Spielbericht Kleenheim 2 - Männer 1

Gerechte Punkteteilung zwischen Kleenheim II und Wettertal I

(fg) Einen gerechten Ausgang in einem jederzeit spannenden Derby erlebten die zahlreichen Zuschauer am vergangenen Samstagabend in der Oberkleener Weidig-Sporthalle. Beim 25:25 (11:12) zwischen der gastgebenden HSG Kleenheim II und er HSG Wettertal stand das Spiel bis zur letzten Sekunde auf des Messers Schneide und hätte in den letzten Minuten sowohl in die eine wie auch die andere Richtung entschieden werden können. „Mit dem Ergebnis in Kleenheim können wir sehr gut leben. Wir haben vor allem in der Abwehr ein wirklich gutes Spiel abgeliefert und bei einer starken Mannschaft verdient einen Punkt mitgenommen. Mit etwas Glück wären auch beide Punkte drinnen gewesen, das Unentschieden geht gemessen am Spielverlauf aber absolut in Ordnung,“ brachte es Sven Tauber, Trainer der Wettertaler, auf den Punkt. Auch sein Trainerkollege Julian Reusch kam nach den 60 spannenden Minuten zum gleichen Schluss: „Die Punkteteilung geht absolut in Ordnung. Wenn wir hier am Ende mit einem Tor verlieren dürfen wir uns auch nicht beschweren. Dass wir 20 Sekunden vor Schluss überhaupt nochmal den Ballbesitz bekommen haben, war sicherlich sehr glücklich. Einen Sieger hatte das Derby aber nicht verdient.“

Die Gäste überraschten zu Beginn des Spiels die favorisierten Kleenheimer mit einer etwas offensiver ausgerichteten Abwehr, sodass der eine oder andere einfache Ballgewinn und daraus resultierend zwei einfache Tempogegenstoßtore zum 2:0 (Florian Zimmer, 3.) erzielt werden konnten. Die Heimmannschaft stellte sich dann im Laufe der ersten Halbzeit besser auf die Deckungsarbeit der Wettertaler ein und ihre individuelle Klasse unter Beweis, denn nach dem dritten Wettertaler Treffer gelangen den Kleenheimern drei Tore in Folge, sodass in der 10. Minute ein 4:3 (Niklas Klarner) für die Gastgeber von der Anzeigetafel leuchtete. Die Mannschaft von Julian Reusch profitierte dabei allerdings auch von einfachen Fehlern der Wettertaler im eigenen Aufbauspiel. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt im Spiel war schon abzusehen, dass es für die Zuschauer ein interessantes, weil enges Spiel werden würde. Erst Mitte der ersten Hälfte kehrte etwas mehr Ruhe in das Angriffsspiel der HSG Wettertal ein, als Sven Tauber seinen kompletten Rückraum tauschte und mit Florian Großmann eine erfahrene Kraft ins Spiel brachte, der das Angriffsspiel der HSG neu ordnete. Da die eigene Deckungsarbeit weitere gut funktionierte und der an diesem Abend hervorragend aufgelegte Jonas Muschalik im Tor der HSG Wettertal die Kleenheimer Angreifer ein ums andere Mal mit seinen Paraden ins Grübeln brachte, gelang es der Tauber-Sieben, sich mit drei Toren (7:10, Tom-Luca Kneissl, 20. Minute) abzusetzen. Dass dieser Vorsprung leider nicht bis zum Halbzeitpfiff gehalten werden konnte, lag unter anderem daran, dass die Wettertaler vor allem den agilen Leon Frenko auf Kleenheimer Seite nicht mehr in den Griff bekamen. Leon Dilges erzielte mit dem Pausenpfiff per Siebenmeter den 11:12-Anschlusstreffer und brachte seine Farben somit wieder in Schlagdistanz.

