Spielbericht Männer 1 - TSV Langgöns

Starke Teamleistung beschert HSG Wettertal Heimsieg gegen TSV Langgöns

 

(fg) Am Samstagabend erlebten die zahlreich erschienen Zuschauer in der Münzenberger Sporthalle ein rassiges Nachbarschaftsduell zwischen der HSG Wettertal und dem TSV Langgöns, welches die Heimmannschaft am Ende verdient mit 32:29 (13:14) für sich entschied. „Es war das erwartet schwere Spiel, aber wir haben im Vergleich zum Florstadt-Spiel vieles besser gemacht und uns für unsere Mühen und unseren Einsatz belohnt,“ war Trainer Sven Tauber nach dem Spiel stolz auf seine Mannschaft, aus der er neben Freddy Noll (sechs Tore) den vor allem in der zweiten Halbzeit in der Abwehr stark aufspielende Flo Zimmer hervorheben wollte.

Die Spiel begann sehr ausgeglichen, denn bis zum 6:6 nach knapp acht Minuten konnte sich keine Mannschaft absetzen. Die Wettertaler starteten dabei mit viel einer hellwachen und beweglichen Abwehr, die die Langgönser Angreifer gut in Ihrem Spielfluss unterband und dann im eigenen Angriffsspiel viel Druck auf die Gästeabwehr ausübte und so immer wieder zu einfachen Toren aus dem Tempogegenstoß oder mit Rückraumkrachern wie dem von Freddy Noll (6:4, 8. Minute) kam. Auf Seiten der Langgönser leistet vor allem der nicht zu bremsende Alexander Schwellnus Widerstand, sodass sich die HSG wie erwähnt nicht absetzen konnte. Mitte der ersten Halbzeit leisteten sich die Wettertaler dann aber einfache Ballverluste, die postwendend zum Ausgleich durch Schwellnus führten (8:8, 13, Minute). An diesem Tag wollten die Wettertaler aber den Gästen nicht so einfach das Feld überlassen und zogen ihrerseits die Zügel wieder etwas an. Beim Treffer zum 11:9 (19. Minute) verletzte sich Torschütze Lukas Walter leider am Knie und konnte nicht mehr eingesetzt werden. „Wir hoffen natürlich, dass es nichts Schlimmes ist, aber im ersten Moment sah das nicht gut. Wie die Mannschaft den Ausfall von Lukas aber gerade in der zweiten Halbzeit kompensiert hat ist aller Ehren wert,“ so der Kommentar von Sven Tauber. Die HSG Wettertal zeigte sich in der ersten Halbzeit jedoch erstmal geschockt und verlor durch den Ausfall ihres Spielmachers ein wenig den roten Faden. Die Langgönser nutzen die Schwächephase der HSG eiskalt aus und erzielten in der 27. Spielminute durch Nico Piazzolla die erste eigene Zwei-Tore-Führung, die Tom-Luca Kneissl noch vor der Pause mit einem schönen Rückraumtor verkürzen konnte. Kurz danach wurde der Ersatzmann von Lukas Walter allerdings von dem  Schiedsrichtergespann Loh/Petry wegen eines Fouls an Piazzolla vorzeitig zum Duschen geschickt.

