Spielbericht Männer 1 - Linden 2

(fg) Einen Abend zum Vergessen erlebten die Handballer der HSG Wettertal am Samstag bei der völlig unnötigen 22:26-Niederlage gegen das bis dato Schlusslicht HSG Linden II. Nicht nur, dass man die beiden Punkte im Kampf um die Aufstiegsrunde liegen gelassen hat, sondern vor allem die Art und Weise, wie diese Niederlage am Ende zustande kam, stimmte die Mannen um Sven Tauber etwas nachdenklich. „Wir haben in den letzten 18 Minuten zwei Tore geworfen und dadurch eine komfortable Drei-Tore-Führung aus der Hand gegeben. Uns sind zum Ende hin im Angriff leider keine passenden Lösungen mehr gegen die Lindener Defensive inklusive Torwart eingefallen,“ war Tauber am Tag nach dem Spiel noch immer geknickt. Zu allem Überfluss musste der Wettertaler Übungsleiter schon vor dem Spiel eine Hiobsbotschaft verdauen, verdrehte sich Torwart Jonas Muschalik das Knie und musste zu weiteren Untersuchungen ins      Krankenhaus fahren. Als Ersatz nominierten die Wettertaler Tim Grossmann und Maurice Krüger fürs Tor. „Wir hoffen, dass es bei Jonas nicht so schlimm ist wie befürchtet, aber da droht uns der nächste mittelfristige Ausfall,“ war Tauber schon etwas ratlos ob der anhaltenden Verletztenmisere. Neben den bekannten Lukas Walter, Tim Bunfill, Yannick Kreuzer und Timo Metzger, gesellten sich am Wochenende noch mit Johannes Brückel (Urlaub) und Frederic Noll (Impfung) zwei weitere Leistungsträger auf lange Liste der Ausfälle bei der heimischen HSG.

Eigentlich startete die HSG Wettertal gut in die Partie und konnte nach vier Minuten bereits eine eigene 3:1-Führung (Tom-Luca Kneissl) auf die Anzeigetafel bringen. Die Gäste von Trainer Sören Asboe sollten sich aber an diesem Abend als hartnäckiger Konkurrent erweisen und sich selbst von mehreren Rückständen nicht abschütteln lassen. Die HSG Wettertal ließ sich auf Ihrem Weg zum zweiten Heimsieg aber erstmal nicht beirren und legte ständig eine Zwei- bis Drei-Tore-Führung vor, so auch beim 10:8 nach siebzehn Minuten durch Jonas Kielich. Die Gäste um  ihren landesligaerfahrenen Rückraum um Piesch, Laun und Höhn sowie Linksaußen Mikusch ließen sich aber nicht abschütteln und schafften beim 11:11 (Malte Höhn, 23. Minute) wieder den Ausgleich. Allein die Führung sollten die Lindener zu diesem Zeitpunkt des Spiels vorerst nicht übernehmen können. Die Wettertaler legten dann ihrerseits wieder einen Gang zu und konnten beim 14:12 (Danny Hendrischke, 27. Minute) wieder einen kleinen Abstand zwischen sich und die Gäste bringen. Das letzte Tor vor der Pause sollte aber den Asboe-Sieben vorbehalten sein und so wurden nach dem Treffer 14:13 (Nils Brockmann, 30. Minute) die Seiten gewechselt.

