HSG Wettertal II verliert Spitzenspiel

(fg) In der HH-Bezirksliga B Gießen Männer kam es am vergangenen Wochenende zum Aufeinandertreffen der beiden Erstplatzierten HSG Wettertal II und TG Friedberg II. Die Gäste behielten dabei mit 27:32 (10:!4) die Oberhand und grüßen als einzige noch verlustpunktfreie Mannschaft von der Tabellenspitze. „Wir haben leider nur bedingt an die Leistung aus dem Driedorf Spiel anknüpfen können, wobei es ein wirklich gutes Spiel von beiden Mannschaften war. Friedberg hat in der Abwehr vor einem gut aufgelegten Eric Zerulla gut gearbeitet und im Angriff in kritischen Phasen immer wieder die passende Lösung gefunden hat. Vor allem Rückraumschütze Sönke Röhrs haben wir über die gesamte Partie nicht in den Griff bekommen,“ war Florian Großmann, Trainer der HSG Wettertal II, geknickt über die erste Niederlage der Saison, wusste aber auch, „dass wir gegen eine sehr gute Friedberger Mannschaft verloren haben.“ Wettertal musste in diesem Spiel auf Stammtorhüter Steffen Roth (verletzt) sowie den in den ersten Spielen gut aufgelegten David Wagner (privat) verzichten.

Der Start in die Partie verlief etwas holprig, da die Gäste der erwartet schwere Gegner waren und die Wettertaler Abwehr in der ersten Hälfte nur schwer ins Spiel fand. Beim 3:2 (Klaus Bergemann, 4. Minute) konnten die Gastgeber zwar erstmals die Führung übernehmen, Friedberg blieb aber dran und konnte beim 4:5 (Patrick Recknagel, 9. Minute) das Ergebnis wieder zu seinen Gunsten drehen. Wettertal glich kurz darauf wieder aus und bis zum 8:8 (Philipp Rumpf, 18. Minute) entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, wobei man der heimischen HSG bereits zu diesem Zeitpunkt anmerkte, dass der Angriffsmotor heute nicht so richtig ins Laufen kommen sollte. Immer wieder verwickelte man sich in Eins-gegen-Eins-Situationen und suchte den Weg übers Zentrum, was es der Gästeabwehr einfach machte, zu verteidigen. Da auch das Rückzugsverhalten nach Ballverlusten mangelhaft war, konnte sich die Truppe von Jörn Mangels (Trainer Friedberg II) problemlos auf 8:11 (Karim Kamili, 23. Minute) absetzen. „Wir können uns in der ersten Hälfte noch bei Niklas (Rettig) im Tor bedanken, dass wir nur mit 10:14 in die Halbzeit gehen. Er hat noch einige freie Dinger gehalten und uns so vor einem noch höheren Rückstand bewahrt. Das war leider eine unserer schwächeren Halbzeiten, die wir in der laufenden Saison bisher gespielt haben. Schade, dass das gerade im Topspiel passiert,“ so Großmann zu einer der entscheidenden Phasen im Spiel, als die Gastgeber in den letzten zehn Minuten vor dem Pausenpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Jürgen Strasheim leider den Rückstand nicht mehr verkürzen konnten.

„Für die zweite Hälfte hatten wir uns einiges vorgenommen. Vor allem im Angriff wollten wir mehr Bewegung reinbekommen und so die Abwehr in die Breite ziehen. Das hat an und für sich gut geklappt. Vor allem Tobi Kreuzer hat ein wirklich gutes Spiel gezeigt und die Friedberger Abwehr ein ums andere Mal ordentlich durchgewirbelt,“ so Großmann weiter. Nachdem Klaus Bergemann in der 32. Minute zum 12:14 verkürzt hatte und die HSG zu dieser Zeit in Überzahl agierte, schien es so, als ob die Wettertaler schnell ins Spiel zurückkommen könnten. Allerdings war es in dieser Phase immer wieder Sönke Röhrs, den die heimische Defensive nicht in den Griff bekam. So liefen die Großmann-Schützlinge bis zum 18:21 (Philipp Weide, 42. Minute) weiterhin einem Rückstand hinterher. „Danach hatten wir eigentlich unsere beste Phase und hätten uns auch mal auf zwei oder drei Tore absetzen müssen. Wer weiß wie der weitere Spielverlauf dann gewesen,“ keimte im Lager der HSG Wettertal nach einem 4:0-Lauf die Hoffnung auf, am Ende als Sieger vom Parkett zu gehen. Bis zum 24:23 (7m-Tor Johannes Brückel, 49. Minute) konnten die Gastgeber ihre Führung behaupten. „Nach dem Ausgleich lassen wir dann leider einen Siebenmeter aus und Friedberg geht wieder in Führung. Da hätten wir weiter vorne bleiben müssen,“ musste Großmann mit ansehen, wie seine Mannschaft ab diesem Zeitpunkt wieder einem Rückstand hinterherlief. „Bis zum 27:27 konnten immer wieder ausgleichen, mussten allerdings die letzten knapp acht Minuten auf Marvin Menges verzichten, der sich eine Augenverletzung zugezogen hat. Das hat uns hinten und vorne natürlich ein paar Prozentpunkte gekostet, obwohl auch er heute nicht seinen besten Tag hatte. Wir hoffen mal, dass er bis zum nächsten Wochenende wieder fit ist,“ wollte Großmann den Ausfall des in dieser Saison bisher stärksten Wettertalers nichts als Ausrede für die Niederlage gelten lassen. „Wir kriegen dann noch eine Zeitstrafe und geraten in Unterzahl mit drei Toren in Rückstand. Am Ende müssen wir die Abwehr öffnen und vorne schnelle Abschlüsse suchen. Das hat dann leider nicht mehr gereicht,“ fiel die Niederlage für den Wettertaler Trainer am Ende mit 27:32 sicherlich „um zwei bis drei Tore zu hoch aus.“

Trotz der Niederlage steht die HSG Wettertal II noch auf einem sehr guten zweiten Tabellenplatz und fährt am kommenden Samstag zum nächsten Derby beim TSV Södel II, der mit 4:2 Punkten aktuell auf Position sechs steht. Die Friedberger empfangen mit dem VfB Driedorf einen Gegner, der dieses Jahr einen kleinen Umbruch vornimmt und immer unangenehm zu bespielen ist.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal II: Lutz Preckel und Niklas Rettig im Tor, Philipp Rumpf (4), Tobias Kreuzer (5), Jasper Ole Hobler, Johannes Brückel (5/3), Florian Zimmer (3), Timo Metzger (1), Klaus Bergemann (6/2), Florian Wießner, Merten Mosch, Florian Heller, Nick Tauber und Marvin Menges (3)

TG Friedberg II: Eric Zerulla und Uwe Hergert im Tor, Philipp Weide (4/1), Jonas Urbainczyk (1), Tim Schäfer, Till Schnabel (2), Karim Kamili (2), Patrick Recknagel (5), Jakob Sommer (3), Steffen Rosenschon (2), Sönke Röhrs (9), Lukas Weide (1), Maximilian Messerschmidt (2) und Fabian Filusch (1)

 Zeitstrafen: Zimmer und Bergemann / Kamili, Recknagel und Messerschmidt

Siebenmeter: Wetteral (7/5) – Driedorf (1/1)

Schiedsrichter: Jürgen Strasheim (TSV Griedel)