HSG Wettertal gewinnt und verliert Yannic Tauchmann

(fg) Die HSG Wettertal ist in der HH-Bezirksoberliga Gießen Männer mit einem souveränen 24:34- Auswärtssieg in die neue Runde gestartet. Die Gäste konnten dabei mit einem Start-Ziel-Sieg aufwarten und lagen in der gesamten Partie in Führung. „Wir sind sehr gut reingekommen und haben aus einer stabilen Abwehr mit einem gut aufgelegten Julian Schremmer im Tor agiert. So konnten wir einige Tempogegenstöße über Merlin (Metzger) zu Torerfolgen nutzen,“ war Sven Tauber, Trainer der HSG Wettertal, froh über den geglückten Saisonstart und attestierte neben der guten Abwehrarbeit vor allem Michel Görlach in Hälfte zwei ein gutes Spiel. Getrübt wurde der deutliche Auswärtssieg allerdings von einer schweren Verletzung des Wettertaler Neuzugangs Yannic Tauchmann. „Yannic hat sich bei einer Angriffsaktion nach sechs Minuten schwer verletzt. Wir müssen aktuell von einem Achillessehnenriss ausgehen, was gleichbedeutend mit einem monatelangen Ausfall einhergeht. Das ist vor allem für Yannic sehr tragisch, der sich mit seinen neuen Mannschaftskollegen einiges vorgenommen hatte,“ stand Tauber auch noch Stunden nach dem Spiel das Entsetzen über die Schwere der Verletzung ins Gesicht geschrieben.

Neben Leon Kaus droht den Wettertalern somit der zweite längerfristige Ausfall. „Eigentlich wollten wir mal eine Saison ohne größere Verletzungen durchziehen. Das ist jetzt schon Geschichte,“ so der Wettertaler Trainer weiter. „Wie die Mannschaft auch diesen Ausfall und die rote Karte gegen Lukas (Walter) nach zwanzig Minuten dann kompensiert hat, ist aller Ehren wert!“ Nach dem deutlichen Auswärtssieg in der vergangenen Runde wollten die Wettertaler auch dieses Mal die Punkte aus der Sporthalle Dalheim entführen und bereits nach vier Minuten konnten die Schmidt & Co. eine 0:3-Führung (Michel Görlach) bejubeln. Fünf Minuten später erzielte Merlin Metzger das 2:6 und Wetzlars Trainer, Marco Schmidt, sah sich zu einer frühen Auszeit gezwungen. Diese sollte aber nur bedingt fruchten, agierten die Mannen aus dem Wettertal doch zu kompakt in der Abwehr und nutzten im Angriff die sich bietenden Chancen. Nach einem Doppelschlag von Lukas Walter lagen die Gäste mit 5:10 (17. Minute) in Führung. „Lukas hat bis zu seiner roten Karte in der 21. Minute ein gutes Spiel gemacht und fünf Tore beigesteuert.

Insgesamt haben wir in Hälfte eins sowohl in der Abwehr als auch im Angriff sehr gut harmoniert und funktioniert,“ konnte Tauber fast über den gesamten Rest der ersten dreißig Minuten eine 4- bis 5-Tore-Führung seiner Mannschaft bejubeln. Dass beim TV Wetzlar im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen mit Boelke, Käppeler, Jung und Dubiys wichtige Stützen verletzungsbedingt fehlten oder gar eine Handballpause eingelegt haben, kam den Wettertalern natürlich zu Gute. Sieht man demgegenüber aber die Ausfälle von Kaus, Tauchmann und die rote Karte gegen Walter, dann darf man die Leistung der Gäste getrost als souveränen Erfolg einstufen.

Die zweite Hälfte verlief zunächst relativ ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Gäste. Sowohl Andreas Boller (12:18, 37. Minute) als auch Merlin Metzger (14:20, 40. Minute) sorgten für eine beruhigende Sechs-Tore-Führung. Die Vorentscheidung fiel dann innerhalb von drei Minuten, als die Wettertaler Deckung mit „Schremmi“ im Tor Beton anrührte und die HSG nach einem 0:3-Lauf mit 15:23 (Merlin Metzger, 44. Minute) erstmals mit acht Toren davongezogen war. „Wetzlar hat zwar nie aufgegeben und sich gegen die Niederlage gestemmt, aber wir waren an diesem Tag einfach besser und haben den Sieg am Ende auch in dieser Höhe absolut verdient,“ zollte Tauber dem Gegner Respekt für seine Einstellung trotz der drohenden Niederlage. Die Gäste ließen die Wetzlarer nicht mehr näher als auf sieben Tore herankommen.

Der junge Michel Görlach wusste in Hälfte zwei mit sechs seiner acht Tore zu überzeugen und sorgte mit Jonas Kielich (zweite Halbzeit fünf Tore) im Angriff für viel Torgefahr. Auf Wetzlarer Seite stemmte sich vor allem Maximilian Menger, am Ende mit neun Toren Top-Torschütze der Partie, gegen die Auftaktniederlage. Andi Boller war es vorbehalten, in der 53. Minute die magische 30-Tore-Grenze für die Gäste zum 21:30 zu durchbrechen, ehe Jonas Kielich in der letzten Minute zum 24:34-Auswärtssieg einnetzen durfte. „Ich bin super happy mit dem Ergebnis und froh, dass wir positiv in die Runde gestartet sind. Die Verletzung von Yannic ist natürlich ein Wehrmutstropfen und hier sind wir im weiteren Verlauf der Runde nun wieder gezwungen, zu improvisieren,“ so Tauber abschließend. In der kommenden Woche gastiert die HSG Wettertal bei der HSG Großen-Buseck/Beuern zu ihrem zweiten von drei Auswärtsspielen zu Rundenbeginn und möchte dort ihren teuer bezahlten Sieg sicher gerne bestätigen.

Im Stenogramm:

TV Wetzlar: Sebastian Becker und Manuel Weiss im Tor, Jonas Dönges (1), Sven Adams, Tim Friedrichs (2), Jan Kundt (1), Alexander Breining (2), Lukas Janfrüchte (3), Niklas Mohr, Mirco Stanzel, Maximilian Menger (9/2), Michael Schetzkens (4), Johannes Schetzkens (2/1) und Timon Bepperling

HSG Wettertal I : David Groß und Julian Schremmer im Tor, Ilias Jatouri (1), Yannick Kreuzer, Tom Luca Kneissl, Lukas Walter (5), Jonas Kielich (6), Yannic Tauchmann, Marcel Mengel (2), Andreas Boller (2), Merlin Metzger (7/2), Michel Görlach (8) und Christian Schmidt (3)

Zeitstrafen: Kundt und Breining / Schmidt
Rote Karte (ohne Bericht): - / Walter (21.)
Siebenmeter: Wetzlar (7/3) – Wetteral (3/2)
Schiedsrichter: Peter Rau (HSG Dilltal)