Dass Sven Tauber in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben schien, sollte sich gleich zu Beginn der zweiten dreißig Minuten zeigen, denn seine Mannschaft erzielte schnell zwei einfache Ballgewinne und glich das Spiel durch Christian Schmidt (15:15, 35, Minute) wieder aus. Spätestens jetzt konnten sich die Zuschauer auf eine spannende zweite Halbzeit einstellen. Der TSV Langgöns konnte zwar noch einmal vorlegen, aber ab der 37. Minute war es die HSG Wettertal die ständig vorlegte und die Führung bis zum Ende nicht mehr aus der Hand geben sollte. Vor allem Flo Zimmer zeigte nun seine Qualitäten im Abwehrverbund und arbeitete für jeden Ballgewinn. Bezeichnend hierfür war die Vorbereitung zum 17:16 durch Freddy Noll, als Flo Zimmer einem Abpraller aus der eigenen Hälfte hinterher hechtete und vor dem gegnerischen Angreifer in dessen sicherte, um dann noch den Pass nach vorne anzubringen. Die Halle stand Kopf und die lautstarke Unterstützung schien dem Team weiteren Aufwind zu geben. Merlin Metzger per Tempogegenstoß und wiederum der an diesem  Abend treffsichere Freddy Noll in Unterzahl (39. Minute) besorgten den 19:17-Zwischenstand für die HSG. Allerdings wollten die Gäste beim Ausgang des Spiels noch ein Wörtchen mitreden und sorgten ihrerseits durch Tore aus der schnellen Mitte oder durch eigenes druckvolles Angriffsspiel immer wieder für den Anschluss- oder gar Ausgleichstreffer. Nach dem 21:20-Anschlusstreffer durch einen Siebenmeter vom sicheren Schützen Nico Funk (43. Minute) war es vor allem der aktive Linksaußen Merlin Metzger, der immer wieder die Eins-gegen-Eins-Aktionen suchte und entweder selbst erfolgreich war oder zumindest einen Siebenmeter für seine Farben herausholte, die der ebenfalls sichere Siebenmeter-Schütze, Johannes Brückel, zweimal verwandelte. Von nun an ging es wieder hin und her und auf Wettertaler Seite waren es die jungen Danny Hendriuschek und Michel Görlach, die nun in die Presche sprangen und Verantwortung übernahmen. Mit zwei wunderschönen Rückraumkrachern sorgten sie für eine 27:26-Führung (53. Minute), nachdem Langgöns kurz zuvor mit einfachen Toren und einem 3:0-Lauf wieder für den Ausgleich gesorgt hatte. Das Spiel war an Spannung nicht mehr zu überbieten, aber man merkte den Tauber-Sieben an, dass diese die beiden Punkte in den eigenen Händen behalten wollten. In den letzten fünf Minuten waren es dreimal der nervenstarke Freddy Noll und ein pures Willens-Tor von Jonas Kielich, die den am Ende verdienten 32:29-Sieg besiegelten.

Ob der Sieg der Wettertaler allerdings Bestand haben wird muss sich erst noch in den kommenden Tagen zeigen, da die Gäste aus Langgöns am Sonntag Protest gegen die Spielwertung eingelegt haben. „Das war heute ein richtig geiles Handballspiel. Ich denke nicht nur mir, sondern auch den Zuschauern hat es mächtig viel Spaß gemacht. Es hat alles geboten, was so ein Nachbarschaftsderby bieten sollte. Einsatz, Wille, Kampf und Spannung. Ich bin einfach nur überglücklich, dass die Mannschaft sich für all dieses heute belohnt,“ war Tauber direkt nach dem Spiel mehr als zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Bei Lukas müssen wir jetzt mal die nächsten Tage abwarten. Eigentlich möchte ich aus dem Kollektiv heute niemanden herausheben. Alle haben hervorragend gefightet und das Optimum aus sich herausgeholt. Anders gewinnst du solch engen Spiele nicht,“ führte Tauber weiter aus. Dass er wie eingangs schon erwähnt mit Freddy Noll und Flo Zimmer doch zwei seiner Spieler lobend erwähnte, war dem Spielverlauf vor allem in der zweiten Halbzeit geschuldet. Jetzt gilt es von Wettertaler Seite nur zu hoffen, dass die Punkte auch unterhalb der Burg bleiben. Im nächsten schweren Auswärtsspiel am kommenden Samstag um 20:00 Uhr in der Oberkleener Weidig-Sporthalle gilt es, die Leistung von der geglückten Heimpremiere zu kompensieren und gegen die HSG Kleenheim II abzurufen – will man doch auch die ersten Punkte aus der Fremde mit ins Wettertal nehmen.

 

Im Stenogramm:

 

HSG Wettertal : David Groß und Jonas Muschalik im Tor, Michel Görlach (4) Johannes Brückel (2/2), Yannick Kreuzer, Tom-Luca Kneissl (1), Lukas Walter (2), Jonas Kielich (4), Florian Zimmer, Marcel Mengel (1), Danny Hendrischke (1), Merlin Metzger (9/1), Frederic Noll (6) und Christian Schmidt (2)

 

TSV Langgöns: Julian Brücher und Daniel Klein im Tor, Alexander Schwellnus (8), Dennis Hopp (4), Klaus Beppler (2), Amanuel Aras, Philipp Reitz, Jens Müller (1), Nico Piazzolla (2), Dominic Weil, Nicolas Funk (5/3), Justin Weil (3), Peter Clasen und Tristan Voss (4)

 

Zeitstrafen: Schmidt (2) und Brückel / Schwellnus, Voss und J. Weil

Rote Karte: Kneissl (28.) ohne Bericht

Siebenmeter: Wettertal (4/3) – Langgöns (3/3)

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