(ba)  In der Handball-Bezirksliga B Gießen der Männer steht nach der Weihnachts-und Neujahrspause der letzte Vorrunden-Spieltag an.  Tabellenführer HSV Butzbach/Degerfeld hat die Vorrunde bereits beendet und startet am Samstag mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Eibelshausen/Ewersbach in die zweite Serie. Die Mannschaft von Trainer Holger Weisel steht vor einer schweren Aufgabe, die nur in Bestform gelöst werden kann, denn die Gastgeber gelten als heimstark. Nicht weniger schwer wird es der Rangzweite VfB Driedorf, der nach Minuspunkten mit dem HSV gleichauf ist, bei der Reserve der HSG Mörlen am Samstag in der Sporthalle Nieder-Mörlen haben. Der Dritte TSV Kirchhain II liegt lediglich drei Zähler hinter dem Spitzenduo zurück. Da will die Mannschaft aus dem Marburger Land unbedingt dranbleiben und die punktgleiche TG Friedberg II in die Schranken weisen. Die HSG Kirch/Pohl-Göns/Butzbach erwartet am Samstag um 20.00 Uhr in der Mehrzweckhalle die HSG Wettertal II zum Derby. Es wird ein kampfbetontes und ausgeglichenes Spiel erwartet. Die HSG Pohlheim III trifft zu Hause auf das Schlusslicht SV Stockhausen. Mit einem doppelten Punktgewinn wollen die Gastgeber näher an das Mittelfeld der Tabelle herankommen. Spielpause hat der TSV Griedel II.

HSG Kirch/Pohl-Göns/Butzbach – HSG Wettertal II  (Sa. 20.00)

Mit der Punktausbeute von 10:12 Zählern hätte vor der Saison im Lager der HSG Kirch/Pohl-Göns/Butzbach nach den vielen Abgängen wichtiger Spieler kaum jemand gerechnet. Der neue Trainer Joachim Schneider hat es fertig gebracht, in kurzer Zeit eine neue Mannschaft, bestehend aus vielen jungen Spielern und einigen in der Minderzahl erfahrenen Akteuren, zu formen. Dass dieser Prozess noch in vollem Gange ist, konnte im Verlauf der Vorrunde beobachtet werden. Die Mannschaft startete zunächst holprig, wobei Trainer Schneider heute noch der 25:27-Pleite bei seinem Stammverein HSG Pohlheim III nachtrauert. Aus 2:4 Punkten nach dieser Niederlage wurden durch Siege gegen die HSG Mörlen II, den TSV Kirchhain II und die HSG Eibelshausen/Ewersbach, übrigens alle vor heimischem Publikum, 8:4 Punkte. Nach diesem Hoch folgte prompt ein Tief. Bei der HSG Lollar/Ruttershausen II kassierten die instabilen Schneider-Schützlinge eine deutliche Pleite und auch zu Hause gegen den Aufsteiger TG Friedberg II, dem man 21:22 etwas unglücklich unterlag, lief einiges nicht wie gewünscht. Dafür überraschte die Mannschaft mit einem Unentschieden in Dilltal. Bei der deutlichen Heimniederlage im Derby gegen den Tabellenführer HSV Butzbach stürzte die Mannschaft von der einen in die andere Verlegenheit. Zum Jahresabschluss gab es beim Nachbarn TSV Griedel II in der Butzbacher Sporthalle noch ein zufriedenstellendes 23:23-Unentschieden. „Gegen Griedel haben wir schwach gespielt und viele Chancen ausgelassen. Zuletzt hat meine Mannschaft Charakter gezeigt und einen 21:23-Rückstand noch egalisiert“, meinte Trainer Joachim Schneider, der die jungen Spieler aus der A-Jugend  ins Team integrieren konnte.

Zweimal hat die HSG  in der Winterpause trainieren können. Dem Gegner aus Münzenberg/Gambach/Oppershofen wird  es kaum besser gegangen sein. Wettertals Trainer Steffen Häuser, ein renommierter Kirch-Gönser Handballer, hat nach anfänglichen Schwierigkeiten infolge der Fusion der HSG Münzenberg/Gambach mit dem WSV Oppershofen eine starke Mannschaft hingebogen. Fünf der letzten sechs Spiele konnten gewonnen werden. Zuletzt behauptete man sich mit 28:25 Toren gegen die HSG Mörlen II und mit 32:28 Treffern bei der HSG Pohlheim III. Die Abstiegsgefahr scheint somit gebannt. Im Team um den routinierten Gambacher Kai-Uwe Ratz  sowie Stephan Leitner haben die Handballer aus Oppershofen ein Übergewicht. Auf beiden Seiten geht man hoch motiviert in das Derby. Butzbachs Übungsleiter Joachim Schneider sieht durch den Heimvorteil in der Mehrzweckhalle seine Mannschaft auf Augenhöhe mit der Wettertaler Reserve. „Wir müssen in der Deckung aufmerksam und aggressiv sein und mit viel Kampfgeist und Leidenschaft agieren, um den Gäste-Angriff nicht zur Entfaltung kommen zu lassen“, fordert Schneider von seinen Jungs. Weil die Chancenverwertung bislang nicht gerade zu den Grundkompetenzen seines Teams zählte, hofft Schneider in der Offensive auf eine Leistungssteigerung. Er glaubt, dass die Tagesform die Entscheidung im Derby bringen wird. Ein Punktgewinn wäre für die HSG  K/P/G/Butzbach Gold wert, weil man sich in diesem Fall ein wenig von der abstiegsbedrohten Zone absetzen kann, denn der Klassenerhalt ist im Hinblick auf die recht lange Rückrunde noch nicht „in trockenen Tüchern“.  

Hermann Bang