Vorschau Männer 1 - Linden

HSG Wettertal erwartet Spitzenreiter Linden am Samstag in der Wettertalhalle

(fg) Wenn in der HH-Bezirksoberliga Gießen am Samstag um 19:30 Uhr in der Wettertalhalle in Rockenberg das Spiel zwischen der HSG Wettertal und dem Spitzenreiter aus Linden angepfiffen wird, sollte, aufgrund der aktuellen Tabellensituation, der Sieger eigentlich bereits feststehen. Die HSG Linden scheint nach Ihrem Landesligaabstieg kaum schlagbar. Lediglich in Mörlen musste der designierte Aufsteiger ersatzgeschwächt mit 29:28 die einzige Niederlage in dieser Saison einstecken. Ansonsten scheint die Mannschaft von Trainer Conrad Melle schier übermächtig und überrollt fast jeden Gegner. Angeführt von Nikolas Adamczyk besticht die HSG Linden in allen Mannschaftsteilen mit landesligatauglichen Spielern, egal ob im Tor, in der Abwehr oder im Angriff. Adamczyk selbst gelang in dieser Saison bereits das Kunststück, gegen den TV Wetzlar 19 Tore aus 19 Versuchen zu erzielen. Er ist einer der Spieler, der auch locker in der Oberliga mithalten kann.

„Leider läuft ein Handballspiel nicht wie ein Fußballspiel. Hier könnte man einfach mauern oder den berühmten Bus vorm Tor parken, um dann mit einem unberechtigten Elfmeter in der Nachspielzeit den Überraschungssieg einzufahren. Dafür passiert im Handball einfach zu viel. Hier ist Klasse, Masse, Fitness und die Gesundheit der Spieler eben nicht so einfach wegzukämpfen wie im Fußball. Diese Faktoren werden sich im Handball zu 99% immer über die 60 Minuten durchsetzen,“ gibt Sven Tauber, Trainer der HSG Wettertal, im Vorfeld der eher ungleichen Partie zu bedenken.

Sicherlich gibt es eben auch diese Tage, an welchen beim Underdog alles klappt und beim Favoriten nichts geht. Auf einen solchen Tag muss man am Samstag im Lager der HSG Wettertal hoffen. Allerdings ist der Kader der Heimmannschaft im Moment sehr angeschlagen. Hinzu kommt, dass die letzten Monate nicht für allzu großes Selbstbewusstsein gesorgt haben, da man fast immer auf der letzten Rille in die Partien gehen musste, um dann am Ende ohne Zählbares dazustehen. Ausnahme war das Spiel gegen Lumdatal, als man seit Ewigkeiten mit einer ausgewogenen Mannschaft auflaufen konnte und jede Position doppelt besetzt war. In diesem Spiel konnte man permanent wechseln und somit den Druck in der Deckung und im Angriff hochhalten. Dies ist in der laufenden Runde leider bisher nicht so oft der Fall gewesen.


„Natürlich wird das Team am Samstag alles versuchen, um ordentlich dagegenzuhalten und alles in die Waagschale zu werfen, was im Tank ist. Das Mindeste was man erwarten kann ist, dass die Spieler heiß in die Halle kommen, um dann eben alles zu geben. Wenn es dann nicht reicht, dann ist dies einem starken Gegner und nicht der mangelnden Einstellung zuzuschreiben,“ setzt Tauber ein wenig auf die in der Vergangenheit regelmäßig Vorteilhaftigkeit eines Heimspiels, in dem die Wettertaler Vieles über Emotionen ausgleichen konnten. Unabhängig vom Spielverlauf am Wochenende kommen auf die HSG Wettertal und das Umfeld weitere Wochen zu, welche aktuell nicht nach großem Erfolg riechen.

Nach dem Spiel gegen Linden fährt man zum Spitzenteam nach Hungen um in der Woche danach mit Kirchhain eine weitere Top-Mannschaft im Wettertal zu empfangen. Alles Jammern hilft aber nichts, denn am Spielplan kann man nunmal nichts drehen. Das vor der Runde ausgegebene Ziel Klassenerhalt ist noch immer absolut greifbar. Jeder der etwas Ahnung hat und die Internas kennt, weiß, dass mehr als die Klasse zu halten mit dem aktuellen Gesundheitszustand nicht zu erwarten ist. Bei allem Ärger über die Entwicklungen und Darbietungen in den letzten Wochen sollte man aber auch nicht vergessen, dass sich die meisten Spieler Woche für Woche krank, verletzt oder angeschlagen zur Verfügung stellen. Das dann in dem einen oder anderen Spiel auch mal die Köpfe hängen ist mehr als menschlich.

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