Wetterauer Derby mit verdientem Sieger

(fg) Drittes Heimspiel, zweiter Sieg. In der HH-Bezirksoberliga Gießen der Männer hat die HSG Wettertal am vergangenen Freitag im Nachbarschaftsduell gegen die HSG Mörlen mit 33:28 (13:15) die Oberhand behalten und sich damit weiter im oberen Tabellendrittel etabliert, während die Gäste als Vorletzter mehr denn je in Abstiegssorgen sind. „Wir sind wieder schwer in die Partie gekommen und in der ersten Hälfte ausschliesslich einem Rückstand hinterhergelaufen. Dank Lukas Walter und Leon Kaus konnten wir den Rückstand zur Pause einigermaßen erträglich gestalten,“ so Sven Tauber, Trainer der HSG Wettertal, zum ersten Durchgang, der wieder einmal nicht ganz nach dem Geschmack des Übungsleiters verlaufen war. „Da musste schon eine deutliche Halbzeitansprache her, dass wir das Spiel im zweiten Durchgang dann auf unsere Seite ziehen und am Ende nicht unverdient als Sieger vom Platz gegangen sind.“

In der Tat konnten die Gäste aus Mörlen in den ersten dreißig Minuten ständig vorlegen und wussten mit gefälligem Angriffsspiel zu überzeugen, während man bei der Tauber-Sieben ein wenig die Emotionen in der Partie vermissen ließ. Bis zum 5:5 (Lukas Walter) gestaltete sich die Begegnung sehr ausgeglichen, ehe Mörlen zunächst auf zwei und beim 9:13 (Philip Otto, 22. Minute) sogar auf vier Tore enteilen konnte. „Leider brauchen wir aktuell immer erst eine lange Anlaufzeit, ehe wir emotional im Spiel angekommen sind. Das war auch schon gegen Wetzlar (3:7) und Buseck (0:5) so. Das ist zwar am Ende schön zu sehen, wenn sich die Mannschaft berappelt und am Ende als Sieger vom Platz geht. Irgendwann wird es aber nicht mehr reichen und dann stehen wir auch mal mit leeren Händen da,“ wollte Tauber schonmal den Finger in die Wunde legen, worauf es bei den kommenden Begegnungen gegen Friedberg und Wettenberg ankommen wird. Eine (Teil-)Erklärung hatte Tauber aber auch schon parat. „Christian Schmidt haben wir heute in der Deckung schmerzlich vermisst.“ Mit der Angriffsleistung konnte Tauber dabei diesmal über die volle Spielzeit zufrieden sein und wollte mit Lukas Walter (9 Tore) und Leon Kaus (10 Tore) auch zwei Spieler besonders hervorheben. Nach dem deutlichen Rückstand konnte die Wettertaler Spielgemeinschaft bis zum Pausenpfiff die Begegnung wieder offener gestalten und auf 13:15 verkürzen.

Nach der oben erwähnten Halbzeitansprache durch Tauber kamen die Gastgeber besser aus der Kabine und lagen nach einem 3:0-Lauf schnell mit 16:15 (Andreas Boller, 33. Minute) in Führung. Nun war es die Heimmannschaft, die bis zum 21:20 (Lukas Walter, 39. Minute) ständig vorlegen konnte. Mörlen gab sich aber nicht geschlagen und drehte die Partie mit zwei eigenen Treffern wieder zu ihren Gunsten. „In der zweiten Hälfte ist unser Angriffsmotor nochmal so richtig hochgelaufen. Auch wenn es zwischendrin immer eng war konnte Mörlen unserem ständigen Druck am Ende aufgrund des dünner besetzten Kaders nicht mehr standhalten. Die drei tragenden Säulen Wulf, Berger und Rossin mussten irgendwann dem Tempo Tribut zollen und wir uns spielentscheiden auf 30:27 (Leon Kaus, 56. Minute) absetzen,“ waren für die Tauber die mit 20 Toren in der zweiten Halbzeit extrem starke Angriffsleistung und der breiter besetzte Kader die ausschlaggebenden Faktoren für den Heimsieg. Jonas Kielich stellte mit einem Doppelschlag noch das 33:28-Endergebnis her, womit die HSG Wettertal ihr Punktekonto nun auf 21:11 Punkte aufgestockt und Platz fünf erst einmal gefestigt hat. „Jetzt geht es erstmal in eine kurze Faschingspause ehe die Topmannschaften aus Friedberg und Wettenberg warten. Für diese Gegner müssen wir von Anfang an voll wach und hochmotiviert sein, um nicht ähnlichen Rückständen hinterherlaufen zu müssen. Wir sind mehr als im Soll, aber wenn wir schonmal da oben stehen, dann darf es auch gerne ein bisschen mehr sein am Ende,“ so Tauber abschließend.

 

Im Stenogramm:

HSG Wettertal I: David Groß und Julian Schremmer im Tor, Michel Görlach, Ilias Jatouri (1), Tom Luca Kneissl, Lukas Walter (9/2), Jonas Kielich (5), Finn Feltgen (1), Marcel Mengel, Andreas Boller (1), Florian Zimmer (2), Merlin Metzger (4) und Leon Kaus (10)

HSG Mörlen I: Niklas König im Tor, Luca Schätzle (1), Lars Rossin (5), Mika Berger (4), Finn Kronshage (2), Lukas Keßler (4), Philip Otto (3), Alexander von der Heis, Nils Finkeldey, Jonas Neutzner, Julius Wulf (7) und Jakob vom Hagen (2)

Zeitstrafen: - / Otto und Finkeldey

Siebenmeter: Wetteral (2/2) – Mörlen (1/0)

Schiedsrichter: Peter Schön und Martin Vogler