Spielbericht Männer 1 - TSV Kirchhain

(vk) Schade, es hat nicht sollen sein! Und dabei hatten Mannschaft, Vereinsführung und der neue Trainer Sven Tauber so viel in das wichtige Heimspiel in der Bezirksoberliga der Männer zwischen der HSG Wettertal I und dem TSV Kirchhain I investiert, am Ende stand eine für die Hausherren bittere und knappe 23:24 (12:10)-Niederlage und dabei hatte Wettertal in der 47.Minute durch den achtfachen Torschützen Andreas Boller noch mit 19:15 vorne gelegen!

Die Gastgeber konnten in der Wettertalhalle Rockenberg vor 120 Zuschauern "von Anfang an, vor allem in der Deckung überzeugen“, sagte der neue Trainer Sven Tauber. Nicht nur die spielstarken Rico Funk und Benedikt Blattner wurden fast komplett neutralisiert, sondern vor allem Rückraum-Shooter Jonas Seifert konnte bei drei Toren gehalten werden. "Die Vorgaben in der Deckung wurden bravourös umgesetzt. Die Wurfbilder haben gepasst und auch dass man die Zentrale dicht machen wollte, um Würfe von Außen zuzulassen, ging auf“, erläuterte Tauber seine Taktik. 
Kirchhain gelangen in der ersten Hälfte ganze fünf Tore aus dem Spiel heraus,  dazu kamen zwei Tempogegenstöße und drei Tore per Siebenmeter. "Leider konnten wir aus den vielen Ballgewinnen nicht mehr Tore erzielen. Zahlreiche freie Einwurfmöglichkeiten wurden liegen gelassen; mit etwas mehr Ru-he vor dem Tor, hätte man gut und gerne mit fünf oder sechs Toren Vorsprung etwa 14:9 zur Pause führen können“, meinte Tauber. Aber auch ein 12:10 zur Pause war eine gute Basis für die zweite Hälfte. Kirchhains 3:1-Führung (7.) durch Benedikt Blattner hatte Wettertal I beim 4:3 (12.) durch Yannick Kreuzer in eine eigene Führung umgewandelt. Blattner brachte Kirchhain mit 7:5 (18.) in Führung, ehe die Hausherren einen tollen Lauf hatten und der starke Andreas Boller die 8:7-Führung (22.) nach einem Doppelschlag erzielte. Boller sorgte auch für das 11:8 (27.) der Gastgeber, die  mit einer 12:10-Führung in die Halbzeitphase gingen.

In der zweiten Halbzeit spielte Wettertal zunächst groß auf und konnte sogar in Unterzahl zwei Tore verbuchen. Der Lohn für den großen Kampf war das 19:15, erneut durch Andreas Boller nach 47 Minuten. Nicht erst jetzt machten sich die Anstrengungen bemerkbar. "Die Spieler wurden sehr müde und kamen immer öfters zum wechseln. Hier fehlten uns die Alternativen, da auch auf der Bank schon einige Akteure quasi auf der Felge liefen“, verdeutlichte Sven Tauber die Problematik. 

Nun kam es wie es kommen musste! Es wurden technische Fehler am Stück produziert, die vor allem Rico Funk per Tempogegenstoß zu nutzen wusste. Schnell hatte Kirchhain den Ausgleich geschafft (19:19/51./Rico Funk). Das Momentum lag dadurch nicht mehr auf der Seite der Wettertaler. Zwar ging man noch einmal mit 20:19 (52.) durch Marcel Mengel in Führung, "aber der Tank war leer“ (Tauber). Kirchhain konnte sich nun auf die Routine von Axel Frische verlassen, der das Blatt mit zwei wichtigen Treffern zum 22:20 (56.) und 24:22 (59.) wendete. Das letzte Tor der HSG durch Yannick Kreuzer acht Sekunden vor Ende, war für Kirchhain nicht mehr gefährlich. 
"Die Schwächephase von der 47. bis zur 51.Minute hat die letzten Körner gefressen. Wir hatte alle Spieler gut im Griff, auch wenn Funk elf Tore erzielen konnte, waren da fünf Siebenmeter und vier Tempogegenstöße dabei, die aufgrund unserer Fehler zustande kamen“, bilanzierte ein enttäuschter Sven Tauber. Aus dem Spiel heraus ging, vor allem wegen der guten Defensive der HSG Wettertal, nicht viel für den TSV Kirchhain, der dennoch beide Punkte mit nach Hause nimmt. 
„Unter dem Strich trat eine kämpferisch starke HSG auf, aufgrund einiger Ausfälle mussten Spieler ungewohnte Positionen spielen. Dass dies dann nicht immer rund läuft, ist logisch. Jeder der Jungs hat alles gegeben und man hätte mindestens einen Punkt mehr als nur verdient gehabt“, war Tauber noch Stunden nach dem Spiel mit sich am kämpfen. 
Auch die für einen Sonntag Abend um 18:00 Uhr zahlreichen Zuschauer, haben ihr Team hervorragend unterstützt. "So muss es sein", sagte der 44-jährige und weiter "auf der gezeigten, kämpferischen Leistung kann man aufbauen.  Der Kopf darf hängen, aber spätestens am Dienstag im Training muss er wieder oben sein!“

HSG Wettertal I: Tim Grossmann, Steffen Roth, Jan Philipp Becker; David Wagner, Bardo Raab, Tobias Kreuzer (2), Johannes Brückel (2), Yannick Kreuzer (4), Pascal Wießner (3), Marcel Mengel (1), Andreas Boller (8), Klaus Bergemann (3/2), Björn Mandler, Merten Mosch.

TSV Kirchhain: Sebastian Ide, Johannes Michel; Axel Frische (2), Max Berger, Mark Hasselbach, Pablo Pfeil, Kenny Debellemaniere (2), Jonas Seifart (3), Benedikt Blattner (4), Twan von der Mei, Lars Grothe, Bryan Janik (2), Rico Funk (11/5), Ruben Zickert.

Im Stenogramm / Schiedsrichter: Eberhardt / Roth (SU Florstadt / TSV Griedel). / Zuschauer: 120. / Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Wagner, Wießner - Debellemaniere). / Siebenmeter: 2/2 - 5/5.

 

 

                                                                   Volkmar Köhler

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