Bittere Heimniederlage für HSG Wettertal I

(fg) Am frühen Samstagabend hatte die HSG Wettertal I in der HH-Bezirksoberliga Gießen den Tabellennachbarn TV Wetzlar zu Gast. Am Ende stand in einer torarmen Partie mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten eine unnötige und mit Blick auf die aktuelle Tabellenentwicklung bittere 18:19-Heimniederlage auf der Anzeigetafel. „Wir haben den Anfang total verschlafen und waren in Hälfte eins im Angriff zu druck- und ideenlos. Wir haben uns dann zu allem Überfluss zu Undiszipliniertheiten hinreißen lassen und uns so zusätzlich geschwächt. In Hälfte zwei waren wir drauf und dran, das Spiel noch zu drehen und hatten dann mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung zum Ende hin etwas Pech. Aber die Niederlage müssen wir uns in erster Linie selbst zuschreiben,“ lautete die kurze Zusammenfassung eines sichtlich enttäuschten Wettertaler Trainers, Sven Tauber. Kurzfristig musste Tauber neben den Ausfällen von Jan Ockenfels, Timo Metzger und den Torhütern David Groß und Julian Schremmer noch auf Routinier Florian Zimmer verzichten.

Wie oben schon beschrieben, kamen die Wettertaler äußerst schwach aus den Startlöchern und was Tauber in den ersten 24 Minuten der Partie von seiner Mannschaft zu sehen bekam, zeichnete ihm große Fragezeichen ins Gesicht. Ganze drei (!!!) Tore standen bei seiner Mannschaft zu diesem Zeitpunkt zu Buche, während die Gäste bereits zehnmal ins Schwarze getroffen hatten. Gegen die schwache Angriffsvorstellung half auch keine Auszeit, die Tauber beim Stande von 3:8 (Yannic Dubiys, 15. Minute) nehmen sollte. „In der Abwehr haben wir noch ganz gut verteidigt, aber unsere Angriffsleistung war wenig inspirierend. Erst gegen Ende der ersten Hälfte war einigermaßen Zug in unsere Offensivaktionen und im Tor hat sich der Wechsel auf Steffen Roth ausgezahlt, der mit vielen Paraden dafür gesorgt hat, dass wir in Hälfte zwei Tor um Tor aufholen konnten,“ so der Wettertaler Trainer. Bezeichnend für die Offensivleistung war, dass der sonstige Wettertaler Toptorschütze, Merlin Metzger, an diesem Abend ohne Torerfolg blieb. Zwar konnten die Wettertaler den Rückstand bis zur Pause nicht verkürzen, sorgten aber zumindest dafür, dass er beim 6:12-Pausenrückstand (Yannick Kreuzer, 30. Minute) nicht weiter angewachsen war.

„Wir haben in der Halbzeit Tacheles geredet und uns für die zweiten dreißig Minuten einiges vorgenommen. Es hat zwar bis zehn Minuten vor Schluss gedauert, bis wir so richtig ins Rollen gekommen sind, aber da hatten wir immer noch die Chance, uns beide Punkte zu sichern. Wetzlar war in der zweiten Hälfte nicht mehr so souverän wie vor der Pause. Leider hat es am Ende nicht sollen sein und wir müssen uns nun mehr denn je wieder mit dem Thema Abstiegskampf befassen,“ blickt Tauber auch ein wenig sorgenvoll auf die kommenden Wochen, denn kurz vor Schluss musste Leistungsträger Lukas Walter verletzungsbedingt das Feld verlassen. „Wir müssen bei Lukas mal abwarten, was die kommenden Tage bringen.“ Bis zur 50. Minuten schafften es die Gäste, Ihren Vorsprung weitestgehend zu verteidigen und ließen die Wettertaler lediglich auf 12:17 (Leon Kaus) herankommen. „Dann schaffen wir es bis kurz vor Schluss, mehrmals auf ein Tor zu verkürzen, ohne aber den Ausgleich herzustellen. In dieser Phase hatten wir die Wetzlarer in Schlagdistanz. Aus unterschiedlichen Gründen sollte es an diesem Abend aber nicht mehr mit dem Sieg klappen,“ hatte Tauber bis zum Ende die Hoffnung, trotz des verkorksten Starts in die Partie noch etwas Zählbares mitnehmen zu können. „Mit Blick auf die Tabelle wird die Luft nach unten nun immer dünner und wir sollten schleunigst anfangen, wieder Punkte zu sammeln. Andernfalls könnten wir zum Saisonende eine böse Überraschung erleben.“

Im Stenogramm:

 HSG Wettertal I: Lutz Preckel und Steffen Roth im Tor, Finn Görlach (3), Ilias Jatouri, Yannick Kreuzer (1), Tom Luca Kneissl (3), Lukas Walter (4/1), Jonas Kielich (2), Finn Feltgen, Andreas Boller (2), Merlin Metzger, Leon Kaus (3) und Christian Schmidt

TV Wetzlar: Marco Boelke und Sebastian Becker im Tor, Jonas Dönges, Alexander Breining (2), Moritz Jung, Maximilian Käppler (5), Jan Kundt, Nils Lindenstruth (2), Mirco Stanzel (2), Maximilian Menger (2), Michael Schetzkens (1), Johannes Schetzkens, Yannic Dubiys (4/1) und Timon Bepperling (1)

Zeitstrafen: Boller (2), Walter, Metzger, Kaus, Schmidt und Tauber / Jung (3), J. Schetzkens und Bepperling

Rote Karte: - / Jung (3x2, 37.)

Siebenmeter: Wettertal (1/1) – Wetzlar (2/1)

Schiedsrichter: Andre Sussmann