(kzm) Am vergangenen Samstag trat die erste Frauenmannschaft der HSG Wettertal zu ihrem zweiten Saisonspiel an. Die ersten Wochen der noch jungen Saison gestalteten sich hierbei mehr als chaotisch, fand für die Mannschaft von Trainer Holger Weisel doch keines der ersten Spiele am ursprünglich festgelegten Termin statt. Eine Reihe von Spielverlegungen und außerplanmäßigen Spielen mit ein- bzw. mehrwöchiger Pause zwischendrin machten es der Mannschaft schwer, in den Rhythmus der neuen Saison zu kommen. Außerplanmäßig reiste man am Wochenende also nach Marburg, um dort, nach dem weniger erfolgreichen Saisonstart, endlich die ersten zwei Punkte einzufahren.

Man hatte sich viel vorgenommen und die letzten Wochen hart gearbeitet, um die Fehler des ersten Spiels nicht zu wiederholen. Nichtsdestotrotz starteten die Wettertalerinnen nicht optimal in die Partie. Insbesondere die Chancenverwertung galt es in den ersten 15 Minuten zu bemängeln, denn die herausgespielten Chancen wurden weitestgehend nicht genutzt, weshalb man mit drei Toren ins Hintertreffen geriet (8:5, 14. Minute, Franziska Bahnmüller). Die darauffolgende Auszeit sollte genutzt werden, um die Spielstrategie nochmals in Erinnerung zu rufen.

Zunächst schien es, als hätte die Ansprache gefruchtet, kam man doch auf ein Tor heran (8:7, 15. Minute, Jennifer Wolfner), jedoch spielten die Wettertalerinnen sowohl die darauffolgenden Angriffe als auch die neu formierte 5:1-Deckung nicht konsequent genug, was die Marburgerinnen mit einem 3-Tore-Lauf bestraften (11:7, 18. Minute, Silja Schlue). Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit gehörten dann jedoch den Gästen. Man schaffte es endlich, die Defensive zu stabilisieren und sich Bälle zu erkämpfen. Beim 12:12 durch Jennifer Wolfner (24. Minute) konnte man erstmals ausgleichen, fünf Minuten später war es Johanna Wolf, die erstmals die Führung für die Gäste herauswerfen konnte (13:15). Kurz vor der Pause konnte Vanessa Ohm für die Marburgerinnen noch auf den 14:15-Pausenstand verkürzen.

Für die zweite Hälfte nahm man sich vor, die Deckung aggressiv und kompakt zu gestalten, um daraus zu einfachen Toren über die erste und zweite Welle zu gelangen. Leider gelang es der Mannschaft nicht, diese Vorsätze zu erfüllen, weshalb man in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit sechs Gegentore hinnehmen musste, während man selbst nur zwei Mal zum Torerfolg kam. Der restliche Spielverlauf bat einen bekannten Anblick: die Wettertalerinnen versuchten, nun wieder in einer 6:0-Deckung, die Defensive zu stabilisieren, ließen jedoch im Angriff die Durchschlagskraft vermissen. Erst kurz vor Schluss bot sich nochmals die Möglichkeit, das Spiel noch für sich zu entscheiden. Beim Stand von 27;26 (57. Minute, Charlotte Brückel) hatte man einen Punktgewinn wieder zum Greifen nahe, versäumte es jedoch, den Ausgleich zu erzielen. Letztendlich musste man dann noch zwei Gegentore zum 29:26-Endstand hinnehmen.

Die Niederlage muss man hierbei wieder auf die eigene Kappe nehmen. Hätte man sowohl in der Abwehr als auch im Angriff die einfachen Fehler abgestellt, wäre das Spiel wahrscheinlich anders verlaufen. Ob es nun positiv oder negativ ist, dass man erneut zwei Wochen Zeit hat, sich auf das nächste Spiel einzustellen, wird sich zeigen. Bis zum ersten Heimspiel muss jedoch weiterhin an der Kompaktheit der Defensive und vor allem der Chancenverwertung im Angriff gearbeitet werden.

 

Im Stenogramm:

HSG Wettertal: Patricia Haub und Tamara Marsteller im Tor, Charlotte Brückel (4, 2/3), Lisa Glaum (1), Elisa Kerschner (1), Sophie Kerschner (7, 6/6), Hannah Kielich (1), Laura Kunzelmann, Hanne Müll (1), Alina Rettig (2), Mona Weil (1), Johanna Wolf (3) und Jennifer Wolfner (5)

HSG Marburg/Cappel: Stefanie Quent im Tor, Franziska Bahnmüller (5), Antoina Fürst (10, 4/5), Franziska Hüppe (3), Vanessa Kuhl, Viktoria Marquardt (8), Vanessa Ohm (1), Gabriele Petznick, Silja Schlue (2) und Johanna Schneider

Zeitstrafen: Weil / Fürst, Marquardt