend über Finn und Michel Görlach den Rückstand auf 9:7 verkürzen konnte. Danach schlichen sich aber wieder die zu Beginn vorhandenen Fehler im Spiel ein und Hungen konnte fast problemlos wieder auf 13:7 davonziehen. „Leider haben wir in Halbzeit eins auch insgesamt vier Siebenmeter vergeben, bei zweien waren wir allerdings im Nachwurf erfolgreich. Wenn wir da unsere Chancen noch besser nutzen, sind wir zur Halbzeit vielleicht in Schlagdistanz. Aber mit einer Sieben-Tore-Hypothek war es natürlich schwer, nochmal ins Spiel zurückzukommen,“ hatte Tauber noch einen zweiten Grund parat für den 17:10-Halbzeitstand, den Leon Kaus kurz vor der Pause herstellte.

„Wir haben in Hälfte zwei dann komplett mit Flo Zimmer auf der Eins gedeckt. Das hat wesentlich besser funktioniert und den Hungener Spielfluss deutlich unterbrochen. Zudem sind wir im Angriff mehr ins 1-gegen-1 und in die Tiefe gegangen,“ wusste Tauber aber auch Lichtblicken im Spiel seiner Mannschaft zu berichten. In der Tat schafften es seine Schützlinge relativ schnell, den Rückstand auf 18:16 (Leon Kaus, 39. Minute) zu verkürzen und im Lager der Gäste keimte so etwas wie Hoffnung auf. „Leider sind uns dann wieder einige technische Fehler und Ballverluste unterlaufen, die so nicht passieren dürfen. Immer wenn wir die Chance hatten, näher ranzukommen, haben wir die Bälle einfach wegegeben,“ ärgerte sich Tauber über die vergebenen Chancen im letzten Drittel des Spiels. Hungen zog das Momentum wieder auf seine Seite und lag nach dem 22:20-Anschlusstreffer (Timo Metzger, 45. Minute) fünf Minuten vor dem Ende beim 27:23 (Tobias Koppermann) vorentscheidend in Führung. Die Wettertaler mussten nun natürlich ihre Angriffe schnell abschließen und Hungen wusste dies gut zu verteidigen, sodass die Truppe von Sven Tauber keine Chance mehr auf Punkte bekommen sollte. Souverän spielte die Mannschaft von Trainer Thomas Wallendorf die Partie herunter und konnte am Ende über einen 30:25-Heimsige jubeln.

„Schade. Heute war definitiv mehr drinnen. Aber gegen die Spitzenmannschaften musst du eben eine nahezu perfekte Abschlussquote an den Tag legen, um zu bestehen. Der Abwehr kann ich heute keinen großen Vorwurf machen. Das war über weite Teile der Partie absolut in Ordnung. Aber im Angriff und im Rückzugsverhalten haben wir es heute Hungen viel zu oft zu einfach gemacht,“ lautete das Resümee von Trainer Sven Tauber, der neben den Görlach-Brüdern Rückraumspieler Leon Kaus ein gutes Spiel bescheinigte. Am kommenden Wochenende empfangen die Wettertaler den Fünftplatzierten, HSG Kirchhain/Neustadt, und hoffen endlich wieder auf so dringend benötigte Punkte im Abstiegskampf.

Im Stenogramm:

 HSG Hungen/Lich: Maximilian Krieg und Niko Berg im Tor, Jan Anhäuser (2), Max Wolf (2), Marvin Schmied, Ben Steffan, Luca Macht (4/1), Jannis Pitz, Paul Dönicke (8), Michel Schäfer (2), Tobias Koppermann (2), Niklas Wenzel (6), Anton Frederic Hahn (4/1) und Johannes Kreß

HSG Wettertal I: David Groß und Lutz Preckel im Tor, Michel Görlach (5/2), Yannick Kreuzer, Tom Luca Kneissl, Lukas Walter (1), Jonas Kielich, Florian Zimmer, Andreas Boller (1), Finn Görlach (4), Timo Metzger (3), Leon Kaus (7) und Christian Schmidt (4)

Zeitstrafen: Macht (2) und Wenzel / Zimmer und Kaus

Siebenmeter: Hungen (3/2) – Wettertal (6/2)

Schiedsrichter: Marcus Eberhardt (SU Nieder-Florstadt) und Peter Roth (TSV Griedel)

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