Bittere Auswärtsniederlage für HSG Wettertal I

(fg) Die HSG Linden II scheint so etwas wie ein Angstgegner zu sein für die HSG Wettertal I. Am frühen Samstagabend mussten die Wettertaler trotz guter Leistung mit einer enttäuschenden 26:31-Niederlage die Heimreise aus der Sporthalle in Lützellinden antreten. „Wir hatten heute leider wieder mal das Pech, dass sich Linden II mit Spielern aus der ersten Mannschaft verstärken konnte. Trotz dieser Tatsache haben wir das Spiel lange offen gestaltet und sind erst zehn Minuten vor Schluss entscheidend in Rückstand geraten,“ war Trainer Sven Tauber am Tag nach der Niederlage noch immer geknickt, hatten sich seine Spieler doch Wiedergutmachung für die im Hinspiel erlittene Niederlage vorgenommen. „In den entscheidenden Phasen hat man eben die Klasse der Landesligaspieler gesehen. Wenn das Spiel von Linden I nicht ausgefallen wäre, dann wäre der eine oder andere sicherlich nicht dabei und unsere Siegchancen größer gewesen,“ so Tauber weiter.
In der Tat sollte sich in Halbzeit eins ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe mit zum Ende hin leichten Vorteilen für die Wettertaler gestalten. Bekam man im ersten Drittel der Partie in der Abwehr keinen richtigen Zugriff auf die Rückraumspieler der Lindener, so sollte sich dies im weiteren Verlauf der ersten Hälfte besser gestalten. „Im Angriff haben wir geduldig unsere Chancen herausgespielt und fast 100 % Chancenverwertung gehabt,“ war Tauber mit den ersten dreißig Minuten durchaus zufrieden, wenngleich seine Mannschaft sicherlich mit dem einen oder anderen Tor mehr Vorsprung in die Halbzeit hätte gehen können. Bis zum 4:4 (Christian Schmidt, 7. Minute) legte die Heimmannschaft stets ein Tor vor und die Gäste aus dem Wettertal konnte postwendend egalisieren. Dank einiger Paraden von David Groß im Tor der Wettertaler schaffte es die Mannschaft von Tauber, beim 6:8 (Merlin Metzger, 15. Minute) erstmals, sich mit zwei Toren abzusetzen. Diese Freude sollte allerdings nur kurz wären, denn die Lindener waren sowohl beim 8:8 (Paul Marvin Lenz, (17. Minute) als auch beim 10:10 (Mats Laun, 20. Minute) wieder im Spiel und konnten nun ihrerseits bis zum 12:12 (Merlin Metzger (25. Minute) wieder vorlegen. In den letzten fünf Minuten stand die Abwehr der HSG Wettertal nun etwas besser gegen den mittlerweile auf dem Parkett agierenden Landesliga-Rückraum um Patrick Piesch und Nikolas Adamczyk und der nun zwischen den Pfosten agierende Steffen Roth bekam den einen oder anderen Ball zu fassen. Die Belohnung war eine knappe 14:15-Pausenführung, für die sich Tom-Luca Kneissl eine Minute vor der Halbzeitsirene verantwortlich zeichnete.
In der Halbzeitpause hatten sich die Tauber-Schützlinge vorgenommen, so wie vor der Pause weiter zu spielen und den Gegner auf Abstand zu halten. Dieses Vorhaben ging allerdings gründlich nach hinten los und nur vier Zeigerumdrehungen weiter stand eine 17:15-Führung für die Gastgeber auf der Anzeigetafel. „Diesem zwei Tore Rückstand sind wir dann bis zur 50. Minute hinterhergelaufen. Wir waren im Angriff zwar weiterhin druckvoll und haben unsere Chancen gut herausgespielt, aber in der Abwehr hat uns an diesem Abend die nötige Stabilität gefehlt. Patrick Piesch hat dann seine Klasse aufblitzen lassen und ein ums andere Mal die Lücken genutzt und einfache Tore erzielt,“ wusste Tauber, wo der Grund für die Niederlage zu suchen war. Letztmals konnten die Schmidt, Brückel und Co. Beim 19:19 (Merlin Metzger, 42. Minute) ausgleichen. „Da hätten wir den Bock nochmal umstoßen und in Führung gehen müssen. Das ist uns leider nicht gelungen.“ Stattdessen legten die Lindener wieder zwei Tore vor und nach einer Auszeit von Sven Tauber in der 50. Minuten nahm das bereits erwähnte Schicksal seinen Lauf. „Wir haben dann zwei frei Chancen liegen gelassen und uns einen einfachen technischen Fehler geleistet. Das hat Linden dann einfach konsequent bestraft und ist auf das vorentscheidende 27:22 (Niclas Rüdesheim, 54. Minute) davongezogen,“ machte Tauber die letztlich entscheidende Phase des Spiels aus. In den restlichen Minuten durfte jede Mannschaft noch ein wenig an der eigene Torquote arbeiten, sodass am Ende die 31:26-Niederlage für die HSG Wettertal besiegelt war.
Die HSG Wettertal hat nun nicht allzu lange Zeit, die Niederlage aufzuarbeiten, steht doch am Donnerstag bereits das nächste Nachholspiel gegen die Wetterauer Nachbarn aus Florstadt und Gettenau auf dem Programm. Auch hier gilt es für die Tauber-Schützlinge einiges aus dem Hinspiel gutzumachen, setze es doch gleich zu Beginn der Runde eine auch in der Höhe verdiente 34:28-Niederlage beim Gastspiel in Florstadt. Wollen die Wettertaler nochmal in den Kampf um die Aufstiegsrunde eingreifen, sollten Sie dieses Nachholspiel positiv gestalten. „Florstadt hat die letzten drei Spielen verloren und jetzt fast drei Wochen Pause gehabt. Wir spielen zu Hause und sollten alles daran setzen, dass die beiden Punkte auch zu Hause bleiben,“ so ein erster Ausblick von Tauber für den kommenden Donnerstag.

Im Stenogramm:

HSG Linden II: Benedikt Zörb und Uwe Bonn im Tor, Niclas Rüdesheim (1), Laurenz Kehl, Nils Brockmann, Philip Zammert (1), Niklas Hirzmann (7), Paul Marvin Lenz (2), Jonas Schury, Patrick Piesch (4), Nikolas Adamczyk (5/2), Marcel Backhaus (3), Mats Laun (7) und Lukas Mikusch (1)

HSG Wettertal: David Groß, Julian Schremmer und Steffen Roth im Tor, Florian Großmann (2), Johannes Brückel, Tom-Luca Kneissl (1), Jonas Kielich (2), Florian Zimmer, Marcel Mengel, Andreas Boller (2), Merlin Metzger (7/4), Frederic Noll (5), Tim Bunfill und Christian Schmidt (5)

 

Zeistrafen: Zammert (2) / Noll (2), Boller

Siebenmeter: Linden II (2/2) – Wettertal (4/4)