(tw). Wohl die wenigsten Handballkenner hätten vor Rundenbeginn daran gedacht, dass am letzten Spieltag in der Handball Bezirksoberliga, zumindest vom Tabellenstand her gesehen, ein Spitzenspiel in der Münzenberger Sporthalle ansteht. Mit bisher 30:20 Punkten ist der HSG Wettertal 1 der vierte Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen, wobei der Abstand zum ungeschlagenen Meister und Aufsteiger in die Landesliga Mitte, der HSG Lumdatal 1, mit stolzen 48:2 Punkten doch erheblich ist. Lumdatal war vor der Saison als die Übermannschaft genannt worden und wurde dieser Einschätzung mehr als gerecht, lediglich zwei Unentschieden stehen 23 Siege gegenüber. „Eine beeindruckende Leistung, welche allerdings kaum überrascht, dafür ist das Team einfach zu stark“, reflektiert Wettertals Trainer Sven Tauber den kommenden Gegner, Samstag um 19:30 Uhr in der Sporthalle Münzenberg, der einige Spieler mit Landesliga oder Oberliga Erfahrung im Kader hat und die klare Mission Aufstieg mit Bravour gelöst hat.

Überraschend hingegen ist die Platzierung der Wettertaler Mannschaft, die vor Rundenbeginn als einer der möglichen Abstiegskandidaten gehandelt wurde. Trotz personellen Aderlässen und häufigen Verletzungen oder Erkrankungen, trotze die Mannschaft Woche für Woche der Situation und konnte einige überraschende Siege einfahren. Der Lohn ist der jetzt schon sichere Platz vier in der Endabrechnung, auf den die HSG Verantwortlichen und natürlich auch die Mannschaft selbst, zurecht stolz sind. „Natürlich wäre man gerne das Team welches gegen Lumdatal gewinnt, aber dieses Unterfangen erscheint schier aussichtslos“, schätzt Sven Tauber die sportliche Situation ein. Seine Mannschaft kann ohne Druck in das Spiel gehen, wird versuchen den Gegner so lange wie möglich zu ärgern und den zahlreichen HSG Zuschauern zum Saisonabschluss nochmal eine kämpferisch starke Leistung abliefern.

Allerdings gibt es auch einen Wehrmutstropfen zu verzeichnen, denn Philipp Becker geht nach vier Jahren bei der HSG Wettertal zurück zu seinem Heimatverein, der HSG Fernwald. Weiterhin wird Klaus Bergemann nach knapp 15 Jahren als Spieler der 1. Mannschaft beim WSV Oppershofen und jetzt bei der HSG Wettertal, aus der ersten Garnitur ausscheiden. Gleiches gilt für das Traiser Urgestein Jojo Brückel, der bei der HSG Münzenberg/Gambach gestartet war und aufgrund seines Kreuzbandrisses in der Hinrunde verletzt ist. Der Saisonabschluss der HSG Wettertal in der Münzenberger Sporthalle soll dazu einen würdigen Rahmen bilden, bei frisch gezapften Apfelwein sowie Hamburgern und Würstchen vom Grill.