Scheinbar hatte Tauber in der Halbzeit-Ansprache die richtigen Worte gefunden, starteten seine Schützlinge in die zweite Halbzeit doch ähnlich dominant, wie bereits zu Beginn des Spiels. Nach Toren von Kielich (3), Kneissl und Merlin Metzger hieß es nach 38 Minuten 19:15 für die HSG Wettertal und das Spiel schien sich in die richtige Richtung für die Heimmannschaft zu entwickeln. Gästetrainer Asboe sah sich demnach zu einer frühen Auszeit in Halbzeit zwei gezwungen. Einige Umstellungen sorgten dafür, dass die Lindener zunächst verkürzen konnten, wobei die heimische HSG den Abstand vorerst bei drei Toren hielt (20:17, Kneissl, 42. Minute). Was sich danach aber vor allem im Angriffsspiel der HSG Wettertal abspielte, konnte keiner so richtig erklären. „Ich weiß nicht, was da in den Köpfen meiner Spieler vorgegangen ist. Wir haben irgendwie den Faden verloren und keiner war in der Lage, das Spiel wieder einigermaßen an sich zu reißen. Zudem haben wir Uwe Bonn im Tor der Lindener regelrecht warmgeworfen,“ sah Tauber den Hauptgrund für die Niederlage im eigenen Angriffsspiel. „In der Abwehr haben wir super gestanden gegen den Rückraum der Lindener. 26 Gegentore sind absolut ok.“ Wie eingangs erwähnt, gelangen es den Wettertalern in der verbleibenden Spielzeit lediglich noch zweimal, den Ball im Gästetor unterzubringen. Die HSG Linden ihrerseits benötige allerdings noch ein paar Minuten, um die sich nun bietende Chance zur Aufholjagd zu nutzen und so dauerte es bis zur 49. Minute, ehe die Gäste zum 20:18 (Mats Laun) verkürzen konnten. Spätestens beim 20:20 (Patrick Piesch, 51. Minute) waren Sie aber wieder auf Augenhöhe. Der HSG Wettertal gelang es, beim 21:20 (Merlin Metzger) und 22:21 (Andreas Boller) noch zweimal in Führung zu gehen. Die HSG Linden konnte sich in dieser heißen Phase des Spiels aber wieder auf ihr landesligaerfahrenen Spieler verlassen und sollte nun, begünstigt durch die einzige Zwei-Minuten-Strafe gegen die HSG Wettertal, dem Spiel ihren Stempel aufdrücken können. Zwei Siebenmeter-Tore durch Lenz, sowie weitere Treffer von Mikusch (2) und Rühl besiegelten schlussendlich die unnötige und vermeidbare Wettertaler Niederlage gegen eine keinesfalls überzeugende HSG Linden II.

„Sicherlich haben uns durch die ganzen Ausfälle auch die Alternative und die nötige Sicherheit gefehlt, um so ein Spiel am Ende zu gewinnen. Ich finde es einfach schade, dass sich die Mannschaft nicht für die tolle Abwehrleistung belohnt hat und wir nun mit leeren Händen dastehen,“ konnte Tauber es am Tag nach Spiel noch immer nicht fassen, dass seine Mannschaft eine souveräne Führung mehrmals aus der Hand gegeben hatte. Durch die Niederlage rutscht die HSG Wettertal in der Tabelle auf den 5. Platz während die Lindener sich mit einem Punkt mehr auf dem Platz davor wiederfinden. „Es ist weiterhin eine enge Gruppe, in der an einem guten Tag jeder jeden schlagen kann. Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, sind wir wieder absolut im Soll. Dafür müssen wir aber weiter hart arbeiten und hoffen, dass die Ausfallliste wieder kleiner wird,“ wirft Tauber schon einen Blick auf die kommenden Aufgaben. Am kommenden Samstag steht das schwere Derby bei der HSG Mörlen an, die einen ähnlichen Start in die Saison erwischt hat und in der Tabelle bei gleicher Punktzahl einen Platz hinter der HSG Wettertal rangiert.

 

Im Stenogramm:

 

HSG Wettertal: David Groß, Tim Grossmann und Maurice Krüger im Tor, Michel Görlach, Tom-Luca Kneissl (4), Jonas Kielich (4), Florian Zimmer (1), Marcel Mengel (2), Andreas Boller (2), Danny Hendrischke (1), Merlin Metzger (6/2), Finn Feltgen, Frederic Noll und Christian Schmidt (2)

HSG Kleenheim II: Benedikt Zörb und Uwe Bonn im Tor, Lukas Mikusch (5), Laurenz Kehl, Nils Brockmann (2), Niklas Hirzmann (3), Paul Marvin Lenz (3/3), Jonas Schury (1), Patrick Piesch (3), Moritz Rühl (2), Marcel Backhaus, Mats Laun (3) und Jakob Höhn (4)

Zeistrafen: Boller / Backhaus

Siebenmeter: Wettertal (2/2) – Linden (3/3)

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