Spielbericht Kleenheim 2 - Männer 1

(vk) „Es hätte so einfach sein können. Beim Gastspiel der Wettertaler in Kleenheim hätten wir wichtige Punkte einfahren müssen. Alles war bereitet, denn Kleenheim war ohne Friedrich und Kollmann angetreten und bot sogar Oberliga-Trainer Johannes Wohlrab, aber  keine U 21-Spieler auf“, sagte Sven Tauber, Trainer der HSG Wettertal I nach der am Ende unglücklichen 25:28 (17:12)-Niederlage der HSG Wettertal I im Meisterschaftsspiel der Handball-Bezirksoberliga der Männer bei der SG Kleenheim II. Die Partie hätte auch durchaus ohne Sieger enden können!

Für die Hausherren war es nach zuletzt zwei Unentschieden wieder mal ein Sieg, der allerdings den Vorsprung gegenüber dem Hintermann HSG Wettertal (jetzt 7:21 Punkte) auf scheinbar beruhigende fünf Zähler anwachsen lässt.

„Wohlrab und Philipp Schäfer konnten nicht kontrolliert werden von unserer Deckung, denn das Mann-gegen-Mann-Verhalten war zu schwach“, erläuterte Tauber. Wohlrab und Schäer sind als individuell starke Spieler im Einzelspiel bekannt. „Als wir  dann Zugriff auf die beiden bekommen haben, konnten wir uns bis zur Pause über eine 17:12-Führung freuen“, erklärte Tauber. 

„Wohlrab verabschiedete sich dann zur 1. Mannschaft (die dann hinterher spielte und deren Trainer er ist, Red.) und das Team der HSG Wettertal gleich mit“, war Tauber nicht besonders erfreut. Im Gefühl des sicheren Sieges ließen die Gäste  in der zweiten Halbzeit nach und ließen so ziemlich alles an Chancen liegen, was es gab“, monierte Tauber, der davon sprach, dass „wir sage und schrei-be 15 (!!!!) ganz klare, freie oder 100%ige Chancen in der zweiten Hälfte vergeben haben“. 

Kleenheim II führte beim 2:1 nach 62 Sekunden durch den starken Leon Dilges, der alle sechs Siebenmeter verwandelte. Der achtfache Torschütze Merlin Metzger, der auf der anderen Seite alle vier Siebenmeter für Wettertal verwertete, sorgte für eine 3:2-Führung (4.) der Gäste, die nach dem 4:4 (8.) auf 7:4 (11.) durch Tobias Kreuzer davon zogen. Zwar schaffte Kleenheim II etwa beim 8:9 (18.) durch Tim Tonhäuser den Anschluss, doch zog Wettertal I auf 12:9 (24.) durch Klaus Bergemann davon. Wohlrab verkürzte auf 11:13 (25.), ehe der Gast durch Merten Mosch auf 15:11 (28.) erhöhte. Yannick Kreuzer und Andreas Boller schraubten die Führung für die HSG Wettertal I bis zur Pause sogar auf 17:12.

Nach dem Wechsel wurden die Kleenheimer stärker und der eingewechselte Torhüter Moritz Schäfer hatte einen „Sahnetag“ erwischt. Bergemann sorgte zunächst für das 20:16 (38.) der Gäste, ehe Kleenheim II durch einen Dilges-Siebenmter den 19:20-Anschlusstreffer (43.) herstellte.  Der bei den Kleenheimern auch als Athletik-Trainer arbeitende Benedikt Evenius traf dann zum 20:21 (47.) und zum 21:21 (50.) wie auch zum 23:23 (51.). Kleenheims zweite Führung nach dem 2:1 (2.) durch Dilges besorgte beim 24:23 (54.) wieder Leon Dilges, dieses Mal von der Siebenmeterlinie aus. Philipp Schäfer und der A-Jugendliche Philipp Brandenburger erhöhten auf 26:23 (57.) und als Leander Hanika 64 Sekunden vor Ende das 27:23 erzielte, war der Kleenheimer Sieg perfekt, die Tore von Boller und Kielich mit dem Abpfiff konnten für Wettertal nur das Ergebnis beschönigen. Das Kleenheimer Trainergespann Micha Wiener / Rolf Weckmann konnte insbesondere mit der ersten Halbzeit und Teilen des zweiten Durchgangs nicht zufrieden sein, war natürlich mit den beiden Punkten einverstanden. Unter diesen Aspekten hätten sich die Kleenheimer auch nicht beschweren können, wenn die Partie Unentschieden ausgegangen wäre!

„Aus Sicht der Kleenheimer eine überragende Leistung des jungen Schäfer im Tor! Aus unserer Sicht eine katastrophale Chancenverwertung“, sagte Tauber, dessen Team einmal acht und einmal zehn Minuten am Stück ohne eigenen Treffer geblieben war.  „So kann man natürlich nicht gewinnen. Kurzum. Die Torhüter konnten der Abwehr nicht helfen; die Deckung konnte den Torhütern nicht helfen und der Angriff spielte sich frei, konnte aber nicht genug treffen“, bilanzierte ein enttäuschter Sven Tauber, der davon sprach „zwei wichtige Punkte verschenkt zu haben!“. 

„Hier gilt es daran zu arbeiten, dass das Team den Kopf frei bekommt und sich am Ende belohnt.  Es kommt einem fast so vor als ob Wettertal die PS nicht auf den Boden bringen kann, denn man war erneut überlegen und holte erneut keine Punkte“, kommentierte der Wettertaler Coach abschließend.

SG Kleenheim: Aljoscha Vogt, Moritz Schäfer (ab 31.Min.); Leander Hanika (4), Benjamin Marwald (1), Philipp Schäfer (6), Johannes Wohlrab (1), Tim Tonhäuser (2), Marvin Drubig,  Leon Dilges (9/6), Benedikt Evenius (3), Philipp Brandenburger (2), Matteo Barbaric.

HSG Wettertal I: Tim Grossmann, Steffen Roth, Jan Philipp Becker; Bardo Raab (1), Tobias Kreuzer (2), Johannes Brückel (2), Yannick Kreuzer (3), Jonas Kielich (2), Marcel Mengel, Andreas Boller (3), Klaus Bergemann (3), Merlin Metzger (8/4), Merten Mosch (1), Tim Bunfill.

Im Stenogramm / Schiedsrichter: Daniel Nies / Thomas Wolff (HSG Großen-Buseck/Beuern / TG Friedberg). / Zuschauer: 120. / Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Hanika, Tonhäuser, Drubig/zwei, Dilges - Raab, Brückel, Mosch). / Siebenmeter: 6/6 - 4/4.

 

                                              Volkmar Köhler

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