Spielbericht Lumdatal - Frauen 1

Wettertals Weste bleibt weiß

Frauen BOL: HSG Wettertal I besiegt Lumdatal nach starker zweiter Hälfte

 (kzm) Am letzten Wochenende der hessischen Herbstferien stand in der Frauen Bezirksoberliga Gießen lediglich ein verlegtes Spiel auf dem Programm: Die HSG Wettertal, die auch nach diesem Nachholspiel noch ein Spiel weniger als die meiste Konkurrenz hat, reiste zur zweiten Garde der HSG Lumdatal. Natürlich hatte man sich auf Seiten der Wettertaler gut auf den Gegner vorbereitet und wollte tunlichst verhindern, dass die Heimmannschaft in ihr gefährliches Tempospiel kommt bzw. die immer torgefährliche Sibell Althen in Szene setzen kann.

Insbesondere in der ersten Halbzeit wurde deutlich, dass die Hausherrinnen sehr gut eingestellt und motiviert waren, den Wettertalerinnen den ersten Punktverlust beizubringen. Zwar legten die Gäste zunächst vor (1:3, 4‘, Wolfner), doch Lumdatal gelang nicht nur der Ausgleich durch Sibell Althen (3:3, 6‘), vielmehr übernahm die Heimmannschaft nun die Führung und zog bis zur 20. Minute mit vier Toren davon (10:6, Althen). Die Wettertalerinnen traten in dieser Phase unkonzentriert und überhastet auf: Im Defensivverbund stimmten die Absprachen nicht, was immer wieder Räume für die im Eins-gegen-Eins starken Lumdatalerinnen bot, im Angriff hingegen wurde überhastet abgeschlossen. Zwar gelang es den Wettertalerinnen, sich vereinzelt klare Abschlusspositionen herauszuspielen, doch viele der freien Würfe wurden von gut aufgelegten Lumdataler Torhüterin entschärft.

Erst ab der 23. Minute fanden die Gäste zurück in die Spur. Elisa Kerschner eröffnete die Aufholjagd der gastierenden HSG mit ihrem Treffer zum 10:7 (24‘). Durch eine verbesserte Chancenverwertung im Angriff gelang es den Wettertalerinnen, den Rückstand bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit auf ein Tor zu verkürzen (13:12, 29‘, Kerschner). Sehr zum Verdruss der mitgereisten Fans entschärfte Chalina Menz im Tor der Heimmannschaft jedoch den letzten Wurf der Gäste vor dem Pausensignal.

Das Wettertaler Trainergespann schien nach der ernüchternden ersten Halbzeit in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Gäste aus der Wetterau zeigten in der zweiten Hälfte ein völlig anderes Gesicht. Innerhalb der ersten sechs Minuten der zweiten Halbzeit erzielten die Wettertalerinnen nicht nur den Ausgleich (14:14, 32‘ Wolfner), sondern erspielten sich außerdem eine 2-Tore-Führung (15:17, 36‘, Rettig). Unzufrieden mit dem plötzlichen Rückstand zitierte Michael Sebekow, Trainer der HSG Lumdatal, seine Mannschaft zur Auszeit an die Seitenlinie, um einen endgültigen Bruch im Spiel zu verhindern. Diese Maßnahme sollte jedoch nicht fruchten.

Die Wettertalerinnen, die nun aus einem stabilisierten Mittelblock heraus immer wieder zu Ballgewinnen kamen, zeigten nun ihre in der ersten Halbzeit schmerzlich vermisste Effizienz. Katharina Exner eröffnete mit ihrem Treffer zum 16:20 (40‘) die spielentscheidende Phase. In den nachfolgenden zehn Minuten war es immer wieder Exner, die die Torhüterinnen der HSG Lumdatal mit ihren sehenswerten Treffern von der rechen Außenposition zur Verzweiflung brachte. Die Angriffsbemühungen der Heimmannschaft waren hingegen oftmals nicht von Erfolg gekrönt. Viele Abschlüsse landeten entweder in den Händen von Patricia Haub im Tor der Wettertalerinnen oder neben dem Tor, sodass die Gäste durch Jenny Wolfner ein ums andere Mal zu blitzschnellen Gegenstoßtreffern (19:28, 49‘) kamen. Die restlichen Spielminuten verliefen ähnlich wie das Spiel der HSG Wettertal gegen Burgsolms: Erneut war es Hannah Kielich, die mit ihren Treffern zweimal einen 11-Tore-Vorsprung herauswarf und erneut waren die letzten fünf Minuten des Spiels von Unkonzentriertheiten der Wettertalerinnen geprägt, die die Heimmannschaft zu Gegenstoßtreffern einlud. Kristin Appel, Johanna Romann und Sibell Althen sorgen schlussendlich dafür, dass der Rückstand am Ende der Partie nur noch acht Tore betrug (25:33).

Wettertals Trainer Tim Langsdorf zeigte sich nach dem Spiel kritisch bezüglich der ersten Spielhälfte: „In der ersten Halbzeit haben wir keinen richtigen Zugriff auf das Spiel bekommen. Die Defensive war instabil und unsere Chancenverwertung war katastrophal. Mit einer solchen Leistung über 60 Minuten verlieren wir nicht nur gegen Lumdatal, sondern auch gegen andere Gegner.“ Mit der zweiten Hälfte des Spiels sei er dafür umso zufriedener gewesen. „Charlotte und Alina haben in der zweiten Halbzeit den Mittelblock stabilisiert, was am Ende spielentscheidend war!“ Auch Katharina Exners „unglaubliche Wurfquote“ in der zweiten Halbzeit nannte Langsdorf als einen Grund für den am Ende verdienten Sieg.

Während die meisten anderen Mannschaften der Liga nun zwei Wochen Regenerationszeit hatten und erholt in die kommenden Partien starten können, geht es für die HSG Wettertal direkt in der kommenden Woche weiter: Am Samstagabend (05.11.2022, 19:30 Uhr) empfängt man den Viertplatzierten, die HSG Gedern/Nidda II, in der Wettertalhalle Rockenberg.

Im Stenogramm:

HSG Lumdatal II: Katharina Mank und Chalina Menz im Tor; Sibell Althen (11/4), Kristin Appel (2), Charlotte Bandt, Christine Bandt (1), Lena Böcher (2), Marie David, Lea-Sophie Hofmann, Johanna Romann (2), Jana-Marie Schmidt, Viktoria Schulz (4) und Lena Stein (3)

HSG Wettertal I: Patricia Haub und Tamara Marsteller im Tor; Charlotte Brückel (2), Katharina Exner (5), Elisa Kerschner (10/5), Sophie Kerschner (2), Hannah Kielich (2), Saskia Müller, Luisa Noll, Alina Rettig (2), Mona Weil (2) und Jenny Wolfner (8)

Zeitstrafen: - / E. Kerschner

Siebenmeter: 4(4) / 7(5)

 

Zurück