Mühsamer Arbeitssieg für HSG Wettertal II

(fg) Die HSG Wettertal II hat in der HH-Bezirksliga B Gießen der Männer ihren Negativtrend durchbrochen und gegen den Tabellenvorletzten, den TSV Södel II, am Ende verdient mit 30:27 (14:9) gewonnen. „Das Ergebnis war knapper als es der Spielverlauf hergibt. Wir haben es Södel im letzten Viertel der Partie zu einfach gemacht, Ergebniskosmetik zu betreiben. Bei acht Toren Vorsprung dreizehn Minuten vor Schluss müssen wir eigentlich den Sack komplett zu machen und das Spiel deutlicher gestalten. Mir hat da die letzte Konsequenz gefehlt, auch wenn wir natürlich viel durchgewechselt und jedem Spieler seine Spielanteile gegeben haben,“ war Florian Großmann, Trainer der HSG Wettertal II, letztlich nicht komplett zufrieden mit dem Ergebnis. Trotz des Sieges und der damit verbundenen Tatsache, dass die HSG den Abstand zu den bedrohten Rängen wieder etwas vergrößert hat, müssen die Wettertaler mit den Verletzungen von Philipp Rumpf (Daumen), Steffen Roth (Schulter) und Malte Zappe (Fuß) drei Wehrmutstropfen verkraften. „Bei allen drei müssen wir mal abwarten, was die kommenden Tage bringen und ob Sie beim nächsten Spiel wieder einsatzbereit sind. Mein Bauchgefühl sagt mir aber eher, dass wir einige Wochen auf sie werden verzichten müssen,“ so der Wettertaler Übungsleiter.

Bis zum 3:3 (Jan Schäfer, 6. Minute) gestaltete sich das Wetterauer Derby ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft. Nach dieser Anfangsphase übernahmen die Gastgeber jedoch mehr und mehr das Kommando und erarbeiteten sich eine komfortable 11:6-Führung (Philipp Rumpf, 16. Minute). „Niklas Rettig hat nach seiner Einwechslung viele Bälle gehalten und uns so einen gewissen Rückhalt gegeben. Die Abwehr hat besser gearbeitet und wir sind konsequent ins Tempo gegangen. Södel konnte dem auch aufgrund des dünn besetzten Kaders wenig entgegensetzen. Lediglich Andreas Hofman, Julius Schiller und mit Abstrichen Jan Schäfer mussten wir ein ums andere Mal gewähren lassen,“ so Großmann zur stärksten Phase seines Teams in Hälfte eins. Die Belohnung war das 14:8 durch den A-Jugendlichen Nick Tauber in der 23. Minuten. Nach dem Södler Anschlusstreffer (14:9, Julis Schiller) gönnten sich die Kontrahenten eine längere Torpause, ehe durch Schiedsrichter Jörg Schepp der Pausenpfiff ertönte.

Finn Feltgen beendete beim 15:9 (33. Minute) die fast zehnminütige Durststrecke und die Mannschaften schienen ihr Visier wieder richtig eingestellt zu haben. Auf beiden Seiten traten die Angriffsreihen nun in den Vordergrund, wenngleich die Gastgeber den Abstand konstant bei fünf Toren halten konnten. Nach dem 22:17 (Andreas Hofmann, 43. Minute) drehten die Wettertaler in Überzahl nochmal auf und stellten das Ergebnis auf 25:17 (Johannes Brückel, 47. Minute). Nach dieser vermeintlichen Vorentscheidung kassierte die HSG allerdings drei Tore innerhalb von 40 (!!) Sekunden und die Gäste konnten auf 20:25 verkürzen. „Scheinbar haben meine Jungs dann gedacht, dass sie es locker runterspielen können. Die letzten fünfzehn Minuten haben wir mit 5:10 verloren, weil wir uns im Angriff einige leichte Fehler und schlechte Abschlüsse geleistet haben. Wir haben natürlich auch in einigen Konstellationen gespielt, wie wir sie im Rest der Runde wahrscheinlich eher selten sehen werden,“ wollte Großmann den Stab nicht gänzlich über seine Spieler brechen, sondern eher die Gäste für ihre Einstellung loben. „Sie haben die zweite Hälfte eigentlich komplett mit ihrer ersten Sieben durchgespielt während wir wechseln konnten. Von daher hatte ich mir eigentlich ein deutlicheres Ergebnis erhofft, bin aber trotzdem einfach nur erleichtert und glücklich, dass sich meine Jungs nach vier Niederlagen in Folge mit einem Sieg belohnt haben,“ so Großmann abschließend zum letztlich souveränen 30:27-Derbysieg. „Wir haben heute die Verantwortung auf viele Schultern verteilt, sodass sich fast jeder in die Torschützenliste eintragen konnte,“ wollte Großmann aus der geschlossenen Mannschaftsleistung leidglich Torhüter Niklas Rettig („Er hat viele klasse Paraden gezeigt!“) und Klaus Bergemann, der in der Endphase einige wichtige Aktionen hatte und viel Ruhe ausgestrahlt hat, hervorheben. Jetzt gehen die Mannschaften erstmal in die kurze Faschingspause ehe die Wettertaler in 14 Tagen bei den Nachbarn von der HSG Mörlen II zu Gast sind.

Im Stenogramm:

HSG Wettertal II: Steffen Roth und Niklas Rettig im Tor, Philipp Rumpf (3), Tobias Kreuzer (4), Johannes Brückel (2), Florian Zimmer (5), Finn Feltgen (4), Klaus Bergemann (6/1), Florian Wießner, Florian Heller (2/1), Philipp Reuhl, Jannis Tauber (1), Nick Tauber (3) und Malte Zappe

TSV Södel II: Rene Gruner und Jens Kinzel im Tor, Nick Schlichting (1), Sanel Sivac (1), Martin Lisson, Andreas Hofmann (10/1), Tom Lisson (1), Jan Niklas Zinsheimer (3), Jan Schäfer (4), Oliver Kähne und Julius Schiller (7)

Zeitstrafen: Feltgen / Hofmann

Siebenmeter: Wettertal (4/2) – Södel (1/1)

Schiedsrichter: Jörg Schepp (HSG Kleenheim-Langgöns)