Die scheinbar besseren Stellschrauben in der Halbzeit hatte Kleenheims Trainer Julian Reusch gedreht, gingen seine Jungs zu Beginn der zweiten Hälfte doch deutlich konzentrierter und zielstrebiger zu Werke. Den Torreigen in den zweiten 30 Minuten eröffnete allerdings der wieder mitwirkende Andreas Boller für die HSG Wettertal. Tauber bescheinigte Boller am Ende vor allem in der Abwehr ein ordentliches Spiel und auch im Angriff war es Boller, der am Ende mit einem eigenen Tor und einem herausgeholten Siebenmeter den verdienten Punktgewinn sicherte. Die HSG Kleenheim sollte aber erstmal bis zur 35. Minute und einem 5:0-Lauf das Ergebnis zu Ihren eigenen Gunsten auf 16:13 (Leon Dilges) stellen. Die Felle schienen der HSG Wettertal etwas davon zu schwimmen, zumal man in dieser Phase in Unterzahl agierte. Der Kampfgeist der Gäste war aber nun wieder geweckt und über ihren sicheren Siebenmeterschützen, Merlin Metzger, arbeiteten sie sich Tor um Tor heran und nach einem eigenen 5:0-Lauf war das Spiel beim 16:18 (7m-Tor Merlin Metzger, 41. Minute) wieder zugunsten der Mannschaft von Sven Tauber gedreht. Eine wahre Achterbahnfahrt mussten dabei die beiden Trainer an diesem Abend durchleben, denn nach 44. Minuten hatte die heimische HSG Kleenheim das Spiel schon wieder auf 20:18 (7m-Tor Leon Dilges) gedreht und die HSG Wetteral war innerhalb kürzester Zeit wieder im Hintertreffen. Das letzte Viertel in diesem Spiel sollte dann wie oben beschrieben einen spannenden Verlauf nehmen, an dem am Ende keine Mannschaft das Parkett als Sieger verlassen sollte. Zuerst konnten die Reusch-Schützlinge das Spiel noch auf ihrer Seite halten und sich einen scheinbar komfortablen Drei-Tore-Vorsprung herauswerfen (22:19, Leon Dilges, 48. Minute). Die HSG Wetteral hatte aber die passende Antwort parat und erzielte beim 22:22 (7m-Tor Merlin Metzger, 53. Minute) wieder den Ausgleich. Noch einmal sollten die Kleenheimer beim 23:22 durch den ebenfalls stark aufspielenden Marc Weller in Führung gehen, ehe die Gäste wieder das Zepter in die Hand nahmen und durch ein Willenstor von Andreas Boller (23:24, 57. Minute) scheinbar auf die Siegerstraße einbogen. Zwei Tore von Marc Weller und ein Siebenmeter-Tor von Merlin Metzger brachten dann eine Minute vor Ende das 25:25 auf die Anzeigetafel. Die HSG Wetteral hatte also alles selbst in der Hand und Sven Tauber nahm noch einmal eine Auszeit, um seine Jungs auf die verbleibenden 45 Sekunden und den möglichen Punktgewinn einzustimmen. Leider sollte sich keine Gelegenheit mehr für einen erfolgreichen Abschluss ergeben, sodass die Gastgeber ihrerseits noch einmal in Ballbesitz gelangten. Der letzte Wurf wurde allerdings vom starken Jonas Muschalik entschärft und die gerechte Punkteteilung besiegelt.

„Wir haben heute wieder hervorragend im Kollektiv gearbeitet und die Ausfälle von Lukas Walter, Tim Bunfill und Michel Görlach im Rückraum gut kompensieren können, wenngleich uns durch das Fehlen dieser drei natürlich etwas an Durchschlagskraft im Angriff gefehlt hat,“ wollte Tauber keinen Spieler besonders hervorheben, ehe er doch noch ein paar lobende Worte für Jonas Muschalik parat hatte. „Er war sicherlich heute mitentscheidend für den Punktgewinn und hat uns in der einen oder anderen Situation im Spiel gehalten.“ Die HSG Wettertal rangiert nun mit 3:3 Punkten auf dem dritten Rang, der unter anderem für die Aufstiegsrunde berechtigt. Einen Platz davor hat sich die HSG Kleenheim II bei einem Spiel weniger positioniert. Ausruhen können sich beide Mannschaften jedoch nicht, zu eng ist die Lage in der Tabelle nach diesem Spieltag und bis zum Ende der ersten Hälfte der diesjährigen zweigeteilten BOL sind noch viele Spiele zu absolvieren. Die HSG Wettertal hat jetzt allerdings erstmal zwei spielfreie Wochenenden und somit ausreichend Zeit, sich zu regenerieren und so hoffentlich den einen oder anderen Spieler von der Ausfallliste streichen zu können.

 

Im Stenogramm:

HSG Kleenheim II: Moritz Schäfer und Lukas Thorn im Tor, Philipp Brandenburger, Christian Keil, Niklas Klarner (1), Tom Eckhardt-Helmes (1), Tim Tonhäuser (2), Joshua Hantl (3), Leon Dilges (7/3), Jannis Keßler, Leon Frenko (2), Daniel Schier (2), Alexander Faatz und Marc Weller (7)

HSG Wettertal: Lutz Preckel und Jonas Muschalik im Tor, Florian Großmann (1), Johannes Brückel (2), Yannick Kreuzer, Tom-Luca Kneissl (1), Jonas Kielich (2), Florian Zimmer (3), Marcel Mengel, Andreas Boller (3), Danny Hendrischke, Merlin Metzger (9/5), Frederic Noll (3) und Christian Schmidt (1)

Zeistrafen: Großmann, Boller und Schmidt / Dilges und Faatz

Siebenmeter: Kleenheim (3/3) – Wettertal (5/5)

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