Wettertal bezwingt Topmannschaft aus Hungen/Lich

(fg) Die HSG Wettertal I hat in der HH-Bezirksoberliga Gießen der Männer am vergangenen Wochenende eine Reaktion auf die bittere Auswärtspleite bei der HSG Kleenheim-Langgöns II gezeigt und sich mit 29:25 (12:14) gegen die HSG Hungen/Lich durchgesetzt. „Ich bin froh, dass sich die Mannschaft nach der katastrophalen Vorstellung letzte Woche mit der heute gezeigten Leistung wieder rehabilitiert hat. Wir haben es endlich einmal geschafft, gegen einen der Top 4 zu gewinnen und das, aufgrund der Leistungssteigerung in Hälfte zwei, auch absolut verdient,“ war Wettertals Trainer Sven Tauber sehr zufrieden nach dem Heimsieg. Bei Wettertal überzeugten vor allem Jonas Kielich, Lukas Walter, Leon Kaus und zum Ende hin auch Merlin Metzger in der Offensive, während Tauber in der Defensive für das Kollektiv lobende Worte fand.
Wettertal startete auch gut in die Partie und legte bis zum 2:1 (Christian Schmidt, 3. Minute) zweimal vor, ehe die Gäste fast schon erwartungsgemäß das Kommando übernahmen. Nach zehn Minuten sahen sich die Gastgeber bereits mit 2:5 (Alexander Faatz) im Rückstand und blieben, auch bedingt durch zwei Hinausstellungen gegen Tom Kneissl, knapp acht Minuten ohne eigenen Torerfolg. „Trotz diesem Rückstand haben wir von Anfang an dagegengehalten. Hungen hatte allerdings bis kurz vor die Pause die deutlich höhere Effizienz im Abschluss, sodass wir ständig einem Rückstand von 3-5 Toren hinterhergelaufen sind,“ so Tauber zum Spielverlauf im ersten Durchgang. Beim 8:13 (Paul Dönicke, 21. Minute) konnte sich Hungen/Lich erstmals deutlicher absetzen und hielt diesen Vorsprung auch noch beim 9:14 (Tobias Anhäuser, 25. Minute). In der folgenden Aktion musste Hungens Kreisläufer Michel Schäfer mit einer Roten Karte das Spielfeld verlassen, was dem Spiel der Gäste einen kleinen Bruch verlieh. „Wir konnten dann vor der Pause nochmal verkürzen, was sicherlich für den weiteren Spielverlauf immens wichtig war,“ war für Tauber die Phase vor dem Halbzeitpfiff mit entscheidend. Ein weiterer Garant für die Aufholjagd war der Torwartwechsel auf Seiten der Wettertaler. „Pascal Schmidt hat uns nach seiner Einwechslung mit seinen Paraden im Spiel gehalten und unter anderem zwei Siebenmeter abgewehrt,“ hatte Tauber ein kleines Sonderlob für seinen erfahrenen Keeper parat. Den Halbzeitstand von 12:14 besorgte gut 90 Sekunden vor Schluss der gut aufgelegte Leon Kaus.
Der zweite Durchgang startete wesentlich ausgeglichener, auch weil die Gastgeber weiterhin sehr diszipliniert und kämpferisch gegen den Favoriten dagegenhielten und sich Hungen/Lich so kaum weiter als mit drei Toren absetzen konnte. Lediglich beim 15:19 (Jannis Pitz, 40. Minute) sah es so aus, als ob die Gäste zum finalen Stoß ansetzen würde. „Wir hatten Mitte der zweiten Hälfte mehrmals die Chance, auf ein Tor zu verkürzen. Hungen hat zu diesem Zeitpunkt schon gewackelt aber wir haben dann zu viele freie Chancen (u.a. zwei Siebenmeter und einen Tempogegenstoß) liegengelassen. Erst gut zehn Minuten vor Schluss ist es uns gelungen auszugleichen,“ war für Tauber in Hälfte zwei entscheidend, „dass wir im Gegensatz zu Hungen hinten wie vorne nochmal zulegen konnten.“ Nach dem 21:23 waren es Merlin Metzger mit einem Doppelschlag sowie Leon Kaus mit einem weiteren Treffer, welche die Begegnung endgültig in Richtung Wettertal drehten (24:23, 53. Minute) und nochmal zusätzliche Energie freisetzten. Die Gäste konnten zwar beim 25:25 nochmals ausgleichen (Tobias Koppermann, 54. Minute), blieben aber die restlichen sechs Minuten ohne weiteren eigenen Torerfolg. Wettertal hingegen war noch viermal erfolgreich (Metzger, Kaus und 2 x Walter), sodass unterm Strich ein verdienter 29:25-Heimerfolg von der Anzeigetafel leuchtete. „Ich bin heute richtig stolz auf meine Mannschaft. Vor allem weil Sie nach der Pleite aus der letzten Woche heute die richtige Reaktion gezeigt hat. Durch den Sieg sind wir etwas näher an Hungen herangerutscht und konnten den 5. Platz von Pohlheim aktuell zurückerobern. Allerdings müssen wir fehlerfrei durch den Rest der Runde kommen, um diesen zu verteidigen“, so Tauber abschließend.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal I: Pascal Schmidt und Julian Schremmer im Tor, Nick Tauber, Ilias Jatouri, Tom Luca Kneissl, Lukas Walter (9/2), Jonas Kielich (5), Finn Feltgen (1), Marcel Mengel, Andreas Boller, Frederic Noll, Merlin Metzger (5/3), Leon Kaus (5) und Christian Schmidt (4)

HSG Hungen/Lich I: Maximilian Krieg und Niko Berg im Tor, Jan Anhäuser, Tobias Anhäuser (1), Ben Steffan, Pius Spall, Jannis Pitz (1), Paul Dönicke (6), Tobias Koppermann (4), Anton Frederic Hahn (8/6), Nico Böhm, Alexander Faatz (3), Johannes Kreß (1) und Michel Schäfer (1)

Zeitstrafen: Kneissl (2), Schmidt (2) und Boller / Kreß (2), J. Anhäuser und Schäfer

Rote Karte: Schäfer (Hungen/Lich, 25. Minute)

Siebenmeter: Wettertal (6/5) – Hungen/Lich (8/6)

Schiedsrichter: Noah Fikus