Wettertal punktet gegen Tabellennachbarn

(bzlk) Am vergangenen Samstag trat die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal auswärts gegen die zweite Mannschaft der TSG Leihgestern an. Im Hinspiel war es den Wettertalerinnen gelungen, den ersten Punktgewinn der Saison einzufahren; an diesen Erfolg aus der Hinrunde galt es natürlich anzuknüpfen. Aufgrund der angespannten personellen Lage auf Seiten der Wettertaler war jedoch klar, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden würde. Jedoch sind den Wettertalerinnen diese Saison mit kleinem Kader bereits die ein oder anderen Überraschungspunkte gelungen.

Zu Beginn bahnte sich eine enge Partie an. Bis zur 18. Minute neutralisierten sich beide Mannschaften immer wieder gegenseitig. Zwar waren es anfangs die Wettertalerinnen, die vorlegten, der Heimmannschaft gelang jedoch zumeist postwendend der Ausgleich. Erst in der 14. Minute gelang Manuela Sanchez Perez, der 9-fachen Torschützin der Heimmannschaft, die erste Führung für die Gastgeberinnen zu erzielen (8:7). Kurze Zeit später erzielten die Wettertalerinnen jedoch in Unterzahl den Ausgleichstreffer (9:9, S. Kerschner, 17‘). Nun schienen die Gäste aus der Wettertau langsam zu erstarken. Zwar lag man bis zur 21. Minute noch in Rückstand, jedoch bekamen die Wettertalerinnen immer mehr Zugriff in der Defensive, wobei man insbesondere die Haupttorschützin der Heimmannschaft sowie die gefährlichen Kreisanspiele in den Griff bekam. Nachdem sich die Gästemannschaft die Führung in der 23. Minute zurückerkämpft hatte (11:12, S. Kerschner), gelang es der Langsdorf-Sieben, sich bis zum Ende der ersten Spielhälfte mit vier Toren abzusetzen; und so wurden beim Stand von 12:16 die Seiten gewechselt.

Nach Wiederanpfiff war es die TSG Leihgestern, die wacher aus der Kabine kam. Die Wettertalerinnen offenbarten, wie schon häufiger in der laufenden Saison, eine kurze Schwächephase zu Beginn der zweiten Spielhälfte. Dies nutzen die Hausherrinnen, um sich auf zwei Tore heranzukämpfen (14:16, Junker, 33‘). Dann jedoch drehten die Wettertalerinnen auf; aus einer starken Defensivleistung heraus und gestützt auf eine sehr gute Torhüterleistung zogen die Gäste mit einem 7:0-Lauf bis zur 40. Minute davon (14:21, Wolfner). Diese Führung sollte bereits vorentscheidend sein. Obwohl es den Hausherrinnen mehrmals gelang, den Rückstand zu verkürzen (21:25, Voelkel, 52‘), geriet die Führung der Wettertalerinnen nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Spätestens beim Spielstand von 24:30 in der 57. Spielminute war die Partie endgültig entschieden. Zwar gelang es der Heimmannschaft, noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben, an dem verdienten 27:31-Sieg der Gäste änderte dies jedoch nichts mehr.

Wettertals Trainer Tim Langsdorf war nach dem Spiel erleichtert und natürlich zufrieden mit dem doppelten Punktgewinn: „Meine Mannschaft hat heute trotz der Umstände eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt und hier letztlich einen souveränen Sieg eingefahren.“ Stellenweise wünsche er sich natürlich eine sicherere Chancenverwertung bei freien Würfen, aber dies sei „Jammern auf sehr hohem Niveau“, denn insgesamt sei er „sehr zufrieden“ mit seiner Mannschaft. Besonders gefreut habe ihn, dass Spielerinnen, die aus langer Krankheits- bzw. Verletzungspausen in die Mannschaft zurückgekehrt seien, sich nahtlos wieder eingefügt hätten, „auf den Punkt fit waren und wichtige Akzente gesetzt haben“. Nach diesem Spiel befinde sich seine Mannschaft in einer sehr guten Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt. Nun sei es wichtig, so viele Punkte wie möglich aus den letzten drei Spielen zu holen und dann zu sehen, welche Auswirkungen die Situation in den höherklassigen Ligen auf den Abstiegsmodus hat.

Am kommenden Wochenende steht den Wettertalerinnen jedoch erst einmal das wohl schwerste der drei letzten Spiele bevor. Am Samstag, den 17.03.2024, gastiert der Tabellenprimus, die HSG Hungen/Lich, in der Wettertalhalle in Rockenberg. Die Gäste könnten bei einem Sieg die Meisterschaft und somit den direkten Aufstieg in die Oberliga perfekt machen und werden dementsprechend motiviert sein. Die Wettertalerinnen können jedoch vor heimischem Publikum ohne Druck in die Partie gehen und alles in die Waagschale werfen.

Im Stenogramm:

TSG Leihgestern II: Lilly Rose Hounshell und Janina Kraus im Tor; Lisa Marie Junker (1), Carolin Käs (6), Selina Käs, Lilia Marie Lehmann (5/2), Nina Port (1), Manuela Sanchez Perez (9), Karla Oelkers, Janina Stein, Su Voelkel (5) und Jorid Zander

HSG Wettertal: Anne-Sophie Glock im Tor; Katharina Exner (3), Elisa Kerschner (12/3), Sophie Kerschner (7/2), Hannah Kielich (2), Tamara Marsteller, Saskia Müller, Alina Rettig (1), Hannah Schepp (1), Lea Weckmann, Mona Weil (1) und Jenny Wolfner (4))

Siebenmeter: 2/2 – 5/5

Zeitstrafen: Stein, Voelkel / E. Kerschner (2x), S. Kerschner