Spielbericht Wiesbaden - Frauen 1

Wettertaler Negativserie hält an

(kzm) Die Stimmung bei den ersten Frauen der HSG Wettertal ist nach der fünften Niederlage in Folge gedrückt. Auch gegen den Mitaufsteiger aus dem Bezirk Frankfurt – die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden – konnte die Mannschaft von Trainer Tim Langsdorf nicht punkten. Dabei sah es zu Beginn der Partie gut für die Gäste aus der Wetterau aus:

Die Wettertalerinnen starteten fulminant in die Partie am Sonntagnachmittag. Durch eine konzentrierte Abwehrleistung und ein engagiertes Offensivverhalten – laut Langsdorf „die beste Saisonleistung“ seiner Mannschaft – behaupteten die Gäste die Anfangsminuten für sich und spielten sich eine 1:4-Führung (Weil, 8‘) heraus. Diese Führung konnten die Wettertalerinnen erst einmal behaupten, was in den bisherigen Partien der laufenden Saison nicht gelungen war. Jedoch kamen nun auch die Gastgeberinnen besser ins Spiel und konnten den Rückstand Tor um Tor verkürzen, bevor es letztlich Carolin Schneider war, die in der zwölften Minute den Ausgleichstreffer erzielte (5:5).  

Auf unerklärliche Weise kam es anschließend erneut zum Bruch im Wettertaler Spiel. Ausschlaggebend war ein Ballverlust im Tempogegenstoßversuch, doch auch die anschließende Spielphase waren laut Langsdorf Minuten „zum Vergessen“.  Nichtsdestotrotz gelang es den Wiesbadenerinnen zu diesem Zeitpunkt nicht, sich entscheidend abzusetzen. Zwar gab die Heimmannschaft nun den Ton an, mehr als eine knappe Führung war jedoch nicht drin. Aus diesem Grund gelang es der HSG Wettertal in der ersten Halbzeit, das Spiel spannend zu halten. Kurz vor der Pause erzielte Lara Roos noch einmal den Führungstreffer für Wettertal (11:12, 28‘), bevor es schließlich Magda Werer war, die mit ihrem Treffer den 12:12-Halbzeitstand herstellte.  

Wer auf Grundlage des Halbzeitergebnisses jedoch ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der zweiten Halbzeit erwartet hat, sollte bitter enttäuscht werden. Die Gastgeberinnen kamen deutlich motivierter und mit dem klaren Ziel, die ersten zwei Saisonpunkte einzufahren, aus der Kabine. Der Mannschaft aus der Landeshauptstadt gelang es im Gegensatz zu den Wettertalerinnen, die eigenen Fehler aus der ersten Halbzeit zu minimieren und sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Die Wettertalerinnen hingegen zeigten einen sehr uninspirierten Auftritt, der sich insbesondere in den sich häufenden Ballverlusten äußerte. Aus diesem Grund kam es, wie es kommen musste: Zwar schafften es die Gäste, in den ersten Minuten der zweiten Spielhälfte noch dranzubleiben, danach jedoch setzte sich Wiesbaden relativ zügig ab (16:13, Werer per 7m, 40‘).

Den Wettertalerinnen, die bereits mehrere Male in dieser Saison deutlich höhere Rückstände egalisiert hatten, fehlte in dieser Phase das Einfallsreichtum, um den Spielstand wieder zu den eigenen Gunsten zu drehen. Zehn Minuten vor Schluss sah man sich dann mit einer Zeitstrafe konfrontiert. Die daraus resultierende Überzahl nutzten die Wiesbadenerinnen, um sich letztlich spielentscheidend mit sechs Toren abzusetzen (21:16, Natter, 55‘). In den letzten fünf Minuten des Spiels gelangen den Gästen lediglich noch zwei Tore, wobei Katharina Exner mit dem Schlusspfiff den Treffer zum 23:18-Endstand erzielte.

Nach fünf Niederlagen in Folge zeigte sich Wettertals Trainer nach dem Spiel ratlos: „Ich weiß gerade nicht so richtig weiter. Irgendwie scheint die Tatsache, dass wir aktuell gegen den Abstieg spielen, nicht so richtig angekommen zu sein.“ Die sonst so starke Mentalität seines Teams sei im Moment nicht so deutlich zu spüren wie in den vergangenen Wochen. „Dass wir zur Halbzeit nicht deutlich zurückliegen, lag lediglich daran, dass Wiesbaden in der ersten Halbzeit nicht die Mittel und Wege gefunden hat, die eigenen Angriffsbemühungen erfolgreich abzuschließen. Auf der anderen Seite legen wir aber ein katastrophales Abschlussverhalten an den Tag“, bilanzierte Langsdorf. Es seien nun dringend Änderungen notwendig, damit man in der Landesliga punkten könne.

Die nächste Chance auf zwei Punkte bietet sich den Wettertalerinnen am 29.10.2023. Um 17 Uhr gastiert dann der aktuelle Tabellenvorletzte – der TSV Griedel – in der Wettertalhalle. Gegen den direkten Tabellennachbarn gilt es dann, die ersten Punkte der laufenden Saison einzufahren und die Negativserie zu brechen.

Im Stenogramm:

HSG VfR/Eintracht Wiesbaden: Suada Abdihodzic und Helga Kinsombi im Tor; Natalie Antl, Sacinti Cansel, Marla Fuchs, Sophia Kemmler (1), Alicia Natter (7), Miriam Reitel (2), Antonia Rudelic, Carolin Schneider (6), Juliane Schüßler, Lara Schwarz, Marketa Soukupova (3) und Magda Werer (4)

HSG Wettertal: Anne-Sophie Glock und Patricia Haub im Tor; Katharina Exner (1), Elisa Kerschner (7), Sophie Kerschner (3/1), Saskia Müller, Luisa Noll, Alina Rettig (2), Emma Ritzel, Lara Roos (2), Hannah Schepp, Mona Weil (1) und Jenny Wolfner (2)

Siebenmeter: 4/2 – 3/1

Zeitstrafen: Kemmler, Sacinti, Schüßler / Exner, E. Kerschner, Roos

 

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