Spielbericht Männer 1 - TV Wetzlar

Verdienter Heimsieg der HSG Wettertal über den TV Wetzlar

(fg) Die HSG Wettertal ist mit einem verdienten 23:18-Heimsieg gegen den TV Wetzlar wieder in die Erfolgsspur in der BOL-Abstiegsrunde zurückgekehrt und hat sich aktuell vom vierten auf den zweiten Tabellenplatz vorgearbeitet. „In der ersten Hälfte waren wir nicht mit der nötigen Emotionalität am Werk und haben uns dadurch das Leben schwer gemacht. Eigentlich hätten wir mit 5-6 Toren Unterschied führen müssen,“ war Sven Tauber, Trainer der HSG Wettertal, etwas angefressen aufgrund der Leistung seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten, um dann nachzuschieben, „In Halbzeit zwei haben wir das bis auf fünf schwache Minuten extrem souverän und überzeugend runtergespielt. Zwei Gegentore nach 15 Minuten in der zweiten Hälfte zeigen, dass wir in der Abwehr wesentlich besser gearbeitet haben. Im Angriff war mehr Druck und Leidenschaft im Spiel, sodass wir unserem Gegner außer beim 15:14 (47. Minute) eigentlich keine Chance mehr gelassen haben.“ Die Wettertaler konnten wieder auf Florian Großmann zurückgreifen, der „ein sehr ordentliches Spiel abgeliefert hat“, und boten zudem mit Klaus Bergemann (2. Männer) und Finn Feltgen (A-Jugend) zwei Aushilfen auf. Da sich auch Timo Metzger rechtzeitig fitgemeldet hatte, konnte der Wettertaler Übungsleiter auf eine vollbesetzte Bank zurückgreifen.

Auch wenn die Wetzlarer das erste Tor der Partie erzielten und die Wettertaler wie oben bereits erwähnt in der ersten Hälfte doch noch das eine oder andere Problem mit den Gästen hatten, so sollte dies die einzige Führung im Spielverlauf bleiben. Ab dem 2:1 (Andreas Boller, 4. Minute) waren es nämlich die Gastgeber, die in Hälfte eins immer wieder mit einem oder zwei Toren in Führung lagen und es dem TV Wetzlar lediglich gelang, das Ergebnis ausgeglichen zu gestalten. Während die eigene Abwehr mit nur zehn Gegentoren in Halbzeit eins noch einigermaßen gut funktionierte, so war es doch vor allem der holprige Auftritt im Angriff, der den HSG-Trainer des Öfteren verzweifeln ließ. „Wir haben viel zu viele Bälle einfach weggeworfen oder ab Mitte der ersten Hälfte den Wetzlarer Torwart warmgeschossen,“ so das Zwischenfazit von Tauber. In der Tat hatten seine Spieler den gegnerischen Rückraum über weite Strecken der ersten dreißig Minuten gut im Griff, lediglich Rechtsaußen Jan Kundt konnte einige Abpraller verwerten oder war vom Siebenmeterpunkt erfolgreich. Da im eigenen Angriff nicht druckvoll genug gespielt wurde, um die durchaus vorhandenen Lücken in der Wetzlarer Abwehr effektiv zu nutzen, war es nicht verwunderlich, dass zur Halbzeitpause ein Unentschieden (10:10) von der Anzeigentafel leuchtete.

In der Kabine musste Trainer Tauber dann auch etwas deutlicher werden und seine Spieler ordentlich wachrütteln. Die Abwehr arbeitet fortan noch aktiver gegen die gegnerischen Angreifer und so konnte auch der in der zweiten Halbzeit für Steffen Roth zwischen den Pfosten agierenden Julian Schremmer im Tor der Gastgeber einige Würfe entschärfen. Das Angriffsspiel wurde geduldig und mit dem notwendigen Druck vorgetragen und die sich bietenden Chancen besser genutzt. Mit seinem Tor zum 14:10 (38. Minute) beendete Jonas Kielich einen blitzsauberen 4:0-Lauf der Wettertaler und Gästecoach Marco Schmidt sah sich zu einer frühen Auszeit gezwungen. Diese sollte jedoch noch keine Wirkung zeigen, denn den 14:11-Anschlusstreffer (7m-Tor Jan Kundt, 40. Minute) beantwortete Florian Großmann im Gegenzug und der alte Vier-Tore-Vorsprung war wieder hergestellt. Jetzt schlichen sich allerdings wieder einige Fehler im Spiel der HSG ein und der TV Wetzlar verkürzte innerhalb von fünf Minuten auf 15:14 (7m-Tor Jan Kundt, 47. Minute). Die Tauber-Sieben fing sich allerdings wieder und konnte auch in zwischenzeitlicher Unterzahl vorentscheiden auf 19:15 (Merlin Metzger, 52. Minute) wieder davonziehen. Diesen Vorsprung verwalteten die Wettertaler bis zum Ende und konnten einen verdienten 23:18-Heimsieg sowie zwei weitere Punkte auf der Habenseite verbuchen.

Mit nun 10:6 Punkten nimmt die HSG Wettertal Platz zwei ein, allerdings dicht gefolgt von der HSG Linden II sowie den beiden Mannschaften aus Buseck und Wetzlar. „Erstmal bin ich erleichtert und froh über die zwei Punkte heute. Das war ein hartes Stück Arbeit, welches wir uns bei einer besseren ersten Hälfte sicherlich hätten ersparen können. Die Tabellensituation sieht aktuell sicherlich gut aus, aber davon dürfen wir uns nicht blenden lassen. Wir haben noch vier Spiele vor der Brust und da die ersten fünf Mannschaften alle sehr eng beieinander liegen werden wir sicherlich noch mindestens zwei Siege benötigen, um uns von dem wahrscheinlich noch gefährdeten drittletzten Platz fernzuhalten,“ so ein erleichterter Sven Tauber nach dem Spiel. In der Tat könnte es in dieser Saison drei Mannschaften aus der BOL erwischen, die den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten müssen und da „wollen wir natürlich nicht dabei sein“. In der kommenden Woche erwartet die HSG Wettertal Tabellenschlusslicht HSG Marburg/Cappel. „Die Jungs aus Marburg und Cappel dürfen wir nicht unterschätzen. Die können auch alle Handball spielen,“ warnt Tauber bereits vor dem nächsten Gegner.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal: Julian Schremmer und Steffen Roth im Tor, Klaus Bergemann, Johannes Brückel (1), Yannick Kreuzer, Tom-Luca Kneissl, Florian Großmann (5/1), Jonas Kielich (5), Florian Zimmer, Andreas Boller (3), Finn Feltgen, Merlin Metzger (5/1), Timo Metzger (1) und Christian Schmidt (3)

TV Wetzlar: Marco Boelke und Sebastian Becker im Tor, Tim Friedrichs (1), Felix Breitfelder, Moritz Jung (2), Yannik Reitz (2), Sven Adams (2), Maximilian Käppler (2), Jan Kundt (7/5), Niklas Mohr (1), Mirco Stanzel, Michael Schetzkens, Johannes Schetzkens (1) und Manuel Weiss

Zeistrafen: Großmann (2) und Kneissl (2) / Friedrichs, Reitz, Adams, Stanzel und J. Schetzkens

Siebenmeter: Wettertal (3/2) – Wetzlar (5/5)

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