HSG Wettertal unterliegt im Derby der HSG Butzbach

(fg) Die HSG Wettertal II musste in der HH-Bezirksliga B Gießen der Männer am vergangenen Samstag eine unnötige aber verdiente Niederlage gegen die Nachbarn von der HSG Butzbach quititeren. Die Gäste behielten dabei mit 27:30 (12:15) die Oberhand und profitierten vor allem von dem phasenweise ganz schwachen Abwehr- und Angriffsverhalten der Heimmannschaft. „Wir haben wieder einmal die erste Halbzeit verschlafen. In den ersten 15 Minuten waren wir scheinbar mit den Gedanken schon auf der anschließenden Weihnachtsfeier. Leider wiederholt sich das Ganze nun schon zu dritten Mal in dieser Saison, dass wir einem fünf, sechs, sieben Tore Rückstand hinterherlaufen,“ ärgerte sich Florian Großmann, Trainer der HSG Wettertal II, über das Spiel seiner Mannschaft. Dabei hätten die Wettertaler fast noch das bessere Ende auf ihrer Seite gehabt und konnten knapp sieben Minuten vor Schluss das erste und einzige Mal in Führung gehen. „Betrachtet man die vollen 60 Minuten können wir schon von einem verdienten Sieg der Gäste sprechen. Sie haben über einen Großteil des Spiels einfach cleverer und mit mehr Tempo agiert und fast ausschließlich geführt,“ erkannte Großmann aber auch die Leistung des Nachbarn an.

Bis zum 3:3 (Klaus Bergemann, 9. Minute) verlief die Partie ausgeglichen, allerdings merkte man den Gastgebern schon das Fehlen einiger Stammkräfte (u.a. fehlten mit Marvin Menges, Tobias Kreuzer und Merten Mosch drei Rückraumspieler) an. Vor allem im Angriff stotterte der Motor ganz ordentlich und in der Abwehr wurde zu selten ordentlich zugepackt und die Angriffshandlungen der Gäste unterbunden. „Wir haben in der Offensive teilweise die Bälle einfach weggeworfen oder uns unsaubere Kreisanspiele geleistet. In der Abwehr haben wir fast jedes Eins-gegen-Eins verloren und es Butzbach so leider viel zu einfach gemacht,“ musste Großmann fast machtlos mit ansehen, wie die Gäste nach elf Minuten bis auf 3:8 durch den überragenden 11-fachen Torschützen Leo Schindler davonzogen. Großmann sah sich daraufhin zu einer frühen Auszeit gezwungen und seine Mannschaft wachzurütteln. Leider zeigte dieses Vorhaben zunächst wenig Wirkung und die Gastgeber schafften es nicht, den Abstand deutlich zu verkürzen. Erst in doppelter Überzahl konnten Johannes Brückel mit einem Doppelschlag sowie Florian Zimmer den Rückstand bis zum Halbzeitpfiff auf 12:15 verkürzen.

„Wir haben in der Pause dann daran appelliert, dass wir uns im Angriff auf die einfachen Dinge konzentrieren wollen und die Butzbacher Defensive mehr in die Seitwärtsbewegung zwingen müssen,“ gab Großmann einen kleinen Einblick in seine Ansprache in der Kabine. Am Spielverlauf änderte sich jedoch zunächst weiterhin wenig. Die Wettertaler versuchten zwar viel, scheiterten aber immer wieder an technischen Unzulänglichkeiten oder mangelndem Spielfluss. „Wir haben natürlich über einen Großteil des Spiels in einer Besetzung gespielt, die so noch nie aufgelaufen ist,“ spielte Großmann darauf an, dass er neben dem einzigen etatmäßigen Rückraumspieler, Klaus Bergemann, mit Mario Bell und Stephan Leitner zweit Routiniers reaktivieren und den beiden A-Jugendlichen Nick Tauber und Tom Weckmann viel Verantwortung übertragen musste. Gerade Weckmann zeigte in seinem ersten Aktivenspiel „eine Leistung, auf die man aufbauen kann.“  Erst nach dem 20:24 (Lennard Hankel, 45. Minute) schienen die Wettertaler der Ernst der Lage so richtig erkannt zu haben und kamen innerhalb von fünf Minuten zum Ausgleich (24:24, Stephan Leitner, 50. Minute). „Jupp (Steffen Roth) war in dieser Phase ein starker Rückhalt und hat u.a. zwei Siebenmeter gehalten. In dieser Phase hatten wir das Gefühl, dass wir das Spiel komplett auf unsere Seite ziehen,“ konnte die Wettertaler Bank sogar den 26:25-Führungstreffer (7m-Tor Johannes Brückel, 54. Minute) bejubeln. „Leider haben wir uns in dieser Phase drei technische Fehler geleistet, die Butzbach dann eiskalt bestraft hat,“ war die Freude im Lager der Gastgeber nur von kurzer Dauer. Nach dem 27:29 hatten die Großmann-Schützlinge die Chance auf den Anschlusstreffer, scheiterten aber freistehend am Pfosten des Butzbacher Gehäuses. Der letzte Treffer durch Joshua Braasch zum 27:30-Endstand war denn auch leidglich rein kosmetischer Natur.

„Ich denke, es ist ganz gut, dass wir jetzt erstmal in die Winterpause gehen können. Die beiden letzten Spiele waren doch von der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, sehr enttäuschend. Man merkt den Spielern, die fast jedes Spiel über die volle Distanz gehen müssen, an, dass Sie eine Pause brauchen,“ so Großmann abschließend. Das nächste Spiel für die Wettertaler Spielgemeinschaft findet am 21.01.2024 (18 Uhr) in Driedorf statt.

Im Stenogramm:

 HSG Wettertal II: Steffen Roth und Niklas Rettig im Tor, Stephan Leitner (2), Johannes Brückel (8/6), Florian Zimmer (5), Florian Wießner, Jonas Heinze, Klaus Bergemann (5), Timo Metzger (4), Tom Louis Weckmann (1), Philipp Reuhl, Nick Tauber, Malte Zappe und Mario Bell (2)

HSG Butzbach: Jonas Stöhr und Tim Robert Sperzel im Tor, Lennard Hankel (6), Joshua Braasch (7), Leo Schindler (11/2), Oliver Koch (1), Jonas Odignal, Till Scheinig, Andreas Schuster (1), Nils Koglin (2) und Jonah Robert Schepp

 Zeitstrafen: Zimmer / Braasch, Koch, Schuster und Koglin

Siebenmeter: Wettertal (8/6) – Butzbach (5/3)

Schiedsrichter: Rainer David (HSG Grünberg/Mücke)