Spielbericht Männer 2 - Marburg/Cappel

Souveräner Heimsieg für HSG Wettertal II

(fg) Einen überzeugenden und verdienten Heimsieg feierten die Handballer der HSG Wettertal II in der HH-Bezirksliga B Gießen am vergangenen Samstagabend beim 35:29 (22:10) über die Gäste der HSG Marburg/Cappel II. Getrübt wurde der nie gefährdete Heimsieg allerdings von der schweren Verletzung von Rene Gath (Achillessehnenriss), dem die gesamte HSG-Gemeinde auf diesem Wege eine gute Besserung wünscht. Die Wettertaler mussten unter anderem auf die Stammkräfte Florian Heller, Marvin Menges, Michel Görlach und Daniel Sohn verzichten, konnten dafür aber kurzfristig auf Merten Mosch zurückgreifen. „Es war wichtig, dass Moe heute dabei war. Er hat ein wirklich gutes Spiel abgeliefert und wir hatten so im Rückraum nochmal eine Wechselmöglichkeit mehr. Gerade mit der Verletzung von Rene wäre es da sonst echt dünn geworden,“ war Trainer Florian Großmann wirklich happy über das Mitwirken des Routiniers. Aber auch die Gäste gingen personell auf dem Zahnfleisch, musste doch die Hälfte der Mannschaft bereist vorher bei ihrer Ersten aushelfen und stieß erst kurz vor Spielbeginn aus Linden zum Team. „Wir haben es in der ersten Hälfte gegen sicherlich keinen schlechten Gegner richtig gut verteidigt und nach vorne endlich mal konsequent zu Ende gespielt. Dass wir dieses Niveau nicht über die volle Spielzeit halten konnten war uns allen klar,“ wusste Großmann, dass die ersten dreißig Minuten bisher „das Beste waren, was wir in dieser noch jungen Saison gezeigt haben.“

Seine Jungs hatten sich sichtlich einiges vorgenommen und legten los wie die Feuerwehr. In der Abwehr wurde gut verschoben und gegen den Marburger Rückraum und den bisherigen Toptorschützen am Kreis (Maximilian Orth) aggressiv verteidigt. Daraus resultierten einige Ballgewinne, die in einfachen Tempogegenstoßtoren mündeten. „Wir hatten uns vorgenommen, die Marburger mit Ihren eigenen Waffen zu schlagen. Mit Blick auf die Ergebnisse aus der letzten und dieser Runde wussten wir, dass sie konsequent auf Tempo spielen. Da wollten wir von Anfang an dagegenhalten, auch weil einige der Gästeakteure schon das Spiel bei der Ersten in den Knochen hatten,“ gab Großmann einen Einblick in die vorgegebene Marschroute. Beim Stand von 8:2 (Tobias Kreuzer, 11. Minute) sah sich das Trainergespann der Gäste zur ersten Auszeit gezwungen. Die Wettertaler ließen sich aber von den etwas besser ins Spiel kommenden Marburgern nicht beeindrucken und behielten weiterhin den Fuß auf dem Gaspedal. Beim 13:3 (Philipp Rumpf, 15. Minute) war der erste 10-Tore-Vorsprung erreicht und weitere fünf Minuten später traf Klaus Bergemann nach einer schönen Einzelaktion zum 17:6, verletzte sich allerdings dabei am Arm und konnte von Großmann bis auf die letzten fünf Minuten nicht mehr eingesetzt werden. Aber auch diese Tatsache schockte die Gastgeber nicht wirklich, sondern es wurde weiterhin konsequent verteidigt und im Angriff nach den passenden Lösungen gegen die körperlich robuste 6:0-Abwehr der Gäste gesucht. Mit dem Schlusspfiff der ersten Hälfte durch den über weite Strecken gut leitenden Schiedsrichter Ulrich Wolf, gelang Klaus Bergemann der Siebenmeter er 22:10-Halbzeitstand. „Ich musste mich in der Halbzeit kurz kneifen, ob das wirklich real war. Die Jungs haben eine fantastische erste Hälfte gespielt und wenn durch die dicht gestaffelte Abwehr doch noch etwas durchkam, hat Jupp im Tor den Laden dicht gemacht,“ musste Großmann die erste Hälfte erst einmal richtig einordnen. Auch den Start in die zweite Halbzeit gestaltete die Heimmannschaft souverän und konnte den Vorsprung sogar leicht ausbauen (26:13, Benedikt Hübschle, 39. Minute). „Dann ist ein unerklärlicher Bruch in unser Angriffsspiel gekommen und auch in der Abwehr haben wir nicht mehr mit der letzten Konsequenz verteidigt. Marburg hat dann unsere Fehler im Angriff bestraft und uns vor allem über die zweite Welle und im Zusammenspiel mit dem Kreis ordentlich wehgetan. Diese zehn Minuten in der zweiten Hälfte müssen wir nochmal aufarbeiten, auch wenn ich das heute nicht zu hoch hängen will. Wir haben in dieser Phase in Konstellationen zusammengespielt, die wir so bisher noch nicht auf dem Platz hatten,“ suchte Großmann nach Erklärungen für den 1:8-Lauf von der 39. bis zu 48. Minute. Nach dem Verletzungsschock von Rene Gath schienen sich seine Spieler aber wieder auf Ihre Stärken zu besinnen und schafften es, dem eigenen Spiel wieder mehr Struktur zu geben. Mehr als auf fünf Tore lies man den Gast nicht mehr herankommen und so war es Merten Mosch vorbehalten, für den 35:29-Endstand zu sorgen.

„Ich kann heute nur der gesamten Mannschaft ein Riesenkompliment machen, was sie da vor allem in der ersten Hälfte abgeliefert hat. Hintenraus haben wir es dann trotz der Schwächephase souverän zu Ende gespielt. Unser Mittelblock hat über weite Strecken hervorragend gearbeitet und so konnten wir viele einfache Tore über die Erste Welle erzielen. Klaus (Bergemann) hat trotz seiner Verletzung wieder ein überragendes Spiel abgeliefert,“ lautete das Fazit eines überglücklichen Wettertaler Trainers Florian Großmann, dessen Mannschaft sich nun als Spitzenreiter in eine 14tägige Pause verabschiedet und erst am 05.11. mit dem Derby bei der HSG Butzbach wieder ins Geschehen eingreift.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal II : Niklas Rettig und Steffen Roth im Tor, Jonas Bayer, Philipp Rumpf (5), Tobias Kreuzer (6), Louis Heller (1), Johannes Brückel (2), Benedikt Hübschle (4), Klaus Bergemann (7/1), Rene Gath (2), Merten Mosch (6), Jonas Heinze, Jannis Tauber (1) und Kai Röhrsheim

HSG Marburg/Cappel II: Lukas Portjanow im Tor, Mika Meinecke, Niclas Roth (6), Jan-Niclas Gaubatz, Lennart Karrasch, Maximilian Orth (5/1), Jonas Maximilian Bastian (9), Matthias Kraus (3/2), Micha König (4), Jost Bister (1) und Fabian Dreps (1)

Zeitstrafen: Heller, Brückel und Gath / -

Siebenmeter: Wettertal II (1/1) – Marburg/Cappel (4/3)

Schiedsrichter: Ulrich Wolf

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